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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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stellte sich breitbeinig hin. Trotzdem verlor sie ebenfalls das Gleichgewicht, und ihr wurde schwindlig. Sie hielt sich am Geländer fest, das mit ihr hinunterfuhr, und verharrte steif wie ein Brett. Steil ging es abwärts, in einen dunklen Schacht, aus dem das Tageslicht ausgesperrt wurde. Trotzdem wurde es nicht dunkel, denn überall hingen Rohre aus Licht.
    »Die können Licht nachmachen!«, sagte Rhiannon staunend. »Wie die Sonne … Ob sie es einfangen? Oder sind es Glühkäfer?«
    Der Grogoch enthielt sich einer Antwort. Zitternd klammerte er sich wieder an ihr Bein. Der Alte jammerte vor sich hin, dass keine seiner Sünden so schlimm gewesen sei, solch eine Strafe erdulden zu müssen.
    Dafydd war inzwischen unten angekommen und stolperte von der Treppe. Rhiannon sah nach nebenan auf die andere laufende Treppe, die nach oben führte.
    Dort hüpfte Pirx wie ein Gummiball auf und ab. Er verschwand hinter dem dichten Geländer, tauchte auf, verschwand. »Ich fahre wieder rauf!«, krähte er begeistert. »Huiiii!«
    »Komm wieder nach unten!«, schrie Rhiannon. Sie hätte sich die Haare raufen können. »Wir warten dort auf dich!«
    »Ja, ja!«, hörte sie sein Stimmchen durch das Schwirren. Er klang fröhlich und aufgeregt zugleich, wenigstens einer aus ihrer Gruppe hatte Spaß.
    Dann war sie unten. »Wie verlasse ich dieses Gefährt?«, rief sie ängstlich.
    »Wenn die Treppe zusammenklappt, spring einfach drüber«, riet Dafydd. »Es ist nicht schwer!«
    »Aber …«
    »Spring endlich!«
    Verstört stieß Rhiannon sich ab, stellte fest, dass keine Bewegung mehr unter ihr war, und fiel ungeschickt in Dafydds Arme. Der Grogoch überschlug sich und rollte neben sie.
    Wieder lachten Menschen, aber Rhiannon achtete nicht darauf. Sie war froh, dieses Abenteuer überstanden zu haben.
    »Es ist scheußlich hier!«, beschwerte sich der Grogoch. Pirx war inzwischen wieder bei der kleinen Gruppe; mit aufgeregtem Blick schaute er um sich, seine Augen funkelten vor Begeisterung unter der roten Mütze hervor.
    Gemeinsam wanderten sie durch die vielen verwirrenden Gänge. In ihren Augen sah alles gleich aus, und es war nicht zu erkennen, wofür diese Welt hier unten gut war.
    »Was hast du von der Unterwelt erwartet?«, meinte Rhiannon.
    »Es gibt nur enge, unnatürliche Wände, nichts Lebendiges, stinkenden Abfall, und überall sind so viele Menschen«, fuhr der alte Kobold fort.
    Pirx meinte frech: »Das könnte daran liegen, dass wir uns in der Menschenwelt befinden.«
    »Sie bieten hier unten sogar Waren feil«, staunte die Prinzessin, »genauso wie oben! Seht nur, die Blumen. Und so viele Sachen, die ich nicht kenne … Die ganze Menschenwelt ist ein einziger großer Markt.«
    Dafydd, der die ganze Zeit auffallend still gewesen war, sagte plötzlich: »Ich fange an, sie zu verstehen. Eine sehr einfache Sprache. Aber es gibt Unterschiede. Manche Worte haben zwar dieselbe Bedeutung, aber sie klingen ganz anders. Anscheinend benutzen sie verschiedene Sprachen.«
    Rhiannon betrachtete ihren Bruder staunend. »Das ist schnell gegangen.«
    »Ich habe eben zugehört und Gesten beobachtet«, belehrte er sie. »Die Menschen sind wirklich primitiv und leicht zu durchschauen.«
    »Und wie lange wollen wir hier unten herumstolpern?«, brummte der Grogoch. Ein wenig sehnsüchtig blickte er zu Pirx hoch, der auf Rhiannons Schulter saß. »Mir tun allmählich die Füße weh.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Pirx.
    »Es ist merkwürdig, aber ich fühle mich ebenfalls erschöpft«, gab Dafydd zu. »Ein Zustand, den ich bisher nur nach einem ausgelassenen Fest kannte.«
    Der Prinz blieb stehen und drehte den Kopf, als ob er lauschte. Dann ging er schnell los. Die anderen folgten ihm verdutzt. An einer laufenden Treppe vorbei eilte er, dann einen schmalen und halbdunklen Gang irgendwo tiefer in die Unterwelt hinein, der verlassen schien.
    Dort hörte Rhiannon es ebenfalls: die ängstlichen Laute einer jungen Frau und männliche Stimmen, die sich boshaft anhörten.
    »Misch dich da nicht ein!«, zischte sie dem Bruder zu. »Wer weiß, was es zu bedeuten hat!«
    »Ich erkenne es, wenn jemand bedroht wird«, erwiderte Dafydd. »Das kann in der Menschenwelt nicht anders sein als bei uns. Und ganz bestimmt lasse ich es nicht zu, dass einer Maid Leid angetan wird von ein paar ungehobelten Kerlen!« Er sah sich zu Rhiannon und den beiden Wichten um. »Wartet hier!«
    Aber Rhiannon dachte gar nicht daran, und sie hörte ebenso wenig auf Grogs

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