Elfensturm (Mithgar 04)
klobigen Waffen sogar nach den Eindringlingen an Bord des Schiffes. Die Schiffsjungen wichen hierhin und dorthin aus, und die schwerfälligen Wurfgeschosse zischten an ihnen vorbei. Die drei Trolle, die im Gang verschwunden waren, kehrten jeder mit zwei, drei großen Steinen zurück. Diese Steine warfen sie nach der schwarzen Galeere, und zwar mit solcher Kraft, dass sie im Flug summten. Ein schlecht gezielter Stein schlug dicht über der Wasserlinie ein Loch in den Rumpf, und Tivir rief: »Ach herrje! Ich hoffe nur, sie kommen nicht auf die Idee, das Schiff zu versenken!«
Doch diese Worte blieben ein frommer Wunsch, denn der Troll, dessen Stein ein Loch in das Schiff geschlagen hatte, rief etwas und warf noch einmal, und diesmal zielte er absichtlich auf den Rumpf, um die Galeere leckzuschlagen und zu versenken.
Doch in diesem Augenblick rief Bokar: »Alles fertig! Feuer frei!«
Die Ballisten wurden gespannt und ihre Speere geschleudert, die Trolle am Kai aufspießten und mit ihren vergifteten Spitzen augenblicklich töteten. Einige Trolle gingen zu Boden, und manche, die ins Wasser fielen, waren schon tot, bevor sie versanken. Andere wurden vom Kai gestoßen, als ihre Kameraden in Panik gerieten und sich zur Flucht wandten. Diese fielen vor Entsetzen brüllend ins Wasser und gingen wie Steine unter. Einige Trolle stolperten und fielen über ihre toten Kameraden, und als sie sich endlich wieder aufrappelten, wurden sie von der nächsten tödlichen Salve der Ballisten niedergestreckt. Dennoch entkamen einige, die in den Gang zurückliefen.
»Kruk!«, fluchte Bokar, als kein lebender Troll mehr auf dem Kai zu sehen war.
»Verdammt!«, knirschte Jatu. »Genau das wollten wir verhindern!«
Und vorne im Schiff hauchte Tivir: »Du meine Güte, ich hoffe nur, dem Käpt’n und den Fuchsreitern passiert nichts.«
»Hoffen wir das Beste«, erwiderte Tink. »In dem schmalen Gang zum Ausguck wären sie sicher.«
»Und hinter der schmalen Tür zum Laboratorium des Schwarzmagiers«, warf Tivir ein. »Da können sich die Trolle auch nicht durchquetschen.«
»Wie viele Trolle sind wohl noch übrig?«
»Ha, da ist der, den wir getötet haben, ich zähle neun, die am Kai liegen, eine weiterer, der dich verfolgt hat, ist ins Wasser gefallen und drei andere wurden von ihren Kameraden unabsichtlich ins Wasser gestoßen und sind ertrunken. Das macht zusammen« – Tivir zählte sie an den Fingern ab – »vierzehn Tote, und damit bleiben noch, äh« – wieder zählte Tivir an den Fingern ab.
»Vierzehn«, half Tink aus.
»Ja. Also noch vierzehn. Aber die vierzehn laufen dahin, wo der Käpt’n und die anderen sind.«
»Die Trolle sind gar nicht meine größte Sorge, Tiv«, erwiderte Tink, »sondern der Schwarzmagier. Der Käpt’n hat selbst gesagt, das Fuchsreitergift auf den Ballistenspeeren würde die Trolle töten, wie Meister Farrix es sich gedacht hat. Aber der Kapitän war sich nicht sicher, was den Schwarzmagier umbringen würde, obwohl Waffenmeister Bokar sagte, wenn der Käpt’n oder die Pysk ihn sauber treffen, ist Durlok auch tot. Hoffen wir nur, dass er Recht hat.«
Tivir nickte zögernd, aber fügte hinzu: »Ja. Aber hoffen wir auch, dass die Trolle dem Kapitän nichts anhaben können.«
Während Tivir und Tink an dem einen Ende der Galeere die toten Feinde zählten, standen Jatu, Bokar und Kelek am anderen Ende an der Reling und taten dasselbe. Jatu wandte sich an die Zwerge und sagte: »Vierzehn von ihnen sind tot, Waffenmeister, und sechs von unseren Leuten, zwei von meinen Matrosen und vier von Euren Kriegern. Weitere acht haben Knochenbrüche erlitten, drei Menschen und fünf Zwerge. Mehr werden sterben, wenn wir den restlichen Trollen folgen, vielleicht überlebt sogar niemand. Aber wenn wir ihnen nicht folgen, werden sie wahrscheinlich den Kapitän töten.«
Bokar nickte und wandte sich an Kelek. »Wir geben die neuen Armbrüste aus…«
In diesem Augenblick ertönte das Klirren von Spitzhacken auf Stein aus dem Hauptkorridor.
Hinkend und vor Schmerzen leise keuchend, folgte Aravan dem Gang zur Kristallkammer. Vor ihm trottete Farrix, und Jinnarin folgte ihm. Die Fuchsreiter waren in Dunkelheit gehüllt und in dem schattigen Gang praktisch unsichtbar. In der Ferne hinter sich hörten sie Trollgebrüll, ab und zu auch einen schrillen Schrei aus größerer Nähe, das Kreischen eines Ruch oder Lok.
Als sie die erste Höhlung auf der linken Seite erreichten, hörte sie heiseres Atmen aus den
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