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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schon einmal gesehen, und wir würden uns gerne wieder auf Eure Augen verlassen, damit wir früh genug ausweichen können, sollte es nötig werden.«
    »Aber, Boder, was ich gesehen habe, war vielleicht nicht mehr als die vom Wind gepeitschte Gischt eines Brechers. Außerdem hatte ich damals auch noch Alamars magische Sicht, und keiner hier weiß, wie die zustande kommt, deshalb wird es nicht dasselbe sein.«
    »Das mag durchaus sein, Meister Farrix, aber Ihr habt die Galeone gesehen und wir nicht, also würde die ganze Mannschaft es als einen persönlichen Gefallen betrachten, wenn Ihr ins Krähennest klettert.«
    Und so kletterte Farrix mit Slanes Hilfe in den Ausguck des Großmastes, um nach der Grauen Lady Ausschau zu halten, während die Eroean das Kap umrundete.
    Kurz nachdem er dort hinaufgestiegen war, kam Jatu mit Jinnarin zu ihm. »Ich wollte mit dir wachen«, sagte seine Gefährtin. »Sollte ein Geisterschiff gesichtet werden, will ich dabei sein.«
    Jatu lachte, und nachdem er ein paar Worte mit Slane gewechselt hatte, kletterte der schwarzhäutige Mensch wieder nach unten.
    Sie betrachteten den Horizont ringsumher, und Farrix sagte: »Was für ein Unterschied zu der Aussicht, die wir hatten, als wir zuletzt in diesen Gewässern waren. Ist das erst sechs Monate her? Du meine Güte, ich glaube, es stimmt. Aber wie auch immer, diesmal gibt es keine großen Brecher, die uns ersäufen wollen, und kein Schneegestöber, das uns blendet, und auch keinen heulenden Wind, der unsere Masten knickt.«
    »Richtig, Meister Farrix«, erwiderte Slane, »aber ich kann auch mit dem milden Wetter leben und wäre Euch dankbar, wenn Ihr es dabei belassen könntet, falls Euch das nichts ausmacht.« Slane und Farrix brachen in lautes Gelächter aus, während Jinnarin vor sich hin kicherte.
    Während der Mast langsam hin und her schwankte und das Schiff stetig nach Nordosten fuhr, saßen sie eine Weile schweigend da. Plötzlich zeigte Farrix nach Norden. »Heda, was ist das für ein Funkeln?«
    Weit weg am Horizont glitzerte etwas in der grellen Wintersonne.
    Slane schaute lange hin und sagte schließlich: »Das ist der silbrige Glanz von Eis in der Sonne, Meister Farrix. Diesem Eis verdankt das Silberne Kap seinen Namen, weil es silbern glänzt. Das Eis liegt steuerbord und backbord, und bevor wir die Straße durchquert haben, werden wir es noch aus der Nähe sehen.«
    Sie segelten weiter in der frischen Luft hoch oben im Mast. Die drei saßen in zufriedenem Schweigen da, während das Schwanken des Schiffes eine beinahe hypnotische Wirkung hatte. Nach einer Weile schaute Jinnarin aus der Höhe des Krähennests nach unten auf das Schiffsdeck und bekam Herzklopfen ob des unerwartet tiefen Abgrunds, der sich für sie auftat. Doch dann stieß sie Farrix an und zeigte nach unten. Aravan stand allein an der Mittschiffsreling und starrte ins Meer. »Ach, Farrix, er tut mir so Leid. Er ist so verloren ohne Aylis.«
    Ohne den Blick von Aravan abzuwenden, nahm Farrix Jinnarin sanft bei der Hand. »So verloren, wie ich ohne dich wäre, Liebste.«
    Jinnarin seufzte. »Ach, ich hoffe so, dass sie wirklich in Vadaria ist.«
    Farrix nickte. »Ich auch, Liebste. Ich auch.«
    Jinnarin seufzte noch einmal. »Das Problem ist, auf Rwn war der einzige bekannte Übergang zwischen Mithgar und der Welt der Magier. Und jetzt gibt es ihn nicht mehr.«
    »Vielleicht gibt es einen anderen Weg, Jinnarin.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Farrix, denn die Magier hätten ihn längst gefunden, wenn es ein anderes Tor gäbe.«
    »Vielleicht haben sie noch nicht richtig gesucht.«
    »Vielleicht«, seufzte Jinnarin. »Weißt du, Farrix, ich habe versucht, im Traum eine Brücke zu ihr zu schlagen.«
    »Und…?«
    »Nichts. Es ist mir nicht gelungen. Sie muss nämlich gleichzeitig mit mir träumen, wenn es gelingen soll.«
    »Und wenn das Traumwandeln zwischen den Ebenen nicht funktioniert?«
    Jinnarin zuckte die Achseln. »Das wäre natürlich möglich. Aber es könnte auch andere Gründe haben… schlimmere.«
    »Wie zum Beispiel…?«
    »Wie zum Beispiel, wenn sie nicht mehr am Leben wäre. Dann wäre es genauso.«
    »Genauso?«
    »Ja. Wenn sie tot wäre, könnte ich wohl kaum eine Brücke zu einem ihrer Träume schlagen.«
    »Ach so.«
    Slane wandte sich an Jinnarin. »Ach, da wäre ich gar nicht so sicher, Lady Jinnarin. Ich meine, ich habe Geschichten gehört, dass Tote durchaus zu den Lebenden sprechen können, in ihren

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