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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Ausdauer zu
verfügen; er stapfte unverdrossen hinter ihm her und rammte
bei jedem Schritt
seinen langen Wanderstab in das Moos.
    »Ich würde sagen, ich glaube, daß
wir verfolgt
werden!« rief er plötzlich.
    »Wirklich?« Paithan fuhr herum.
    »Wo? Was?« Der alte Mann schwang den Stock
und
verfehlte Paithan nur um Haaresbreite. »Ich werd’
ihm …«
    »Halt! Ist schon gut!« Der Elf bekam den
Stock
zu fassen und hielt ihn fest. »Da ist nichts. Ich dachte, Ihr
hättet gesagt,
daß wir verfolgt werden …«
    »Nun, wenn nicht, weshalb zwingst du mich dann,
diesen verwünschten Hügel hinaufzurennen?«
    »Weil ein Drache in dem See …«
    »Im See!« Der Bart des alten Mannes schien
sich
zornig aufzuplustern, die buschigen Augenbrauen sträubten
sich. »Da steckt er
also! Er hat mich absichtlich dort reingeworfen!« Der alte
    Mann schüttelte die geballte Faust in Richtung des
Sees. »Ich werd’s dir zeigen, du
übergroßer Regenwurm! Komm heraus! Komm heraus
und zeig dich!« Der erzürnte Greis ließ
den Stab fallen und rollte sich die
nassen Ärmel hoch. »Ich bin bereit. Ja,
Verehrtester, diesmal verpasse ich dir
einen Spruch, daß es …«
    »Warte einen Augenblick!« Paithan
spürte, wie
der Schweiß auf seiner Haut kalt wurde. »Wollt Ihr
behaupten, alter Mann,
dieser Drache gehört … Euch?«
    »Mir! Natürlich gehörst du mir,
etwa nicht, du
glitschige Ausgeburt eines Reptils?«
    »Heißt das, Ihr habt den Drachen unter
Kontrolle?« Plötzlich fiel ihm das Atmen erheblich
leichter. »Dann seid Ihr ein
Zauberer?«
    »Bin ich das?« Der alte Mann schien sehr
verwundert über diese Neuigkeit zu sein.
    »Ihr müßt ein mächtiger
Zauberer sein, um einen
Drachen zu kontrollieren.«
    »Nun … hm … weißt
du. Söhnchen«, der Alte strich
sich verlegen über den Bart. »Darüber
besteht noch eine gewisse Uneinigkeit
zwischen uns – dem Drachen und mir.«
    »Uneinigkeit?« Paithan hatte ein flaues
Gefühl
im Magen.
    »Nun ja – wer von uns das Sagen hat.
Nicht, daß
ich da irgendwelche Zweifel hätte, bewahre! Es ist der
… hm … Drache, der es
immer wieder vergißt.«
    Ich hatte recht. Der Alte ist verrückt. Ich habe
einen Drachen und einen wahnsinnigen Menschen am Hals. Aber was in
Mutter Peytins
heiligem Namen hat dieser alte Narr im See verloren?
    »Wo bist du, du in die Länge gezogene
Kröte?«
fing der Magier wieder an zu schreien. »Komm heraus! Es hat
keinen Zweck, sich
zu verstecken! Ich finde dich …«
    Ein gellender Schrei unterbrach die wütende
Tirade.
    »Aleathal« rief Paithan, wirbelte herum
und
starrte zur Hügelkuppe.
    »Hilfe! Bitte …« Der Schrei
endete mit einem
erstickten Röcheln. »Thea, ich komme!« Der
Elf schüttelte die Lähmung ab und
stürmte auf das Haus zu.
    »He, Söhnchen!« schrie der alte
Mann ihm nach
und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Was
fällt dir ein, mit meinem Hut auf
und davon zu gehen?«
     
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Kapitel 6
Equilan,
Enthial-See
    Paithan schloß sich einer Gruppe von
Männern an,
die, geführt von Lord Durndrun, in die Richtung eilten, aus
der die Hilferufe
ertönt waren. Sie umrundeten die Norinthecke des Hauses und
kamen stolpernd zum
Halten. Aleatha stand regungslos auf einer kleinen Mooskuppe; zwischen
ihr und
dem Gondelhaus befand sich der Drache.
    Er war gigantisch. Sein Kopf ragte über die
Bäume hinaus, während sich die volle Länge
seines ungeheuren Körpers in den
schattigen Tiefen des Dschungels verlor. Er hatte keine
Flügel, denn er
verbrachte sein ganzes Leben in der Finsternis unter dem Moos, auf der
Oberfläche des Planeten, zwischen den Stämmen von
Pryans gewaltigen Bäumen.
Starke, krallenbewehrte Tatzen vermochten sich überall einen
Pfad zu bahnen
oder mit einem Hieb einen Mann zu töten. Der lange Schweif
peitschte durch das
Unterholz und schlug breite Schneisen –
unübersehbare Spuren, die jeder
Abenteurer kannte und fürchtete. Die intelligenten roten Augen
des Drachen
waren auf die Frau gerichtet.
    Das Untier schien keinen unmittelbaren Angriff
zu beabsichtigen, der gewaltige Rachen war geschlossen, trotzdem sah
man die
oberen und unteren Reißzähne aus dem Kiefer ragen.
Zwischen den Zähnen
schnellte die rote Zunge vor und zurück. Die bewaffneten
Männer verharrten
unschlüssig, ohne sich zu rühren. Auch Aleatha machte
nicht die geringste
Bewegung.
    Der Drache legte den Kopf schräg und musterte
sie von Kopf bis

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