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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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fernen Nordwesten zu hören.
    Nachdem Vanidar Silberblatt eine Weile gelauscht hatte, sagte er: »Ich würde meinen, dass es tatsächlich Grabgeräusche sind, doch ob von Drimma oder Rûpt, kann ich nicht sagen.«
    »Sollen wir nachsehen?«, fragte Perin.
    »Wozu?«, wollte Biren wissen.
    Perin zuckte die Achseln. »Vielleicht ist es wichtig.«
    »Und vielleicht auch nicht«, erwiderte Biren.
    Rissa sah Silberblatt an. »Ich würde meinen, dass unsere jeweiligen Aufgaben wichtiger sind, als irgendwelche Drimma zu finden, die auf das Gestein einschlagen. Und obwohl ich lieber Dara Arin auf ihrer Mission begleiten würde, hieße das, ihr Scheitern zu riskieren. Also schlage ich vor, dass sich ab hier unsere Wege trennen. Wir reiten nach Süden und überbringen die Nachricht von Arins Vision, und sie und Die Katze Die In Ungnade Fiel reiten nach Norden, um Einauge In Dunklem Wasser und all die anderen zu finden, die sich hinter den Worten verbergen… und die Jadeseele.«
    Ruar grollte tief in der Kehle und sah Arin an. »Ich wollte, ich könnte mit Euch reiten, Dara, aber damit würden wir tatsächlich alles aufs Spiel setzen. Ich muss Dara Rissa zustimmen – wir haben den Punkt erreicht, wo sich unsere Wege trennen sollten.«
    Arin schaute jedem ihrer Gefährten in die Augen, und einer nach dem anderen nickte. So ignorierten sie das Klopfen, spülten ihr Geschirr und kehrten ins Lager zurück, wo sie die Pferde sattelten und mit ihren Habseligkeiten beluden. Sie verteilten gleichmäßig den Rest ihres Proviants und beluden die Ponys damit, von denen zwei Arin und Aiko begleiten sollten.
    Rissa wandte sich an Arin. »Ihr habt die Karte bei Euch?«
    Arin klopfte sich auf die Brusttasche ihres ledernen Hemdes. »Ja, Rissa, sie ist noch hier.«
    Silberblatt schaute nach Nordwesten in die Richtung, aus der die Klopfgeräusche kamen. »Gebt gut auf Euch Acht, Arin, denn Ruar hat Recht: Im Grimmwall wimmelt es von Spaunen, und Ihr und Aiko werdet ihn bald passieren.«
    Arin nickte, berührte ihr Schwert und zeigte auf den hinter ihrem Sattel befestigten Bogen, dann deutete sie auf Aikos Waffen. »Macht Euch keine Sorgen, wir sind gut gerüstet.«
    Einer nach dem anderen umarmten die Elfen Arin und dann auch Aiko, deren Augen ob dieser offenen Zurschaustellung von Zuneigung weit aufgerissen waren, obwohl sie die Umarmungen erwiderte. Während eine kalte Brise von den Höhen herabwehte, stiegen alle auf und ritten mit einem letzten »Lebt wohl« und »Geht mit Adon« ihrer Wege – Arin und Aiko nach Norden und in den eisigen Wind, die anderen bergab nach Süden, mit der Kälte im Rücken.
     
    Als sie in den Pass ritten, betrachtete Aiko die steilen Felswände links und rechts und den Engpass voraus. »Das gefällt mir nicht, Dara Arin«, knurrte sie. »Diese Stelle eignet sich bestens für einen Hinterhalt.«
    »Was sagt Eure Tigerin?«
    »Nichts… bis jetzt.«
    Sie ritten weiter aufwärts, unter einem bleiernen Himmel, und Pferde und Ponys liefen in raschem Tempo. Der eigentliche Pass war einundzwanzig Meilen lang, die Hälfte bergauf, die Hälfte bergab, und sie beabsichtigten, ihn an einem Tag zu durchqueren, denn auch in dieser Jahreszeit waren die Nächte eisig und die Tage kühl, und in diesen Höhen konnte immer ein unerwarteter Schneesturm aufziehen.
    Der Weg war schmal und mit Geröll übersät, die Wände waren steil und hoch, und rechts und links taten sich immer wieder dunkle Nischen und Spalten auf. Aiko betrachtete jeden dieser schattigen Winkel, und ihre Hände waren nie weit von ihren Waffen entfernt. Manchmal stiegen sie ab und führten die Pferde am Zügel oder machten Rast, um ihre Reittiere ausruhen zu lassen und zu füttern oder an größeren Pfützen mit geschmolzenem Schnee zu tränken, nachdem sie eine dünne Eiskruste durchbrochen hatten. Doch ihre Pausen waren stets nur kurz, und sie setzten den Weg immer rasch fort.
    Dann gerieten sie in einen alles verhüllenden Nebel, wo die Wolken sehr niedrig hingen. Die Sichtweite sank auf bestenfalls zehn Schritte, und Felsblöcke, die vor ihnen auf dem Weg lagen, wirkten in den diesigen Schwaden dunkel und bedrohlich. Die Schritte auf dem vom Nebel feuchten Felsen klangen gedämpft, sogar die Tritte der eisenbeschlagenen Pferdehufe.
    Nach einer weiteren Meile zischte Aiko, die hinter Arin rief plötzlich: »Dara Arin, meine Tigerin flüstert etwas von Gefahr.«
    »Woher?«
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Aiko. »Nur, dass sich Gefahr

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