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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Und jetzt ist sie hier! Und bringt noch meinen Schatten mit! Das ist auch so eine Sache: Wieso verliere ich ihn dauernd?«
    »Da musst du Grog fragen. Dafür kann ich nun wirklich nix!«
    »Das ist gleichgültig«, fuhr Rian fort. »Wenn wir Aufmerksamkeit hätten erregen wollen, ist uns das perfekt gelungen! Und du bist schuld, weil du nie das tust, was man dir sagt!«
    »Bah, jetzt mach aber einen Punkt! Was rennst du denn dauernd draußen rum, wenn du weißt, dass Menschen hinter uns her sind? Doch bloß zum Nougatkaufen, oder? Du bist schon richtig süchtig danach! Aber über mich reden!«
    »Ich habe es satt!«
    »Ich schon lange.«
    »Los, bring mir den Schatten, und dann verschwinden wir.«
    »Und was machen wir mit der da? Wir können sie doch nicht liegen lassen!«
    »Und warum nicht? Ich habe sie nicht gebeten, mir nachzurennen.«
    »Und was hat der Herrscher uns aufgetragen? Dass kein Mensch zu Schaden kommen darf, so!«
    »Halt die Klappe und hol den Schatten!«
    Nadja hörte leise trippelnde Füßchen, die aufs Pflaster patschten. Dann öffnete sie die Augen und blickte in ein pfiffiges Igelgesicht, das sich über sie beugte, zur Hälfte bedeckt von einer roten Mütze.
    »Da bist du ja«, wisperte sie. Ihr war in dem Moment nicht bewusst, dass sie in ihre Muttersprache Deutsch gefallen war.
    »He, sie ist wieder wach!«, rief der Igel nach hinten. Auch auf Deutsch, nicht weniger fließend als das Französisch vorhin. »Ich glaube, es geht ihr …« Dann ruckte sein Kopf abrupt zu Nadja herum. »Augenblick mal«, schnarrte er. »Wieso kannst du mich sehen?«
    »Hören kann ich dich auch«, ächzte Nadja und setzte sich langsam auf. »Es ist nicht nötig, dass du mir ins Ohr brüllst.« Neugierig und fasziniert betrachtete sie den kleinen Igel mit seiner roten Mütze, den Knopfaugen und der zuckenden kleinen, von abstehenden Schnurrhaaren bedeckten Nase. Er hockte aufrecht auf seinen langen Hinterbeinen. »Na, du bist mir aber einer. Hast du auch einen Namen?«
    »Ich, äh, ich …«, stotterte der Igel und schob verwirrt die Mütze hin und her. »Ich bin Pirx«, gab er dann Auskunft. »Ein Pixie!«, fügte er stolz hinzu.
    »Das hätte ich mir denken können«, meinte Nadja. »Einer, der nichts als Unsinn und Schabernack im Kopf hat.« Sie sah zu Rian auf, die völlig erstarrt dastand. »Und du bist eine von den menschlich aussehenden Elfen, stimmt’s? Feen heißen sie bei uns.«
    Pirx zog mit dem kleinen Zeigefinger wirbelnde Kreise vor seiner Schläfe. »In Wirklichkeit bist du noch ohnmächtig und träumst.«
    »Man träumt nicht, wenn man ohnmächtig ist«, belehrte Nadja. »Und geträumt habe ich schon lange nicht mehr. Außerdem dachte ich, dass ihr diese Ohnmachtsanfälle verursacht, das ist nämlich nicht mein erster.« Sie stand auf, raffte den davonfließenden Schatten zusammen und hielt ihn Rian hin. »Können wir jetzt endlich reden?«
    Rian nahm das dunkle Gewebe in Empfang. »Also gut«, gab sie nach.
    »He!«, piepste Pirx. »Was machst du? David wird uns umbringen!«
    »Wer ist David?«, fragte Nadja sofort.
    »Rians Zwillingsbr… Nein!« Pirx riss sich die Mütze vom Kopf und biss auf sie. »Ich schag nischt mehr«, nuschelte er. »Grog wird misch mit dem Bratmescher in Schtücke schneiden …«
    »Es hat keinen Sinn, Pirx«, sagte Rian. »Sie hat uns gesehen, und sie wird nicht lockerlassen, bis sie alles weiß.«
    »Ganz genau«, bekräftigte Nadja, dann lächelte sie. »Ich bin übrigens Nadja, und ich will euch nichts Böses. Nur Antworten.«
    Rian betrachtete ihren Schatten. »Ich muss nach Hause, hier kann ich ihn nicht befestigen. Am besten kommst du mit. Dort werden wir dir alles erklären. Ein paar Fragen haben wir auch an dich.«
    »Hm«, machte Nadja. »War das vorhin ernst gemeint, dass Menschen keinen Schaden durch euch nehmen dürfen?«
    Da lächelte die Elfe über das ganze Gesicht. Nadja hatte noch nie so etwas Schönes gesehen, und ihre Frage kam ihr töricht vor. Andererseits, was wusste sie denn wirklich?
    Rian und Pirx waren zwei völlig fremde Wesen. Auch wenn sie nichts über sie wusste, kamen sie doch aus einer anderen Welt.
    Selbstverständlich musste Rian keine ehrliche Antwort auf die Frage geben. Aber wenn sie Nadja ernsthaft schaden wollte, hätte die Unbekannte mit dem elfengleichen Aussehen das längst tun können.
    »Vergiss die Frage«, murmelte Nadja. »Gehen wir.«

11 Elfen in Paris
    Sie fuhren mit der Metro zum Montmartre. Pirx saß auf Rians

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