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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Verwundeten, deren Brüche geschient und verbunden worden waren, mit Booten zu ihrem provisorischen Lager auf den Nordklippen gebracht. Dann beluden sie die Dingis mit ihren toten Kameraden und segelten sie ebenfalls dorthin. Die toten Menschen erhielten eine Seebestattung, und Aravan empfahl ihre Seele Adon, aber die Leichen der Zwerge wurden zu einem großen Scheiterhaufen auf den Klippen getragen und zusammen mit Keulen und Streitkolben der Trolle – den Waffen ihrer getöteten Feinde – daraufgelegt.
    Als es dämmerte, versammelten sich alle – Menschen, Zwerge und Pysk auf Füchsen –, während Bokar die Messe für die Châkka las und Elwydd bat, über die Geister dieser erschlagenen Helden zu wachen, während sie zwischen den Sternen umherstreiften und auf die Zeit ihrer Wiedergeburt warteten. Als der große Scheiterhaufen angezündet wurde und Gestrüpp und Reisig aufloderten, trat Bokar neben Aravan. Sie sahen ernst zu, wie der Rauch in den sich verdunkelnden Himmel stieg, und Bokar sagte: »Sie sind in Ehren gestorben, Kapitän, was der beste Tod ist, auf den ein Châkkakrieger hoffen kann. Hätten wir nicht geschworen, Stillschweigen über unsere Fahrt zu bewahren, wäre der Sieg über Durlok eine Tat, von der die Barden ewig singen würden. Achtundzwanzig Trolle haben wir in dieser Schlacht getötet. Einer ist von Euch erstochen worden, Kapitän Aravan, zwei wurden von Tink und Tivir erwischt. Der Rest fiel von der Hand der Châkka oder doch so gut wie. Nie zuvor haben so wenige so viel vollbracht. Und was unsere Toten betrifft, kein Krieger könnte ein besseres Schicksal verlangen, obwohl es unbesungen bleiben wird.« Bokar wandte sich ab und schaute aufs Meer, als suche er Trost am entfernten Horizont, da der Himmel sich nun im letzten Licht rosa, violett und indigo verfärbte.
    Aravan stand eine ganze Weile stumm da, und nur das Murmeln des Windes, das Knistern des Feuers und das Tosen der Brandung störte die Ruhe. Doch schließlich sagte er: »Vergesst die Fuchsreiter nicht, Bokar, denn ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Und was die Taten der Châkka betrifft, so werden sie nicht unbesungen bleiben. Ich werde den Verlauf dieser Schlacht im Logbuch der Eroean festhalten. Außerdem nehme ich an, in ferner Zukunft wird einmal eine Zeit kommen, wenn der Schleier der Geheimhaltung gelüftet werden kann – wann, das kann ich nicht sagen, aber der Tag wird ganz sicher kommen, und dann werden auch die Lieder gesungen. Das schwöre ich, mein tapferer Freund.«
    Bokar wandte den Blick nicht vom Meer ab, aber er nickte zustimmend einmal, da er wegen seiner Tränen nicht sprechen konnte.
     
    Am nächsten Tag rief Aravan Jatu zu sich und sagte: »Für die Toten ist viel Wergeid zu errichten, Jatu, um die Versorgung der Hinterbliebenen zu gewährleisten. Außerdem haben die Menschen, Zwerge und Fuchsreiter eine Belohnung für ihre guten Leistungen verdient. Nehmt Bokar und einen Pysk oder zwei, stellt eine Mannschaft zusammen und geht in Durloks Schatzkammer. Wählt etwas von seinen Reichtümern aus, das wir mitnehmen können.« Jatu nickte. »Aye, Kapitän. Wie viel?«
    Aravan überlegte. »Wir könnten problemlos drei Dingis beladen, oder?«
    Jatu lächelte grimmig. »Wenn wir auf dem Rückweg schlechtes Wetter haben, können wir die Boote aussetzen und später noch einmal zurückkommen.«
    Ein freudloser Ausdruck huschte über Aravans Gesicht, und er schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass wir jemals wieder hierher kommen werden.«
    Im Nu hatte Jatu seine Mannschaft zusammengestellt. Anthera und Jinnarin gehörten dazu, obwohl die Fuchsreiter bei dem Gedanken, etwas von den Schätzen für sich mitzunehmen, nur die Achseln gezuckt hatten.
     
    Am nächsten Tag, dem zweiten Novembertag, setzten sie die Segel und verließen die Insel, diesmal mit dem Wind nach Osten Richtung Eroean – acht Dingis mit Leuten und Füchsen darin und drei weitere, die mit Schätzen beladen waren und geschleppt wurden. Sie segelten langsam durch die Algen, denn es standen nur einunddreißig gesunde Ruderer zur Verfügung, die gleichmäßig auf die acht bemannten Boote verteilt waren, um den Vortrieb durch das Segel zu unterstützen, doch der Wind war günstig und blies direkt von hinten, während sie zwischen den überwachsenen Wracks durchführen. Aravan machte immer noch einen weiten Bogen um sie, wenn der Stein an seinem Hals kalt wurde.
    Sie fuhren mit dem Wind nach Osten, manchmal schneller, manchmal langsamer,

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