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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Schulter samt Arm zu schonen –, packte mit dem gesunden Arm die Hand des Elfen und zog.
    Darby jaulte auf und erhielt unerwartet Antwort. Wie aus dem Nichts tauchte seine Hündin Cara auf. Ohne zu zögern, legte sie sich neben ihren Herrn und wartete geduldig, bis dieser sich auf ihrem Rücken festgekrallt hatte. Dann bellte sie Tanner auffordernd zu und trabte so eilig davon, als wüsste sie, dass jede Sekunde die Polizei auftauchen konnte.
    Durch das Toben der Elemente war ein Stück der Rückwand eingebrochen. Ein Spalt, der gerade ausreichte, um sich hindurchzuzwängen und im Schutz der Dunkelheit in den sich anschließenden Gärten unterzutauchen.

26 Abreise
    Im frühen Morgengrauen saßen Tanner und Darby im Privatjet des Amerikaners und grinsten. Cara hatte sie zurück in das verlassene Haus neben dem Dom gebracht, in dessen Keller nach wie vor einige Mädchen festgekettet gewesen waren. Genug Material für Tanners eigentliches Ziel. Er hatte geistesgegenwärtig sein Handy gezückt und André angerufen, um sich mit dessen Hilfe zu verarzten und die Abreise zu organisieren.
    Das war nicht mal vierundzwanzig Stunden her. Dennoch ging es dem Elfen wieder bestens, während Tanner selbst trotz Tabletten mit dumpfen Schmerzen in der Schulter zu kämpfen hatte. Die Schlacht war verloren, die Blutgräfin tot. Anne und Robert waren entkommen. Aber dessen ungeachtet war Tanner bester Laune. Darby hatte versprochen, ihm aus dem Blut der übrig gebliebenen Mädchen ein Mittel zu brauen, das seinen Krebs zumindest stoppen, wenn nicht sogar heilen würde.
    Jedoch nicht an diesem Ort. In Bratislava hatten sie zu viel Aufsehen erregt, zu viele Ohren und Augen waren durch das Fernsehen und die Presse auf das Ungewöhnliche geeicht. Es gab Spekulationen über ein Erdbeben, dann wieder über ein lokal begrenztes Wetterphänomen, das einen Hurrikan verursacht hätte. Verschreckte Anwohner erzählten, sie hätten Knurrlaute und Schreie gehört, so schrecklich, als wären sie direkt aus der Hölle gekommen. Nur die offiziellen Behörden versuchten das Ganze herunterzuspielen; sie berichteten von einem Jungenstreich und einem explodierten Stromkasten. Aber wer hätte die Wahrheit schon geglaubt?
    »Irgendwann musst du mir den Trick beibringen.« Tanner lachte, als die Mädchen zahm wie Lämmer eines nach dem anderen zu ihnen an Bord kamen und sich brav aufgereiht gegenüber auf die Lederbank hockten.
    »Dazu müsste ich dich zu einem Elfen machen«, gab Darby zur Antwort und kraulte der zu seinen Füßen liegenden Cara den Nacken. »Aber ich bin sicher, dir fällt trotzdem genug ein, was wir bis dahin mit diesen Leckerbissen anfangen können.«
    Tanner grinste breit und rieb sich voller Vorfreude die Schenkel.
    Er wusste genau, an wen er bei seinen Spielchen denken würde: an Nadja. Die Blutgräfin war passé, aber die Oreso stand immer noch zur Verfügung und ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dabei schien es Darby ähnlich zu gehen.
    Überraschenderweise hatte der Elf zu plaudern begonnen. Tanner hatte erfahren, dass Nadja eine Halbelfe und damit etwas ganz Besonderes war und ein Kind erwartete. Ein heranwachsendes Lebewesen, das die Gene der Unsterblichen und die der Menschen in sich vereinigte. Das
musste
Tanner einfach haben! Annes Blut war nur mehr in Bruchstücken in den Proben der Mädchen enthalten. Sie waren weniger stark und im Gegensatz zu Anne und auch Elisabeth anfällig für Sonnenlicht. Ganze Schichten von Brandblasen hatten sich auf ihren Armen und Gesichtern gebildet, als sie zunächst ohne Kapuzenmantel ins Licht getreten waren. Tanner bezweifelte, dass sie wirkliche Unsterblichkeit in sich trugen.
    Ein Grund mehr, nach Nadja Ausschau zu halten. Nur wusste offenbar niemand – weder diesseits noch jenseits der Weltengrenze – so genau, wo sie steckte.
    Aber das machte nichts. Darby und er legten einfach das nächste gemeinsame Ziel fest und machten sich auf den Weg.
    Robert erklärte seine Recherchen in Bratislava für beendet. Es war Zeit, endlich abzureisen. Er und Anne hatten sich eine Ruhepause verdient. Zu viel war geschehen. Zu viel hatte sich verändert, um in den gewohnten Bahnen weitermachen zu können.
    Tanner und O’Gill hatten bereits frühmorgens aus ihrem Hotel ausgecheckt, wie sie erfuhren. Der Privatjet am Flughafen war trotz hartnäckiger Nachfrage nicht mehr in den Papieren zu finden. Und die Katakomben lagen leer und verlassen da, als hätte es die Auferstehung der Blutgräfin nie gegeben.

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