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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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immer noch verängstigtem Pferd, das sich gegen die Last des toten Ponys wehrte. Von Arins Pferd und Pony war nichts zu sehen. Beide waren den Pass herunter vor dem grässlichen Troll geflohen.
    »Meine Tigerin schweigt«, zischte Aiko endlich.
    Arin stieß hörbar den Atem aus und senkte dann den Bogen. Nach einem Augenblick schob Aiko ihre Schwerter in die Scheide, trat zur Seite und hob den scharfzackigen Wurfstern auf, der von der steinharten Haut des Ogrus abgeprallt war. Sie wandte sich an die Dylvana. »Ihr hättet fliehen sollen, Dara«, sagte die safranhäutige Kriegerin. »Wir hätten beide fliehen sollen.« Sie zeigte auf den gefallenen Troll. »So ein Hitokui-oni kann nicht mit gewöhnlichen Waffen bezwungen werden.«
    Arin schaute auf den toten Ogru und dann wieder zu Aiko. »Vielleicht solltet Ihr das dem Troll sagen.« Dann brach Arin in lautes Gelächter aus, als die Spannung des Kampfes schlagartig von ihr wich. Aiko fiel ein und hielt sich beide Hände vor den Mund, um ihr Gekicher zu verbergen.
    Die Ryodoterin hielt die Luft an, bevor sie noch einmal zu dem toten Troll ging und sich bückte, um sich den Shuriken im linken Auge der Kreatur wiederzuholen.
    »Seid vorsichtig, Aiko«, warnte Arin. »Trollblut verbrennt ungeschützte Haut.«
    Während Aiko sich wieder aufrichtete und Lederhandschuhe anzog, holte Arin eine Feldflasche und reichte sie der Ryodoterin. »Hier, wascht alles Blut ab.«
    Wieder beugte sich die goldhäutige Kriegerin über den Troll und griff nach dem Shuriken. Als Aiko dies tat, kam Arin plötzlich eine Eingebung. »Ach, Aiko, mir kommt gerade ein Gedanke. Wir stehen hier im Nebel, und Ihr klaubt einen blendenden Dorn aus dem Auge eines Ungeheuers. Könnte dies das Einauge In Dunklem Wasser sein? Haben wir unsere Hoffnung getötet?«
    Mit einem feuchten Plop! löste sich der Wurfstern, und Aiko, die wegen des grässlichen Gestanks immer noch den Atem anhielt, richtete sich auf und sah Arin mit weit aufgerissenen Augen an. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte: »Ich weiß es nicht.« Sie sah sich um. »Vielleicht kann der Nebel als dunkles Wasser herhalten, und das Ungeheuer ist ein Einauge. Doch ob die Vision darauf zutrifft oder nicht, kann ich nicht sagen.« Sie wusch den Wurfstern ab und schob ihn dann wieder in ihren Gürtel zu den anderen. Sie schaute zu Arin und dann zum Troll. »Soll ich dem kaibutsu das Auge herausschneiden, sodass wir es mitnehmen können?«
    Diese nimm mit, nicht mehr… Arins Gesicht verzog sich zu einer Grimasse des Abscheus, aber sie zuckte die Achseln und sagte: »Wenn wir eine einäugige Person in Mørkfjord finden, können wir es immer noch wegwerfen. Hütet Euch vor dem Blut.«
    Aiko nickte, zog ihren Dolch und bückte sich, doch dann richtete sie sich wieder auf und sagte: »Welches Auge sollen wir nehmen, das durchbohrte oder das gesunde?«
    »Oh«, sagte Arin. Sie überlegte kurz. »Das durchbohrte, würde ich meinen, denn es ist das, was ihn zu einem Einauge macht.«
    »Aber, Dara, macht nicht das durchbohrte Auge eigentlich das andere zum Einauge?«
    Mit einem Seufzen erwiderte die Dylvana: »Das mag sein. Aber Rätsel sind Dinge mit vielen Wendungen, und unseres bezieht sich gewiss auf ungewöhnliche Dinge.«
    Aiko nickte. »Und ein durchbohrtes Trollauge ist ungewöhnlich?«
    »In der Tat«, erwiderte Arin. »Denn hätte der Ogru auch nur geblinzelt, hätte Euer Stern es nicht durchbohrt, und anstelle dieses monströsen Trolls lägen jetzt wir tot am Boden. Doch der Troll ist tot, und das nur wegen des durchbohrten Auges, und das unterscheidet diesen Ogru von anderen seiner Art.« So schnitt Aiko den durchbohrten Augapfel heraus, und wo Trollblut auf den Fels tropfte, zischte es, und dunkle Rauchschwaden stiegen auf. In der Zwischenzeit sattelte Arin das tote Pony ab und lud alles auf Aikos immer noch widerspenstiges Pferd. Sie wuschen das Blut von dem beschädigten Auge, wickelten es in einen leeren Hafersack, banden den Sack zu und verstauten ihn dann bei dem restlichen Gepäck. Aiko säuberte ihren Dolch und schob ihn dann wieder in die Scheide. Dann marschierten sie mit dem Pferd am Zügel den Gebirgspass herab, hinter Arins geflohenem Pferd und Pony her, wobei sie ein totes Pony und einen toten einäugigen Troll zurückließen.

31. Kapitel
     
    Mit dem Pferd am Zügel folgten Aiko und Arin dem steinigen Weg, während die Nebelschwaden um sie her trieben. Nachdem sie einige Meilen zurückgelegt hatten, stießen sie schließlich

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