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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gesehen habe.«
    Den ganzen Tag lang fuhren die Boote über das hellgrüne Meer nach Westen, angetrieben von einem Nordwind, der in den Kalmen der Ziege um diese Jahreszeit ungewöhnlich war.
    Am Nachmittag drehte der Wind, bis er direkt aus Westen wehte, sodass sie kreuzen und somit die doppelte Strecke für dieselbe Entfernung zurücklegen mussten. »Wenn wir einen Kiel hätten, kämen wir besser voran«, beklagte sich Jamie, während er sein Steuerruder von Seetang befreite. »Wenn wie einen Kiel hätten, würden uns die Algen aber auch sofort einfangen, und dann würden wir gar nicht mehr vorankommen. Ach, herrje. So oder so verlieren wir.«
    Den Rest des Tages und auch den ganzen nächsten blies ihnen der Wind ins Gesicht. In der ganzen Zeit saß Jinnarin in nachdenklichem Schweigen da und sprach nur, wenn sie angesprochen wurde, da sie in Gedanken noch immer mit der Geschichte beschäftigt war, die ihr Gefährte erzählt hatte. Die Pysk suchte darin nach einem Hinweis auf die Absichten des Schwarzmagiers. Schließlich, spät in der Nacht, sagte sie: »Farrix, erzähl Alamar deine Geschichte. Er ist ein Magier. Vielleicht kann er ergründen, was Durlok vorhat.«
     
    »Ha! Dann hatte ich also Recht mit den Blitzen«, sagte Alamar mit zittriger Stimme, während er sich selbst zunickte.
    »Mit den Blitzen?«
    »Euer Traum. Die Sendung. Die Blitze, Pysk. Das waren die Wolken.«
    Farrix saß jetzt in Alamars Boot, nachdem er am Vormittag dorthin übergewechselt war. Es war der dritte Tag, an dem sie nach Westen segelten. Der Himmel war bedeckt, düstere Wolken ballten sich zusammen, und der Wind wehte immer noch aus Westen. »Was noch, Alamar? Was könnt Ihr meiner Geschichte sonst noch entnehmen?«
    »Nichts, was Ihr nicht bereits wisst, Pysk. Die Opfer, nun ja, sie geben Durlok die Macht, die er für seine unheiligen Riten braucht. Aber warum er das Polarlicht in den Kristall zieht… tja, das weiß ich nicht. Sagt, habt Ihr das Wort gehört, das er benutzt hat, als er das Feuer vom Himmel geholt hat? Das könnte helfen.«
    Farrix schüttelte den Kopf. »Kry… Krsp… loper… Ach, wenn ich es hören würde, könnte ich mich wahrscheinlich daran erinnern. Aber die Sprache war mir fremd. Es war nicht Slûk, davon habe ich schon genug gehört, um zu wissen, wie es klingt. Vielmehr war es… war es…«
    »Wahrscheinlich die Sprache der Schwarzmagier«, warf Alamar ein, während er sich mit einer zitternden Hand durch die dünnen weißen Strähnen der wenigen Haare fuhr, die ihm noch verblieben waren.
    In diesem Augenblick fing es an zu regnen, und der kühle Guss durchnässte alle. Nachdem sie das Reservesegel über sich ausgebreitet hatten, sagte Alamar, während die Tropfen auf die Seide prasselten: »Erzählt Aylis diese Geschichte. Sie ist Seherin, und Seher können verborgene und rätselhafte Dinge ergründen. Erzählt es Aylis.«
    Dann fing Alamar an zu husten.
    Den Rest des Tages und ein Teil des nächsten prasselte der Regen ohne Unterlass auf sie nieder. Doch schließlich ging er in ein Nieseln über und hörte schließlich ganz auf, obwohl weiterhin ein kühler Westwind blies. In der Nacht verschlimmerte sich Alamars Husten, und am nächsten Tag bekam er Fieber. Nachdem er ihm auf der Flamme einer kleinen Öllampe einen heißen Tee aufgebrüht hatte, wies Burak den Magier an, die stechenden Dämpfe einzuatmen, während er den Tee trank. Alamar roch einmal daran – »Bah« – und versuchte die Tasse wegzuschieben. Doch Burak knurrte: »Wenn Ihr Fager an Bord der Eroean lebend Wiedersehen und eine richtige Behandlung bekommen wollt, dann werdet Ihr diesen Tee trinken, Meister Alamar!« So nötigte er Alamar das Getränk auf, und der Alte war zu schwach, um sich dagegen zu wehren, obwohl er nicht zu schwach war, den Zwerg und alle seine Artgenossen zu verwünschen.
     
    Als der fünfte Morgen ihrer Fahrt graute, legte sich der Wind völlig, und Farrix wechselte auf Aylis’ Boot und erzählte der Seherin seine Geschichte, während die Zwergenkrieger ruderten. Doch während der Erzählung schien sie nur mit halbem Ohr zu lauschen, da ihre Gedanken mehr bei dem kranken Alten in dem Boot hinter ihr waren. Trotzdem murmelte Aylis am Ende der Geschichte: »Wahrscheinlich wurde der Samen der Sendung gepflanzt, als Ihr im Käfig eingesperrt wart und an Jinnarin gedacht habt. Und als Durlok Euch in den Zauberschlaf und in den Schlaf innerhalb des Schlafes versetzt hat, hatte der Zauber noch eine unbeabsichtigte

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