Elfensturm (Mithgar 04)
glaube, sie haben den Versuch aufgegeben, uns zu versenken«, sagte Jatu.
»Aye«, knurrte Bokar bestätigend. »Aber wenn wir Kapitän Aravan retten wollen, wird es Zeit, dass wir in die Höhle vordringen.«
Rasch ratterten Bokar und Jatu Befehle herunter, und Menschen und Zwerge beeilten sich, ihnen nachzukommen. Sie stiegen in die Boote und ließen die Toten und Verwundeten mit Schiffsarzt Fager an Bord. Von Bokar angeführt, fuhren alle verbliebenen Krieger zum Kai. Zusammen mit dem Waffenmeister und fünf anderen Zwergen sprang Jatu aus dem führenden Boot an Land und auf den Kai, und hinter ihm flüsterte Tivir: »Möge Fortuna mit Euch sein, Herr Jatu.« Dann ruderte der Schiffsjunge wieder zur Galeere zurück, wo er und die übrigen Menschen das Schiff aus der Reichweite der Trolle und ihrer Steine ziehen würden.
Mit massiven Armbrüsten bewaffnet, für deren Handhabung immer zwei Zwerge nötig waren, erklomm der Kriegstrupp die Treppe und ging zwischen getöteten Trollen durch zu der dunklen Gangeinmündung.
»Nicht vergessen«, zischte Bokar, »zielt auf den Hals.«
Ohne seine Schmerzen zu beachten, riss Aravan die Armbrust an die Schulter und schoss den vergifteten Bolzen auf den Magier ab. Doch Durlok hob eine Hand und fauchte »Peritrapoû!«, und der Bolzen flog zurück zu Aravan, und der Elf musste schnell zur Seite ausweichen. Der Bolzen flog an ihm vorbei und zerschellte an der Kristallwand.
»Wieder nenne ich euch Narren«, zischte Durlok.
Dem Schwarzmagier flitzten zwei schattenhafte Gestalten entgegen, doch wieder hob er eine Hand, zeigte zuerst auf Farrix und dann auf Jinnarin und zischte jedem »Anoémon genou!« entgegen. Beide Fuchsreiter fielen benommen zu Boden, und der schützende Schatten rings um sie löste sich auf.
Aravan biss die Zähne zusammen und ging beiläufig zu dem Ausgang, der zu Durloks Quartier führte.
Der Schwarzmagier lachte höhnisch. »Willst du meine Aufmerksamkeit von deinen Verbündeten ablenken?« Er zeigte mit dem Finger auf die Tür zum Kai, und nach einem »Emphragma!« füllte sich das Portal mit Dunkelheit. »Wieder nenne ich dich einen Narren, denn sie stellen keine Gefahr für mich dar, ebenso wenig wie du.«
Wieder hob Durlok die Hand, und diesmal zeigte er auf Aravan. »Parálusis!«, und der Elf schwankte und fiel zu Boden. Er spürte alles, war noch bei vollem Bewusstsein, konnte sich aber nicht mehr rühren. Und er musste mit ansehen, wie Durlok den verstümmelten Leichnam vom Altar stieß und dann zu ihm kam.
Durlok packte Aravan am Kragen seines Wamses und schleifte ihn über den Boden zum Altar, was dem Elf beinahe unerträgliche Schmerzen verursachte. »Du wolltest mich besiegen? Pah! Ich bin der Eroberer. Ist dir denn nicht klar, du einfältiger Tor, dass ich den Pysk veranlasst habe, die Träume zu träumen, um dich und deine Verbündeten in meine Falle zu locken? Und dieser Schwachkopf Alamar hat zwar meinen Negus getötet, aber er hat für diese Tat gebüßt und liegt jetzt tot auf dem Meeresgrund. Und da wir gerade von Rache reden – dein Hass hat dich noch einmal hergelockt, und jetzt bist du in meiner Gewalt!«
Durlok legte seinen Stab beiseite und hievte Aravan mit einem Grunzen auf den Kristallblock. Dabei konnte Aravan durch die dunkle Barriere vor dem Eingang schattige Gestalten erkennen, die sich dort bewegten, und er hörte außerdem gedämpftes Geschrei. Durlok merkte auf und lachte. »Glaubst du, sie werden dich retten? Pah! Wieder beweist du deine Einfalt. Sie können nicht herein, und ich kümmere mich um sie, wenn ich mit dir fertig bin. Tatsächlich« – Durlok kauerte sich neben dem Altar nieder, und als er sich wieder erhob, hielt er einen langen, scharfen, dunklen Kristall in der Hand – »werde ich dir dein Pyr entziehen und es benutzen, um die zu besiegen, die dich retten wollen, wie ich das Pyr des Polarlichts benutzt habe, um den Meeresboden zum Einsturz zu bringen. Gefällt dir das, Elf?«
Aravan brachte ein Stöhnen hervor.
»Oh. Was ist das? Du willst sprechen? Nun denn, Narr, dann sprich.« Und Durlok murmelte: »Elattóheti!«
Ein Teil der Lähmung wich von Aravan, und es gelang ihm, den Kopf in Durloks Richtung zu drehen und zu flüstern: »Warum?«
Durloks Augen weiteten sich vor Staunen. »Du bist ein noch größerer Tor, als ich gedacht habe, denn anstatt um dein Leben zu betteln, wenn ich dir die Freiheit der Rede gewähre, stellst du mir lieber eine alberne Frage. Warum was?«
»Warum tut Ihr
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