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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dame Aiko aus Ryodo, Meister Alos aus Thol und Meister Egil Einauge aus Jord.«
    Sie gingen wiederum am Majordomus vorbei und betraten den Boden des Amphitheaters. An diesem Abend trug Arin ihr hellgrünes Kleid mit dazu passenden Bändern im Haar. Alos hatte ein braunes Wams und eine dunkelbraune Hose angelegt. Er trug das Tamburin unter einem Arm und den Cruik im Gürtel. Egil war ganz in Schwarz gehüllt: Hemd, Jacke, Hose, Stiefel, Gürtel, weiches Barett – alles pechschwarz. Nur seine Augenklappe und die Axt hatten eine andere Farbe – das rot-goldene Lederband und die Stahlklinge mit dem dunklen Schaft unterstrichen seine finstere Aura noch. Aiko trug ihre Rüstung, und die gehämmerten Bronzeschuppen glänzten matt im Kerzenschein. An der Hüfte steckten ihre beiden Schwerter in der Scheide; zudem trug sie gut verborgen ihre Shuriken. An jeden Oberschenkel war ein Dolch geschnallt. Den Helm, der nun mit einer Pfauenfeder geschmückt war, trug sie unter dem Arm. Bunte lange Bänder waren um Oberarme, Unterarme, Handgelenke, Taille, Oberschenkel und Unterschenkel gebunden, und beim Gehen wirbelten sie ihr hinterher. Die goldhäutige Kriegerin bewegte sich ruhig und selbstsicher, doch mit der Grazie einer Tänzerin, und manch ein Kopf wandte sich in ihre Richtung.
    Wieder machten sie einen Rundgang durch den Saal, um Baron Steiger zu suchen, doch mit wenig Hoffnung, denn Dolph hatte ihnen die Rückkehr des Adeligen noch nicht gemeldet. Da es draußen regnete, war es wahrscheinlich, dass Steiger, selbst wenn er auf dem Rückweg war, in einem Gasthaus Zuflucht gesucht hatte. Tatsächlich entdeckten sie ihn nicht unter den Gästen.
    Schließlich ertönte die Fanfare, und der Majordomus stieß dreimal auf den Boden und kündigte die unmittelbar bevorstehende Ankunft der Königin an, woraufhin die Gäste wieder das Spalier bildeten. Die Fanfare ertönte erneut, und die Königin und ihr Gemahl traten ein.
    An diesem Abend trug sie ein pfirsichfarbenes Kleid, und ihre goldenen Haare hingen lang und glatt herunter und lagen wie ein Fächer auf ihren nackten Schultern. Ihre Tiara war aus Gold gefertigt.
    Delon folgte ihr an seiner Silberkette, in schillernde Blau- und Grüntöne gehüllt. Seine glänzende blaue Jacke war lang und hatte breite Schöße, in die Puffärmel waren funkelnde grüne Streifen eingearbeitet, die farblich zu seinem grünen Hemd passten. Seine Kniebundhose war blau-grün gestreift, und er trug einen blauen Strumpf an einem Bein und einen grünen am anderen. Die Schuhe waren mit blauen und grünen Pailletten besetzt, und der Hut war leuchtend blau und hatte eine schillernd blaue Feder auf der einen und eine schillernd grüne auf der anderen Seite.
    Die Königin und ihr grellbunter Begleiter bestiegen das Podest. Gudrun nahm auf dem Thron Platz, während er sich wiederum zu ihren Füßen niederließ, und sie lächelte auf ihn herab, als sei er ein Zuchthengst auf einer Ausstellung, während er das Lächeln fahl erwiderte.
    Die Parade der Künstler zog durch den Saal, und diesmal gehörten Arin, Alos, Aiko und Egil auch dazu, wobei Aiko vor sich hin brummte, obwohl ihr eine Art Lächeln gelang – eher ein Zähnefletschen. Anschließend gesellten sie sich wieder an den Tisch von Baron Stolz und hörten ihn gerade noch sagen: »Seht Ihr, Helga. Ich habe doch gesagt, sie sind ganz gewöhnliche Künstler.«
    Auch in dieser Nacht wurden Speisen und Getränke serviert, und wie am Abend zuvor verkündete die Königin, das Fest finde zu Ehren der neuen Liebe statt. Und die Festivitäten begannen.
    Drei grell bemalte Spaßmacher traten ein, die stumm miteinander stritten, während sie über die Bühne schlenderten. Plötzlich schien es so, als stießen sie gegen eine unsichtbare Wand, und zur Erheiterung der Gäste fielen sie rückwärts auf den Boden. Mit ausgestreckten Händen tasteten sie sich an der unsichtbaren Mauer entlang. Augenblicke später wurde klar, dass sie in einem großen, unsichtbaren Kasten eingesperrt waren. Zwei hoben den dritten hoch, um festzustellen, ob er über die Mauer klettern konnte, doch sein Kopf stieß gegen eine unsichtbare Decke, und alle drei fielen zu Boden, während Gäste und Königin vor Lachen johlten. Jetzt gerieten die drei Possenreißer in Panik, liefen blindlings gegen die unsichtbaren Mauern, fielen, erhoben sich wieder, um das Spiel von neuem zu beginnen, und das Gelächter der Königin verlor sich im Kreischen der Gäste, während Delon lediglich schmunzelte.

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