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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sagte Haplo grimmig. »Sei
mal ehrlich –
hast du überhaupt je einen Stern aus der Nähe
gesehen?«
    Zifnab betupfte sich mit dem Bartzipfel die
Stirn und dachte angestrengt nach. »Beim Frisör,
glaube ich, aber das ist schon
lange her«, rang er sich nach langem Schweigen ab.
»Kannst du damit was
anfangen?«
    Haplo schnaufte angewidert und warf mit einer
knappen, ruckartigen Bewegung den Hut zur Luke hinauf. »Schon
gut. Spiel du nur
weiter deine Spiele, alter Mann.«
    Der Patryn wandte seine Aufmerksamkeit wieder
den Vorräten zu – ein Faß Wasser, eine
Tonne mit gesalzenem Targ, Brot und Käse
und ein Sack mit Tangfrucht. Mit finsterer Miene starrte Haplo auf das
Wasserfaß.
    »Stört es, wenn ich zusehe?«
erkundigte sich
Zifnab höflich.
    »Weißt du, alter Mann, ich könnte
der Sache ganz
schnell ein Ende machen. ›Die Ladung
löschen‹ – wenn du verstehst, was ich
meine. Es ist ein weiter Weg nach unten.«
    »Ja, das könntest du«, meinte
Zifnab, setzte
sich hin und ließ die Beine in die Luke baumeln.
»Und du hättest nicht die
geringsten Skrupel, stimmt’s? Unsere Leben bedeuten dir
nichts. Habe ich recht,
Haplo? Die einzige Person, die je für dich gezählt
hat, bist du.«
    »Du irrst dich, alter Mann. Was immer es wert
sein mag – eine Person besitzt meine ganze Ergebenheit und
Loyalität. Ich würde
mein Leben hingeben, um das seine zu retten, und mich betrogen
fühlen, weil ich
nichts mehr für ihn tun kann.«
    »Ach ja«, sagte Zifnab leise.
»Dein Gebieter.
Er, der dich hierher geschickt hat.«
    Haplos Gesichtsausdruck wurde noch finsterer.
Woher kann der alte Knabe das wissen? Er muß es sich aus
achtlos fallengelassenen
Bemerkungen zusammengereimt haben. Ich bin unvorsichtig gewesen, sehr
unvorsichtig. Verdammt! Alles geht schief! Der Patryn versetzte dem
Wasserfaß
einen wütenden Tritt. Die Dauben splitterten, ein Schwall der
lauwarmen
Flüssigkeit spritzte ihm ins Gesicht.
    Ich bin daran gewöhnt, alles unter Kontrolle zu
haben. Mein ganzes Leben lang, in jeder Situation, habe ich alles unter
Kontrolle gehabt. Deshalb konnte ich im Labyrinth überleben
und meine Mission
auf Arianus erfolgreich beenden. Und jetzt tue ich und sage ich Dinge,
die ich
nie tun und sagen wollte! Ein Haufen Mutanten mit der Intelligenz einer
Steckrübe bringt mich völlig um den Verstand. Ich
chauffiere eine Horde von
diesen Nichtigen zu einem Stern und ärgere mich mit einem
verrückten Tattergreis
herum, der vollkommen senil ist.
    »Warum?« fragte Haplo laut und schob den
Hund
beiseite, der eifrig das Wasser von den Planken schlabberte.
»Sag mir einer,
warum?«
    »Neugier«, antwortete der alte Zauberer
gleichmütig. »Hat zu ihrer Zeit mehr als ein paar
Katzen umgebracht.«
    »Soll das eine Drohung sein?« Haplo
schaute mit
gerunzelten Brauen nach oben.
    »Nein! Himmel, aber nein!« verneinte
Zifnab
hastig und schüttelte den Kopf. »Nur eine Warnung,
mein Junge. Manche Leute
halten Neugier für eine ungemein gefährliche
Eigenschaft. Wer Fragen stellt,
findet oft die Wahrheit heraus. Und die kann dich
in ungeheure
Schwierigkeiten stürzen.«
    »Nun ja – das hängt davon ab, an
was für eine
Wahrheit man glaubt. Stimmt’s, alter Mann?«
    Haplo nahm eine der zerbrochenen Dauben,
zeichnete mit dem Finger eine Rune auf das nasse Holz und warf es
zurück in die
Ecke. Augenblicklich kamen die übrigen Splitter geflogen und
fügten sich wieder
zusammen. Im Handumdrehen sah das Faß aus, als wäre
nichts gewesen. Der Patryn
schrieb weitere Runen in die Luft, und bald stand eine lange Reihe von
Fässern,
alle mit Wasser gefüllt, im Laderaum. Haplo ließ
Tonnen mit gesalzenem
Targfleisch aus dem Nichts erscheinen, Weinkrüge klirrten
melodisch, und
innerhalb
    weniger Augenblicke war die Drachenstem wieder
ausreichend mit Proviant bestückt.
    Haplo stieg die Leiter hinauf. Zifnab rückte zur
Seite, um ihn vorbeizulassen.
    »An was für eine Wahrheit man glaubt, alter
Mann«, wiederholte der Patryn. »Das ist
es.«
    »Ja. Brot und Fische.« Zifnab blinzelte
schlau.
»Stimmt’s, unser aller Heiland?«
    Nahrung und Wasser führten irgendwie die Krise
herbei, die beinahe Haplos sämtliche Probleme gelöst
hätte – ohne sein Zutun.
    »Was ist das für ein Gestank?«
verlangte Aleatha
zu wissen. »Und was gedenkst du deswegen zu
unternehmen?«
    Sie waren fast eine Woche unterwegs; eine
mechanische Stundenblume, die

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