Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
es aufgrund des Mahlstroms oder der Ungeheuer. Von jenen, welche dort hineingesegelt sind, ist noch keiner jemals zurückgekehrt, um davon zu erzählen.«
    Egil schüttelte den Kopf. »Kapitän, ich glaube, wenn ein Schiff zwischen Drachenhorst und Todesinseln hindurchsegelt, wird es unweigerlich vom Mahlstrom in die Tiefe gerissen, und alle an Bord werden ertrinken, denn man kann dem Sog des Strudels nicht entkommen.«
    Arin schauderte, und aus irgendeinem Grund rief ihr dieses Gerede über den Mahlstrom das wirbelnde Chaos ihrer Vision ins Gedächtnis, selbst ein Mahlstrom, in dem sich schreckliche Ereignisse um den jadeähnlichen Stein drehten. Werden wir alle in diesem entsetzlichen Sog untergehen?
    Von einem Rückenwind getrieben, schnitt die Gyllen Flyndre durch die eisigen Wellen, während die weißen Gronspitzen langsam am Horizont vorbeizogen, denen bald die zerklüfteten Todesinseln im Meer folgten, die in der Ferne dahinglitten, bis sie sich schließlich hinter ihrem Heck verloren.
    Danach segelten sie mehrere Tage nach Westen, die lange Küste Grons entlang, einem üblen, bedrohlichen Land, denn dort lebten Rutcha, Drökha, Ogrus, Vulgs, Guula und Hèlrösser sowie andere böse Kreaturen, sämtlich Diener eines Schwarzmagiers, oder so erzählte man sich jedenfalls.
    Als sie an diesem furchtbaren Gestade vorbeigesegelt waren, fuhren sie weiter durch das unbeständige Wetter des Borealmeers, durch sonnige Tage und mondhelle Nächte, durch Regen und Stürme und Flauten. Manchmal herrschte völlige Windstille, und Ruderer in kleinen Beibooten machten sich daran, das Schiff über das Wasser zu schleppen in dem Versuch, den Wind wiederzufinden. Zu anderen Zeiten musste die Mannschaft der Flyndre eilig die Segel reffen, da das Schiff von heftigen Winden und Wolkenbrüchen gepeitscht wurde. Unabhängig vom tatsächlichen Wetter bezeichnete Kapitän Holdar es jedoch als »gut«, solange ein günstiger Wind wehte.
    Am Horizont tauchte die Landzunge auf, wo das Rigga-Gebirge ins Borealmeer fiel, wo Gron endete und Rian begann. Sie segelten an Rian vorbei, dann an den Jillischen Höhen, einem weitläufigen zerklüfteten Hochland, wo grimmige Stämme wohnten, die für ihre endlosen Fehden bekannt waren, und weiter segelten sie nach Westen und die Küste von Thol entlang.
    Hier stand Alos jeden Tag auf dem Deck und betrachtete das bewaldete Land, das vorbeiglitt, denn Thol war früher seine Heimat gewesen.
    Sie folgten dem langen Bogen der tholischen Küste, die allmählich nach Süden abknickte, und irgendwo unterwegs überquerten sie die unsichtbare Grenze zwischen Borealmeer und Nordmeer. Jetzt strebten sie dem breiten Gewässer des Kanals zwischen Gelen im Westen und Jütland im Osten entgegen.
     
    Insgesamt brauchte die Karacke achtundzwanzig Tage, um von Mørkfjord zu der Stelle im Kanal zu segeln, wo Arin und ihre Gefährten von der Gyllen Flyndre auf die Breeze wechseln und mit der Schaluppe weitersegeln sollten.
    Als die Flyndre den Punkt ihrer größten Annäherung an Jütland erreicht hatte, befahl Kapitän Holdar, das Schiff zu stoppen, und ließ es in den Wind drehen. Besatzungsmitglieder zogen die Schaluppe an den Tauen längsseits, und Arin und Aiko stiegen die Backbordleiter herunter und in das kleine Boot.
    Alos stand an der Reling und sah zu. Der alte Mann hatte die Absicht, an Bord der Flyndre zu bleiben und mit ihr zum befestigten Hafen Chamer zu segeln. Doch er schien aufgeregt zu sein, als widerstrebe es ihm, sich von denjenigen zu trennen, welche sich um ihn gekümmert hatten – Arin mit ihrer Freundlichkeit, Egil mit seiner Kameradschaft und sogar Aiko mit ihrer ruppigen Art. Aber er war zum ersten Mal seit dreiunddreißig Jahren vollständig nüchtern, und es gefiel ihm überhaupt nicht, von Hexenfeuer-Magiern und monströsen Trollen zu träumen.
    Bevor er die Karacke verließ, wandte Egil sich noch einmal an den alten Mann und drang ein letztes Mal in ihn. »Mein Freund, ich wollte, du würdest uns begleiten, denn ich brauche einen erfahrenen Steuermann, der mir dabei hilft, die Breeze zu segeln, und von diesen Matrosen hier kann außer dir niemand mitkommen.«
    Alos wandte sich ab und ging in seine Kabine. Egil schüttelte den Kopf und kletterte seufzend die Leiter herab in die wartende Schaluppe. Er erreichte das Deck, ging nach achtern zur Ruderpinne und rief dann nach oben: »Alles zum Abwerfen der Bug- und Hecktaue vorbereiten.«
    Kapitän Holdar wiederholte den Befehl für seine

Weitere Kostenlose Bücher