Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
stehenden Augen und in das Gesicht mit den hohen Wangenknochen fielen. An der Hüfte trug sie zwei leicht gekrümmte Schwerter: Eines war etwas länger als ein Langmesser, das andere hatte eine Klinge von normaler Länge.
    Sie marschierte um den Tisch, und die Magier drehten sich zu ihr herum. Sie ignorierte das Gemurmel und die Blicke und trat in den freien Raum vor Arin. Ihre onyxfarbenen Augen starrten in die nussbraunen der Dylvana, als sie mit melodischer Stimme verkündete: »Watakushi wa tor a desu!«
    Sie nahm die Hefte ihrer Schwerter, zog sie beide blitzschnell aus den Scheiden, hielt sie hoch über den Kopf und rief: »Kore wa watakushi no kiba desu!«
    Schnell wie eine Viper sprang Silberblatts Klinge in dessen Hand. Als er Anstalten machte vorzutreten, kniete die junge Kriegerin vor Arin nieder und legte die funkelnden Schwerter auf den schwarzen Boden. »Watakushi no kiba wa anata no meirei ni shitagai masu«, sagte sie leise und beugte sich dann so weit vor, bis ihre Stirn den dunklen Stein berührte.
    Arin schaute sie verblüfft an und wandte sich dann an die Magier. »Weiß jemand von Euch…?«
    Ein weißhaariger Magus am Ende seines gegenwärtigen Wirkens sagte: »Ich werde für Euch übersetzen, Dara Arin. Zuerst hat sie gesagt: ›Ich bin ein Tiger.‹ Dann, als sie die Schwerter gezogen hat, fügte sie hinzu: ›Das sind meine Reißzähne.‹ Und schließlich, als sie Euch die Waffen zu Füßen legte, hat sie so etwas gesagt wie: ›Ihr könnt über sie gebieten.‹«
    »Über sie gebieten?«
    »Ja.«
    »Über ihre Schwerter?«
    »Ja, ihre Reißzähne.«
    »Aber ich…«
    »Wenn Ihr nicht annehmt, entehrt Ihr sie damit.«
    Arin seufzte. Sie erhob sich von ihrem Stuhl, kniete sich selbst neben die Kriegerin und hob die Schwerter auf. Dann kauerte sie sich auf die Fersen und sagte leise: »Erhebt Euch…«
    »Aiko«, warf der weißhaarige Magier ein.
    »Erhebt Euch, Aiko«, sagte Arin.
    Die goldhäutige Kriegerin hob den Kopf, und ihre Augen weiteten sich, als sie die Dylvana auf den Knien sah. Arin lächelte, drehte die Schwerter um und reichte sie Aiko mit dem Heft voraus. »Ich akzeptiere Eure Freundschaft und Hilfe, Aiko, und, ja, sogar Eure Dienste. Doch beachtet, Ihr seid Euer eigener Herr und frei in Euren Entscheidungen, doch sollte unser Weg eine Weile gemeinsam verlaufen, heiße ich Euch willkommen.«
    Tief in Aikos dunklen Augen lauerte Verwirrung, aber sie nahm die Schwerter und schob sie wortlos wieder in die Scheide.
    Arin erhob sich und hielt Aiko die Hand hin. Die Kriegerin ergriff sie zögernd und erhob sich ebenfalls, dann schaute sie Arin an und grinste, sodass sich ihre gesamte Miene aufhellte, und Arin erwiderte das Lächeln. Die Dylvana wandte sich an Vanidar, zeigte auf das Langmesser in seiner Hand und sagte: »Ich glaube, Ihr könnt das jetzt wegstecken.« Vanidar schmunzelte und schob die Klinge wieder in die Scheide.
    »Ahem!«, räusperte sich Arilla. Alle Augen richteten sich auf sie. Sie sah sich in dem Saal um. »Wenn das alles ist…«
    Sie schlug kräftig mit dem Hammer auf den Holzblock.
     
    Nachdem das Treffen fürs Erste beendet war, führten Arilla und Lysanne die Elfen und Aiko durch die labyrinthartigen Korridore der Zaubererfeste.
    Aiko, die neben Arin marschierte, blieb stumm.
    »Sprecht Ihr die Gemeinsprache?«, fragte Arin.
    »Ja, Dara«, erwiderte Aiko, jedoch mit einem fremdländischen, melodiösen Akzent.
    »Ich muss fragen: Warum habt Ihr mir die Treue geschworen?«
    »Meine Tigerin hat es mir gesagt.«
    »Eure Tigerin?«
    »Ja.«
    Perin, der hinter ihnen ging, sagte: »Dann müsst Ihr der Besucher sein, von dem wir gehört haben, der im Winter nach Schwarzstein gekommen ist.«
    »Vor zwei Wintern«, fügte Biren hinzu.
    Ohne sich umzudrehen, sagte Aiko. »Das bin ich.«
    Arin warf einen Seitenblick auf die dahinschreitende Kriegerin. »Und Eure Tigerin hat Euch auch das gesagt, dass Ihr nach Schwarzstein gehen sollt?«
    »Ja.«
    »Wenn es kein Geheimnis ist: Warum?«
    »Um Euch die Treue zu schwören, Dara.«
    »Um mir die Treue zu schwören?«
    »Ja.«
    Arin sah Rissa fragend an, doch die andere Elfe zuckte nur die Achseln.
    »Diese… äh… Tigerin von Euch«, sagte Ruar, »was ist sie genau? Und wie erzählt sie Euch diese Dinge?«
    Aiko schritt schweigend weiter und antwortete nicht.
    Arilla sagte: »Sie ist vor zwei Wintern zu uns gekommen und hat gesagt, ihr Kommen habe einen Zweck, aber bis zum heutigen Tag kannten wir weder ihn noch seine

Weitere Kostenlose Bücher