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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Nebenwirkung, denn Euer Traum ist um die halbe Welt gereist.«
    Farrix protestierte. »Aber mein Traum handelte von einem Kristallschloss, einem Schiff, einem hellgrünen Meer, einer Spinne und einem Netz. Alles in allem keine sehr akkurate Beschreibung, wenn Ihr mich fragt.«
    Aylis lächelte gedankenverloren. »Mein Vater hat uns oft erzählt, dass Traumbilder nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Doch Eure Bilder waren gut genug, denn schließlich haben wir Euch gefunden, nicht wahr?«
    Farrix lachte. »Ja, in der Tat, das habt Ihr. Aber das lag an Eurer Klugheit und an Euren Fähigkeiten und weniger an meinen Bemühungen.«
    Aylis saß einen Augenblick stumm da, während die Ruder platschend ins Wasser tauchten. Doch dann fragte sie: »Habt Ihr das Wort gehört, mit dem Durlok das Feuer in den Kristall beschworen hat?«
    »Euer Vater hat mich dasselbe gefragt, Aylis, und ich konnte es ihm auch nicht sagen. Es war sonderbar und klang rau und zischend. Ich denke, ich müsste es noch einmal hören, um mich zu erinnern.«
    Aylis holte Durloks Grimoire aus der Tasche. »Farrix, ich habe hier eine Liste aller schwarzmagischen Wörter, und wenn wir die Eroean erreichen und uns auf den Weg nach Rwn machen, werde ich Euch daraus vorlesen, und wenn Ihr das Wort wiedererkennt, haben wir vielleicht einen Hinweis auf Durloks Ziele.«
     
    Am folgenden Tag regnete es wieder, und ein böiger Wind blies kräftig und drehte dann ohne Warnung, und Farrix und Jinnarin saßen in ihrem Boot und sahen zu und lauschten, wie Jamie fluchte und um die Herrschaft über das Boot rang, das über die kabbelige See glitt, und die beiden Fuchsreiter lernten mehrere neue interessante Ausdrücke.
     
    Am Morgen des siebten Tages klarte der Himmel auf, und der Wind blies wieder aus Westen. Farrix wechselte auf Aravans Boot und erzählte dem Elfenkapitän seine Geschichte, während die Dingis über das hellgrüne Meer kreuzten. Am Ende von Farrix’ Geschichte war Aravan ebenso ratlos wie die anderen, obwohl er den Pysk in einem Punkt aufklären konnte:
    »Die Trolle rudern zwar Durloks Schiff, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass sie sich vor dem Ozean fürchten. Die Knochen der Trolle sind so hart wie Eisen, manche behaupten, dass sie sogar noch härter sind. Sie können nicht schwimmen, und wenn sie ins Wasser fallen, sinken sie sofort wie ein Stein. Und aus diesem Grund fürchten sie das Meer, denn sollte die schwarze Galeere kentern, würden sie sofort ertrinken.
    Aber mögen sie sich auch vor dem Ozean fürchten, vor dem Schwarzmagier fürchten sie sich noch mehr, und das aus gutem Grund, wie Ihr selbst gesehen habt. Er ist mächtiger als sie, und das sagt in der Tat so einiges, denn wie Bokar sagt, sind Trolle Furcht erregende Feinde, zumal so viele von ihnen.
    Doch was den Rest Eurer Geschichte angeht, Farrix, so habe ich keine Ahnung, was Durlok vorhat. Doch in einem Punkt können wir ganz sicher sein: Es ist nicht Gutes, das er im Schilde führt.«
    Farrix seufzte und nickte. »Vielleicht wissen die Magier auf Rwn mehr.«
    In diesem Augenblick rief eine Stimme. »Schiff voraus! Schiff voraus an Steuerbord!«
    Farrix schaute hin, und ein wunderbares Schiff tauchte auf, dessen himmelblaue Seidensegel im Wind flatterten, während der Rumpf sich ein wenig auf die Seite gelegt hatte, sodass der silberne Boden durch die Wellen glitzerte.
    Es war die Eroean.
    Sie hatten endlich das Elfenschiff erreicht.

15. Kapitel
    DIE JAGD BEGINNT
     
    Spätfrühling, 1E9575
    [Die Gegenwart]
     
    »Ich sage dir, Vater, wir müssen nach Rwn!«
    »Und ich sage dir, Tochter, wir müssen Durlok Einhalt gebieten. Er hat ganz offen von einem Hochzeitsgeschenk gesprochen und uns alle verspottet, weil er glaubt, dass wir nicht die Macht haben, ihm Einhalt zu gebieten.«
    »Ein Hochzeitsgeschenk?« Jatu hob die Augenbrauen und beugte sich ein wenig vor. »Was ist dieses Hochzeitsgeschenk?«
    Alamar sah den schwarzhäutigen Hünen über den Tisch hinweg an. »Ich glaube, er verweist damit auf die große Konjunktion, die immer näher rückt, und was immer er geplant hat, es ist ganz gewiss tödlich.«
    Aravan nickte zustimmend, doch Jatu fragte: »Große Konjunktion?«
    Alamar schnaubte ungehalten. Aravan warf einen kurzen Blick auf den Alten und sagte dann zu Jatu: »Er meint die Konstellation, wenn alle wandernden Sterne gleichzeitig am Himmel stehen. Je näher sie einander sind, desto stärker die Konjunktion. Einmal alle Jubeljahre scheinen sie sich alle

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