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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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schrie ihn an. Vor seinen Augen schüttelte sie drohend eine erhobene Faust.
    Dafydd blickte sie nicht einmal an, sondern drehte sich demonstrativ zur Seite. Der Geruch schien seine Nase zu beleidigen, ebenso der Anblick der Frau.
    Als die Alte nicht aufhören wollte, machte Rhiannon scheuchende Bewegungen und schrie in der Elfensprache zurück. Endlich zog die Menschenfrau ab.
    Die Prinzessin blickte ihren Bruder erschöpft an. »Viel schlimmer.«
    Lange Zeit standen die Zwillinge an der Säule und beobachteten das chaotische Treiben, ohne es verstehen zu lernen. Sie wagten nicht, sich zu rühren. Auf der einen Seite waren die Menschenmassen, auf der anderen merkwürdige Vehikel ohne Zugtiere, die nur so dahinrasten. Und Menschen auf zwei Rädern oder irgendwelchen Rolldingern.
    Alle fanden sich zurecht, und sie alle wussten, wohin sie wollten. Selbst die kleinen Kinder wirkten nicht irritiert.
    »So viele Kinder …«, flüsterte Rhiannon. »Seht sie euch an …«
    »Sie sind fett und grässlich, und sie stinken«, kommentierte Dafydd. »Gehen wir zurück.«
    Der Grogoch hatte es inzwischen gewagt, vorsichtig zu blinzeln. »Das habe ich noch nie gesehen«, flüsterte er. »Ich kenne aber die Jahrhunderte, wo es kaum anders war als bei uns … und ich war sogar schon in Paris …«
    »Und du wolltest nach London!«, krähte Pirx. »Das ist noch viel, viel größer als Paris! Das hat der Herrscher gesagt! Deshalb hat er uns hierher geschickt, weil er weise ist.«
    »Gehen wir heim«, forderte Dafydd zum dritten Mal. Dabei rührte er sich nicht vom Fleck.
    »Du scheinst nicht sehr überzeugt zu sein, wenn du unsere Zustimmung abwartest«, meinte Rhiannon. »Und du weißt genau, warum: Wir können uns vor Vater nicht diese Blöße geben. Er wird uns nie wieder vertrauen und uns nur noch wie Leibeigene behandeln. Alle Crain würden uns auslachen und nie mehr ernst nehmen.«
    »Das hier konnte keiner erwarten«, murmelte Dafydd. »Wenn Vater es sehen könnte, würde er uns verstehen.«
    »Darum erst recht!«, ereiferte sich die Schwester. »Denk doch mal nach! Wenn wir hier bestehen können, haben wir ihm etwas voraus – er könnte das nie!«
    Dafydd rieb sich den linken Arm. »Ja«, gab er zu. »Das hier ist der einzige Ort, wo wir vor ihm sicher sind. Wo wir tun können, was wir wollen.«
    »Es muss ja nicht lange dauern. Wir finden den Louvre und die Beschreibung zu diesem Quell, und dann können wir wieder zurück. Bis dahin wird es noch nicht einmal dunkel geworden sein!«
    »Also gut«, lenkte Dafydd ein.
    Rhiannon tippte dem Grogoch auf den Kopf. »Grog, lass mein Bein los.«
    »Aber ich …«
    »Lass los!«
    Widerstrebend löste sich der alte Kobold von der Prinzessin. »Ich bin eben doch zu alt dafür, ich hab’s dem Herrn ja gesagt …«
    »Vergiss bloß nicht, unsichtbar zu bleiben!«, belehrte ihn Pirx. »Und dann halt dich an mich, das schaffen wir schon.«
    Rhiannon tastete nach Dafydds Hand und streckte sich. »Los geht’s!«
    Tapfer stürzten sie sich ins Gewimmel. Nach einer Weile stellten sie fest, dass es ganz gut ging, wenn sie sich dem Fluss anpassten. Pirx und Grog hielten sich dicht bei den Elfen, sorgfältig darauf bedacht, unsichtbar zu bleiben und jedem Hindernis aus dem Weg zu gehen.
    Einige Menschen sahen die Zwillinge mit seltsamem Blick an, aber keiner hielt sich auf.
    »Was starren die alle so?«, flüsterte Rhiannon.
    »Ich weiß nicht«, meinte Dafydd. »Ob sie merken, dass wir königlichen Geblüts sind?«
    »Ja, das wird es sein. Aber sie sind sehr unhöflich und nehmen sich keine Zeit zur Huldigung.«
    »Wir wollen ja nicht erkannt werden, Schwester. Tun wir einfach so, als würden wir niemanden bemerken.«
    »Tun wir das nicht immer?«
    »In welche Richtung gehen wir eigentlich?«, piepste Pirx dazwischen.
    In dem Trubel würden die Menschen seine zarte Stimme sicher nicht bemerken. Falls sie sie überhaupt als Sprachausdruck erkannten.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Rhiannon. »Irgendwann müssen wir nach dem Louvre fragen, aber zuerst müssen wir zuhören.«
    Sie lauschten aufmerksam dem Gewimmel der Worte um sie. Bald würden sich ihnen die ersten Begriffe erschließen, und dann ging es schnell. Sprachgewandt waren die Elfen, sie erfassten jede Sprache intuitiv und lernten rasend schnell. Rhiannon konnte sich sogar mit Falken und anderen Tieren unterhalten. Elfen mussten nur zuhören, dann lernten sie.
    Ein junger Mann hielt sie auf, redete in einem Wortschwall auf sie ein

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