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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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während Tage und Nächte vergingen. Sie waren zu den Gewässern am Ostrand des Großen Wirbels unterwegs, wo die Eroean hin und her kreuzte.
    Zwei Tage nach ihrem Aufbruch von der Insel ging ein kalter Wolkenbruch auf sie nieder, und der Seegang wurde heftiger. Das Unwetter dauerte zwei Tage, doch am Ende klarte der Himmel wieder auf, und die Sonne schien strahlend auf sie herab. Immer noch schleppten sie die drei Schatzboote, denn das Unwetter war nicht zu schwer gewesen.
    Am nächsten Tag legte sich der Wind völlig, und sie kamen nur langsam vorwärts, da die Ruderer sich abwechselten, um Kräfte zu sparen.
    Doch am folgenden Tag kam wieder Wind auf, ein leichter Westnordwest, und so segelten sie weiter, obwohl Tink und Tivir sich mittlerweile erkältet hatten.
    So fuhren sie weiter ostwärts durch die Algen, bis Aravan am neunten Novembertag kurz nach dem Morgengrauen einen Blick auf die aufgehende Sonne warf und Befehl zum Anhalten gab. Sie nahmen die Segel herunter und trieben nur noch auf den sich langsam drehenden Algen. Und schließlich, am Ende des Tages, sichteten sie die nach Norden fahrende Brotan, und eine Stunde später waren alle wohlbehalten an Bord.
     
    Die Eroean fuhr zum Silbernen Kap, denn sie würde mitten im Winter dort ankommen, also zur mildesten Jahreszeit im Südpolarmeer. Während die Tage länger wurden und die Nächte kürzer, fuhr das Elfenschiff in südöstlicher Richtung durch das Sindhumeer. In diesen Tagen und Nächten sah man Kapitän Aravan oft allein an der Reling stehen, auf den Horizont starren und um seine verlorene Liebste trauern, jedenfalls sagte das die Mannschaft. Es kam eine Nacht, in der Aravan und Jinnarin in der Messe saßen und miteinander redeten…
    Jinnarin trank einen Schluck Tee aus ihrer Eicheltasse. »Was, glaubt Ihr, hat Durlok gemeint, als er sagte, sein Herr Gyphon hätte Pläne?«
    »Ihr habt ihn das sagen hören?«
    Jinnarin nickte. »Ich habe fast alles gehört, was er gesagt hat, Aravan. Ich war praktisch die ganze Zeit bei Bewusstsein.«
    Aravan sah Jinnarin neugierig an, als wolle er ein Geheimnis ergründen. »Wie kommt es, dass Durloks Zauber auf Euch eine viel geringere Wirkung hatte als auf Farrix?«
    Jinnarin zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, Aravan. Aber vielleicht liegt es daran: Als Durlok seinen Zauber auf Farrix wirkte, fiel mir ein Wort ein, das Aylis während Alamars Auseinandersetzung mit Durlok benutzt hatte – als der Schwarzmagier einen Blitzstrahl auf uns schleuderte –, und als Durlok dann seine Hand auf mich richtete, habe ich einfach ›Averte!‹ gesagt. So lautete das Wort. ›Averte!‹ Und ich versuchte mir vorzustellen, wie sein Zauber daneben ging. Warum das bei mir funktioniert haben könnte, weiß ich jedoch nicht, denn ich bin ganz sicher keine Magierin.«
    Aravan betrachtete sie nachdenklich, dann stand er auf und schenkte sich noch eine Tasse Tee aus der Kanne ein, die auf dem Stövchen stand. »Und dann…?«
    »Und dann, ja, dann schien es so, als würde ich von etwas Unsichtbarem gestreift, das mir vorübergehend die Sinne geraubt hat, obwohl ich nicht weiß, was das war…« Jinnarin zuckte die Achseln. »Ich konnte hören, wie er mit Euch geredet hat, wie er geprahlt und Euch verspottet hat. Und dann hat er von Gyphon und dessen Plänen gesprochen, obwohl er nicht gesagt hat, wie diese Pläne aussehen. Glücklicherweise ist es mir dann ja gelungen, mich aufzurappeln und auf ihn zu schießen.«
    »Das war wirklich gut, Jinnarin, denn wenn Ihr nicht auf ihn geschossen hättet, würden wir jetzt nicht hier sitzen und uns unterhalten.«
    »Aber das Gift hat nicht gewirkt, Aravan. Er hat die Wirkung irgendwie abgeschüttelt.«
    »Er hat einen Zauber gewirkt, denn er hat in der Sprache der Schwarzmagier gesagt: ›Gift werde zu Wasser.‹«
    »Ach so«, murmelte Jinnarin. »Magie. Ich wusste, es musste so etwas sein. Er wollte mich töten, Aravan, und diesmal hätte mir auch ein ›Averte!‹ nichts mehr genützt. Aber da habt Ihr ihn dann ja mit dem Kristall erstochen. Und dessen Wahren Namen genannt. Woher habt Ihr gewusst, dass es funktionieren würde?«
    Aravan schwenkte den Tee in seiner Tasse und trank ihn dann aus. Er stellte seine Tasse auf den Tisch und sagte: »Erinnert Ihr Euch nicht mehr, Jinnarin? Hier an diesem Tisch hat Aylis ihre Prophezeiung ausgesprochen: ›Introrsum trahe supernum ignem – pyrà – in obscuram gemmarn! – Zieh das himmlische Feuer – pyrà – in den dunklen

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