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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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waren ein kriegerisches Volk. Lediglich der Schock über den Verlust hatte sie jetzt zusammengeschweißt und die Notwendigkeit, eingesperrt zu sein und nicht mehr ausweichen zu können. Aber wie lange würde die Ruhe anhalten?
    Konnte sein Vater überhaupt alles unter Kontrolle halten, wenn die Elfen erst zu der Einsicht gelangten, dass nichts mehr eine Rolle spielte? Wie lange würden sie sich dem Patriarchen unterwerfen?
    Andererseits hatte Fanmór schon stürmische Zeiten überstanden. Er war ein mächtiger Mann, der sich nicht so schnell entmutigen ließ. Obwohl er bereits unmittelbar vom Herbst betroffen war, hatte der Riese seine besonnene Ruhe bewahrt und strahlte wie stets gelassene Autorität aus.
    Dafydd konnte es nach wie vor nicht fassen, dass der gestrenge Patriarch seine Kinder ziehen ließ.
    Wie lange sie wohl weg sein würden? Wie sehr würde sich inzwischen das Land verändern? Dafydd hatte Angst davor, zu einem späten Zeitpunkt zurückzukehren, wenn er sich womöglich nicht mehr auf die Veränderung einstellen könnte. Wo er ein Fremder in seinem eigenen Land sein und sich nicht mehr zurechtfinden würde.
    Und … falls der Verfall sogar so weit fortgeschritten wäre, dass sie wirklich ins Exil gehen mussten, weil sie hier nicht mehr leben konnten: Wohin in der Menschenwelt sollten die vielen verschiedenen Elfen fliehen? An welchem Ort konnten sie sich verstecken und unbehelligt in aller Stille vergehen?
    Dafydd schüttelte es plötzlich, als wäre er in eiskaltes Wasser getaucht. Er taumelte von einer Schreckensvision in die nächste, und das machte alles nur schlimmer.
    Vielleicht hatte Rhiannon das gemeint: einfach die Flucht ergreifen und sich in ein fremdes Leben stürzen, für Abwechslung sorgen, um nicht nachdenken zu müssen. Um der Angst zu entkommen.
    Der Prinz entdeckte seine Schwester auf einem Hügel, umgeben von Vögeln, mit denen sie um die Wette pfiff. Rhiannon hatte Vögel immer geliebt und manchmal davon geträumt, mit ihnen davonzufliegen, fort vom Baumschloss und den strengen Augen des Vaters. Dafydd wanderte zu ihr, und die Vögel flatterten verschreckt fort. Sie gewannen rasch ihr Zutrauen zurück, als sie erkannten, dass er weder eine Schleuder noch ein anderes Jagdinstrument bei sich hatte.
    »Hast du überhaupt keine Angst?«, fragte er.
    Sie hob die Schultern. »Ich habe nicht darüber nachgedacht. Aber was soll uns schon passieren? Die Menschen sind uns unterlegen. Gegen Elfenzauber können sie nichts ausrichten.« Sie hob die Hand, und ein winziges Goldbrüstchen setzte sich darauf, pickte ein wenig an den Fingern und flötete munter drauflos.
    »Wer hätte das gedacht«, murmelte Dafydd. Er rieb sich den Nacken. »Alles ist in Bewegung, und wir … werden frei sein.«
    »Frei, aber auch fern von allen Festen, die du so liebst, bester Bruder, und von denen du nie genug kriegen kannst«, scherzte Rhiannon. »Fern von aller Bequemlichkeit und Bedienung und fern davon, nichts zu tun. Deswegen scheust du dich wahrscheinlich, in die Menschenwelt zu gehen.«
    »Ach was«, brummte er. »Ich mag nur die Fremde nicht.«
    »Das alles wird ein Spaß«, sagte sie. »Du wirst sehen.«
    Als sie ins Schloss zurückkehrten, war der Grogoch bereits mit den Vorbereitungen für den Aufbruch beschäftigt. Fanmór wollte, dass sie so schnell wie möglich auf die Reise gingen.
    Pirx sprang aufgeregt durch das Zimmer. Das kleine Igelwesen konnte es immer noch nicht fassen, dass es mitdurfte. Wenn er die strengen Gesetze nicht gebrochen hätte, so plapperte Pirx dahin, und wenn er nicht vorlaut gewesen wäre … Man stelle sich vor. Der Herrscher selbst hatte ihn beauftragt!
    »Die Ernüchterung wird folgen«, bemerkte Dafydd, »wenn wir von unserer Quest erfolgreich zurückkehren und alles wieder ist wie früher.«
    »Warum?«
    »Weil Vater dich dann bestrafen wird.«
    »Aber …«
    »Er vergisst niemals etwas, schon gar keine Verbotsübertretung. Selbst wenn die Rettung des Elfenreichs nur dir zu verdanken wäre, würde er dich nicht freisprechen. Du wirst also bestraft werden.«
    Pirx’ Mundwinkel sanken nach unten. »Musst du immer alles verderben«, maulte er. »Das machst du mit Absicht, oder?«
    »Ich gebe dir nur den guten Rat, dich nicht zu sicher zu fühlen«, erwiderte Dafydd. »Umso besser wirst du es dann ertragen können.«
    »Du lenkst nur ab, weil du Angst hast zu versagen«, konterte der kleine Igel und streckte Dafydd die kleine rosa Zunge heraus.
    »Genug jetzt!«, mahnte

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