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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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buchstäblich am selben Ort zu versammeln, und das nennt man eine ›große Konjunktion‹. Wenn der Mond am Himmel steht und auch bei ihnen ist, dann ist das sogar noch mysteriöser. In gewissen Abständen laufen ein oder mehrere der Wanderer auch über den Taghimmel, wenn sie nicht zu sehen sind, und viele Leute wissen gar nicht, dass sie da sind, aber…«
    »Ahem!«, schnaubte Alamar. »Jeder Sterngucker, der auch nur das Geringste von seinem Handwerk versteht, weiß genau, wo sie sind und ob sie zu sehen sind oder nicht.«
    Aravan neigte zustimmend den Kopf und sagte dann: »Es gibt Zeiten, Jatu, wenn Sonne, Mond und die fünf Wanderer alle am Tag am Himmel stehen, obwohl die Augen nur die Sonne sehen.«
    »Kruk!«, grollte Bokar und betrachtete die anderen in der Messe. »Was hat das mit einer Hochzeit zu tun, Kapitän?«
    »Eine so genannte Hochzeitskonjunktion liegt dann vor, wenn Sonne und Mond einander küssen, während alle fünf Wanderer zusehen – das heißt, dass sie alle am Taghimmel stehen, obwohl nicht notwendigerweise dicht beisammen, nicht in einer großen Konjunktion.«
    »Einander küssen?«, entfuhr es Jinnarin, die neben Farrix auf dem Tisch saß. »Was bedeutet das?«
    »Was er gesagt hat, Pysk!«, raunte Alamar ihr zu. »Sonne und Mond berühren sich.«
    »Ach so«, sagte Jinnarin, »wie bei der Okkultation, die wir in der Längsten Nacht auf Rwn gesehen haben.«
    Farrix sah Jinnarin verblüfft an, während sein Mund stumm Okkultation? fragte.
    »Wenn der Mond die Sonne verzehrt«, flüsterte sie ihm zu.
    »Es muss gar keine volle Okkultation sein, Pysk«, murmelte Alamar, indem er sich mit einer altersfleckigen Hand über die gefurchte Stirn strich. »Wichtig ist nur, dass sie sich berühren.«
    »Wann wird diese so genannte Hochzeit stattfinden?«, fragte Frizian.
    Alamar schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das ist genau das Problem! In den nächsten Monaten findet jeden Monat eine Hochzeit statt. Die erste kommt…« Alamar spitzte nachdenklich die Lippen.
    »Am vierzehnten Junitag«, sagte Aravan gelassen.
    »Ja«, stimmte Alamar zu, während er den Elf mit hochgezogenen Augenbrauchen ansah, um dann hinzuzufügen: »Und dann gibt es ungefähr eine pro Monat bis…«
    »Die letzte Hochzeit in diesem Jahr«, warf Aravan ein, »findet am neunten Novembertag statt, aber sie wird nur sehr kurz sein, denn während der Mond die Sonne küsst, geht ein Wanderer gerade unter und ein anderer gerade auf. Im folgenden Monat gibt es keine mehr…«
    »Müsst Ihr immer unterbrechen, Elf?«, fragte Alamar verstimmt.
    Farrix wandte sich an Alamar. »Ich scheine mich zu erinnern, dass Durlok gesagt hat, es wäre ein großes Hochzeitsgeschenk. Mir will scheinen, dass die große Hochzeit noch etwas Besonderes ist, neh?«
    Alamars Miene hellte sich auf. »Ah! Kinder und Narren… Natürlich ist sie etwas Besonderes, Pysk. Eine große Hochzeit findet dann statt, wenn der Kuss mittags stattfindet, vorzugsweise genau um zwölf Uhr, obwohl ein paar Minuten früher oder später dabei nicht von Bedeutung sind. Und diese Hochzeit findet statt am« – Alamar hob eine Hand, um Aravan daran zu hindern, etwas zu sagen – »am… hmm… am…« Er funkelte Aravan an und raunzte: »Wollt Ihr mir denn nicht helfen?«
    »Die nächsten vier sind alle große Hochzeiten«, sagte Aravan. »Die letzte findet am elften Septembertag statt.«
    Alamar wandte sich an Aylis. »Und deswegen, Tochter, müssen wir Durlok folgen. Um ihn daran zu hindern, sein großes Hochzeitsgeschenk für – wie hat er es ausgedrückt? Ach ja – sein Geschenk für alle von meinem Schlag abzuliefern.«
    »Was, glaubt Ihr, kann er damit gemeint haben?«, fragte Frizian. »Was ist ›Euer Schlag‹?«
    Bevor Alamar darauf antworten konnte, knurrte Bokar: »Wenn wir Durlok folgen, was unternehmen wir dann gegen die Trolle? Schließlich beschützen sie ihn noch.«
    »Ich weiß es!«, meldete Farrix sich mit einem Blick auf Aravan zu Wort. »Wenn wir die Galeere versenken können, werden sie mit ihren schweren Knochen höchstwahrscheinlich ertrinken.«
    »Augenblick«, murmelte Frizian, »wir wissen ja nicht einmal, wo sich Durlok mit seiner schwarzen Galeere aufhält.«
    Ein Grinsen zeigte sich auf Alamars betagtem Gesicht. »Aylis kann ihn finden. Sie hat sein Grimoire.«
    »Selbst wenn wir seinen Standort ausfindig machen sollten, Vater, ist er immer noch ein mächtiger Schwarzmagier. Wir haben seinen Zaubern nichts entgegenzusetzen, und

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