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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Augenblicke später kamen die Fackeln tragenden Rucha, bewaffnet und gerüstet und unterwegs zum Kai. Sie marschierten an Elf und Pysk vorbei, ohne sie im Schatten zu entdecken, doch plötzlich griffen sie sich an Hals und Wangen, als seien sie von Bienen gestochen worden. Erst als die Vordersten fielen, schlugen die Nachfolgenden Alarm und wandten sich zur Flucht, während die Fuchsreiter den nächsten Pfeil auflegten.
    Aravan zielte mit seiner Armbrust, doch hinter ihm ertönte ein Grunzen, und er fuhr in dem Augenblick herum, als er von einer gewaltigen Hand gepackt und gegen die Felswand geschlagen wurde, sodass ihm schwarz vor Augen wurde, während die Armbrust in die Dunkelheit flog.
    Der Troll sprang vor Häme laut brüllend in den Hauptgang, den benommenen Aravan im Würgegriff.
    Mit einem Hilferuf schoss Jinnarin einen winzigen Pfeil auf das Ungeheuer ab, doch er prallte wirkungslos von der grünen Schuppenhaut ab.
    Im Wasser auf der kaiabgewandten Seite der Galeere kletterten Tink und Tivir in ein Dingi und dann am Haltetau empor auf das Deck des Schiffes, wo sie sahen, wie Zwerge und Menschen verzweifelt auf einen Troll einschlugen und tapfer versuchten, ihn zur Strecke zu bringen. Doch ihre Äxte und Säbel waren gegen die steinharte Haut beinahe wirkungslos, während der Troll die Krieger und Matrosen beiseite fegte wie lästige Insekten, und jeder seiner Schläge brach Knochen. Die Trolle an Land johlten, als sie sahen, wie die Verteidiger übermannt wurden.
    Tink ergriff Tivir am Arm. »Komm! Wir müssen ihn töten!«
    Zusammen rannten sie zu einer der Ballisten und stellten sie auf. Während Tivir an der Kurbel drehte und die Waffe spannte, öffnete Tink eine der Kisten mit Speeren, wobei er darauf achtete, die dunkle, zähe Flüssigkeit auf der Stahlspitze nicht zu berühren.
    Tink lud die Balliste mit dem Speer. Während Tivir den Standfuß stützte, ging Tink zum Schaft und zielte. »Triff bloß keinen Zwerg oder Menschen!«, raunte Tivir.
    »Adon führe meine Hand«, betete Tink und feuerte den Speer ab.
    Der Schaft sauste durch die Luft, und der Rückschlag warf die Schiffsjungen beide flach auf den Boden. Die Balliste landete auf ihnen.
    Der Speer traf den Troll mitten in den Rücken und durchbohrte ihn, sodass die dunkele Spitze auf der Brust austrat. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Troll nach unten auf dieses Ding, das seinen Leib durchbohrt hatte, und öffnete den Mund, um zu brüllen, taumelte stattdessen jedoch rückwärts und kippte über die Reling. Mit lautem Klatschen fiel er ins Wasser und tauchte sofort unter.
    Noch an der Stelle, wo er zu Boden gestreckt worden war, eine Balliste auf dem Schoß, sah Tink Tivir an und sagte: »Ich will verdammt sein, Tiv, wir haben ihn erwischt!«
     
    Mit einem bösartigen Lachen und ohne auf die Schatten zu achten, hob der Troll Aravan hoch, um seinen Schädel gegen die glitzernde Felswand zu schmettern, während ringsumher Fuchsreiter erfolglos ihre winzigen Pfeile verschossen, die alle von der Schuppenhaut des Ungeheuers abprallten.
    Doch bevor er den Elf gegen die Wand schlug, huschte ein Ausdruck verschlagener Häme über das Gesicht des Trolls, und er schloss stattdessen beide Hände um Aravans Brust. Die dicken Finger legten sich vollständig um Aravans schmalen Elfenkörper, und das Ungeheuer machte Anstalten, dem Elf langsam alle Rippen zu brechen, ihm die Luft zum Atmen zu nehmen und ihm schließlich das Leben aus dem Leib zu quetschen. Das Ungeheuer grinste höhnisch, während es immer fester zudrückte.
    Die Schmerzen rissen Aravan aus seiner Bewusstlosigkeit, und während seine Rippen unter der Belastung ächzten und knackten, hörte er Jinnarin wie aus weiter Ferne rufen. »Die Augen, Aravan! Stecht ihm ins Auge!«
    Verzweifelt tastete Aravan nach dem Langmesser in seiner Oberschenkelscheide, während der riesige Troll grausam lachte und immer fester zudrückte. Mit einem gequälten Ächzen wich die Luft aus Aravans Lunge, und es knackte vernehmlich, als die ersten Rippen brachen. Der Troll riss ob der Qual seines hilflosen Opfers die Augen vor Entzücken weit auf und hob Aravan noch ein Stück weiter empor. Doch als die nächste Rippe brach, riss Aravan sein Langmesser heraus, und bevor der Troll reagieren konnte, rammte er dem Ungeheuer die dunkle Klinge ins Ohr, deren Spitze das Gift der Fuchsreiter der Kreatur direkt ins Gehirn trieb.
    Der Troll rang gequält nach Luft, als wolle er schreien, brach jedoch stattdessen

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