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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Richtung des Tunnels davon. »Aber ich kenne Boltan. Seine Wunden müssten inzwischen doch verheilt sein. Bring ihn auch mit, Rudelführer. Der ganze Hof redet von seiner außergewöhnlichen Tapferkeit.«

FAST EINE LIEBESNACHT

    Alfadas versuchte den ganzen Tag über, alles richtig zu machen. Er brachte die Kinder zum Lachen. Sie vergötterten ihn. Wütend blickte Asla zu dem grässlichen Hund. Sie hatte am Mittag mit Ole gesprochen. Er wollte sich überlegen, das Mistvieh zurückzunehmen. Als kleine Hilfe zum Nachdenken hatte Asla ihm einen Krug mit Met überlassen, der vom Fest übrig geblieben war.
    Die Kinder schliefen jetzt. Alfadas saß bei der Feuergrube und schnitzte an einem neuen Holzschwert für Ulric. Zwischendurch spähte er immer wieder verstohlen in ihre Richtung. Sie würde es ihm nicht leicht machen! Asla tat so, als bemerke sie die Blicke nicht. Sie flickte einen Riss in Kadlins Lieblingskleid.
    Blut lag vor Kadlins Schlafnische. Der Hund merkte, dass sie zu ihm herübersah. Er hielt ihrem Blick trotzig stand. Verdammter Köter! Er behandelte sie, als sei sie fremd hier! Sie hätte mit ihm zum Fjord gehen sollen! Ganz bestimmt wäre sie nicht mit ihm wiedergekommen. Asla musste unwillkürlich lächeln. Es hatte Alfadas sicher einige Überwindung gekostet, ganz ernst zu behaupten, der Hund stünde unter dem Schutz von Luth. Sie wusste, dass ihr Mann nicht an die Götter glaubte. Alle im Dorf wussten das. Deshalb wurde er nie einstimmig zum Jarl gewählt. Manche sagten ganz offen, dass es eines Tages großes Unglück auf Firnstayn herabrufen würde, diesen gottlosen Gesellen immer wieder zum Jarl zu machen.
    »Er wird auf dich aufpassen, wenn ich im nächsten Frühjahr zum Königshof reisen muss«, sagte Alfadas unvermittelt.
    Asla biss sich auf die Lippen. Sie würde nicht lächeln! Den ganzen Tag über suchte er schon nach Gründen, warum es gut war, mit Blut zurückgekommen zu sein. »Wenn ich es schaffe, mich vor Blut zu schützen, dann gibt es nichts mehr, was ich noch fürchten musste.«
    »Es war der Wunsch des Priesters. Ich hätte mich gegen Luth versündigt, wenn ich dem Hund auch nur ein Haar gekrümmt hätte. Gundar ist zum Fjord gekommen, um Blut zu schützen. Ich hätte erst ihn niederschlagen müssen, bevor ich an den Hund herangekommen wäre.«
    »Du übertreibst. Außerdem schert dich doch sonst auch nicht, was die Götter von dir denken.« Eigentlich hatte sie sich inzwischen damit abgefunden, dass sie dieses schwarze Ungeheuer nicht so schnell los würde. Aber Alfadas sollte ruhig noch etwas unter seinem schlechten Gewissen leiden.
    »Mein Herz ist eine Wüste, wenn ich einen Tag ohne dein Lächeln verbringen muss.« Jetzt hatte er wieder diesen Blick… Das war es, worin sie sich damals verliebt hatte. Er war ein berühmter Krieger. Der Mann, der mit den Elfen geritten war. Eine lebende Legende. Doch wenn er sie so ansah, dann wirkte er wie ein trauriger, kleiner Junge. Man musste ihn einfach in den Arm nehmen und trösten.
    »Versuch es nicht mit glatten Schmeicheleien! So schnell wirst du mich nicht einlullen. Ich bin keine arglose Jungfer mehr!« Ihr Ton klang nicht halb so schroff, wie sie es gern gewollt hätte. Er schaffte es schon wieder.
    »Wie können so harte Worte über Lippen zart wie Rosenblätter gehen?«
    Sie blickte auf. »Und was erinnert dich sonst noch an irgendwelches Grünzeug an mir? Vielleicht meine Hände, die krumm und knotig wie alte Wurzelstöcke sind?« Sie kannte ihn lang genug, um zu wissen, dass so ein Spruch ihn nur zu neuen Komplimenten anspornen würde. Im Grunde liebte sie es, wenn er diesen Unsinn daherredete, um ihr zu gefallen. Kein anderer Mann im Dorf fand solche Worte für seine Frau.
    Wenn nur dieser verdammte Steinkreis nicht wäre. Es waren seine Blicke hinauf zum Hartungskliff, die ihr das Leben vergifteten. Sie liebte ihn noch immer. Sonst wäre es ihr egal, wenn er eines Morgens verschwunden wäre. Die blonde Gunbrid war immer ganz froh, wenn ihr Sven im Frühjahr mit Alfadas zum Königshof zog und sich den Sommer über nicht mehr blicken ließ. Doch bei ihr war es anders, dachte Asla bitter. Meistens zankten sie sich an dem Morgen, an dem er loszog. Aber schon in der ersten Nacht fand sie keinen Schlaf mehr, wenn sie seinen warmen Atem nicht in ihrem Nacken spürte.
    Als Kadlin geboren wurde, war er nicht in Firnstayn gewesen. Er hatte seine Tochter zum ersten Mal gesehen, als sie fast ein halbes Jahr alt war. Und auch diesen Sommer

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