Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
dunklen Gang standen, wusste Jinnarin nicht, doch plötzlich hörte sie aus der Ferne den Ruf eines Rucha-Horns.
    »Vash!«, zischte Aravan. »Wir sind entdeckt worden! Rasch, Tivir, Tink, jetzt ist vielleicht die Zeit für unseren Notfallplan gekommen. Vergesst nicht, wenn es dazu kommt, müsst ihr geschwind laufen!«
    Sie eilten zum Hauptkorridor und erreichten schließlich die Stelle, wo Anthera und Bivin warteten. Als sie die beiden Pysk erreichten, verstummte das Horn.
    Augenblicke verstrichen, und dann erklang ein anderes Horn, diesmal aus dem Inneren der Höhle. Ein Blick in den Hauptgang zeigte ihnen Fackelschein, der aus den Trollquartieren drang, und dann hörten sie gewaltige Schritte, die sich näherten. Trolle kamen heraus, monströse Gestalten, zwölf Fuß groß, breit und ungeschlacht. Sie füllten den breiten Korridor aus und schauten in den Gang, aus dem das Horn blies, und nicht in Richtung Kai.
    »Herr Kapitän«, sagte Tivir, »das sieht so aus, als wären wir jetzt an der Reihe. Tink, bist du fertig?«
    Tink schluckte und nickte und lehnte seine Armbrust neben Tivir an die Wand. Dann warf er einen Blick auf Jinnarin, die ihm zulächelte, doch in ihren Augen war ihre Angst zu sehen. Tink schenkte ihr noch ein flüchtiges Grinsen, dann wandte er sich an Tivir. »Also los, Mann.«
    Mit einem Nicken in Richtung ihres Kapitäns traten die beiden Schiffsjungen aus dem schmalen Gang in den Hauptkorridor. Sie liefen lautlos ein paar Schritte weiter, dann öffneten sie die Blenden ihrer Laternen. »Heda!«, rief Tivir. »Ihr großen Hornochsen! Hier sind wir, ihr blöden Idioten!«
    »Ha, ihr verdammten Schwachköpfe!«, rief Tink. »Fangt mich doch, wenn ihr könnt!«
    Die Trolle fuhren herum, und ihre Augen weiteten sich beim Anblick der beiden Jungen.
    Ein Troll brüllte laut, und die anderen fielen ein, sodass ein unmenschliches Wutgebrüll durch den Steinkorridor hallte. Und dann setzten die monströsen Kreaturen den beiden nach. Tivir und Tink fuhren herum und rannten zum Kai. Die Trolle folgten ihnen und holten dabei mit jedem Schritt auf.
    »Brekka! Dett! Schneidet die Leinen durch!«, befahl Bokar. »Alle anderen, nehmt Euch Ruder! Stoßt ab! Wir können das Unternehmen vielleicht noch retten!«
    Die Leinen wurden mit Äxten durchtrennt, und Matrosen und Krieger stießen mit den Rudern gegen den Steinkai. Doch das Schiff war massiv und bewegte sich nur fingerbreitweise im Wasser, als sich Châkka und Menschen mächtig anstrengten, um die Galeere vom Pier wegzustemmen.
    Aus der Höhle drang beständig Hörnerschall.
    Langsam löste sich das Schiff vom Landungssteg. Jetzt konnten sie Rufe und ein lautes Gebrüll hören, dem mehr Rufe folgten und dann das Poltern stampfender Schritte.
    Tink tauchte plötzlich auf, Tivir neben sich. Die beiden Schiffsjungen wurden von brüllenden Trollen verfolgt, die ihnen dicht auf den Fersen waren. Tink lief geradeaus, während Tivir einen Haken nach links schlug, beide von je einem Troll verfolgt, die bereits die Klauen nach den beiden Jungen ausstreckten. Doch die zwei hechteten aus vollem Lauf in das schwarze Wasser der Lagune und tauchten darin unter. Der Troll hinter Tivir brüllte vor Angst und versuchte anzuhalten, konnte es aber nicht mehr und fiel vom Steinkai ins dunkle Wasser, in dem er sofort versank. Doch der Troll, der Tink verfolgte, machte einen gewaltigen Satz über das Wasser zwischen dem Kai und der schwarzen Galeere, traf die Bordwand und konnte sich mit einem verzweifelten Griff am oberen Dollbord des Schiffs festklammern, das sich unter seinem gewaltigen Gewicht zur Seite neigte. Höhnisch grinsend kletterte das Ungeheuer an Bord, wo Zwergenäxte und Jatus Streitkolben auf den monströsen Troll einschlugen.
     
    In Schatten gehüllt, sah Jinnarin die Trolle vorbeipoltern. Sie atmete rasch und stoßweise, denn der Anblick war wirklich schrecklich. Und sie betete zu Adon, dass Tivir und Tink entkommen waren und Bokar und der Kriegstrupp es geschafft hatten, mit der Galeere abzulegen, bevor Alarm geblasen worden war.
    »Fertig!«, zischte Aravan. »Die Trolle sind weg. Die Yrm kommen hinterher. Wir können sie nicht vorbeilassen.«
    Jinnarin schaute in den Korridor. In der Ferne schien Fackellicht um die Biegung. »Vorwärts!«, zischte sie, und dunkle Schatten huschten in den Gang und eilten an den Wänden entlang. Aravan folgte ihr mit gespannter Armbrust.
    Als sie die Abzweigung zur Höhle der Trolle erreichten, huschte Aravan hinein.

Weitere Kostenlose Bücher