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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Herrin vom See ihn nicht hören konnte.
    Seufzend schloss er die Augen, fand aber keinen Schlaf.
    Gegen Morgen kam Unruhe im Lager auf.
    David gähnte und rieb sich die Lider. Noch immer saß Rian an ihn gelehnt da und schlief. Auch die vier Soldaten hatten sich nicht gerührt. Er musterte jene beiden, die er von seiner Position aus sehen konnte, und versuchte bei ihnen Zeichen von Müdigkeit zu entdecken. Tiefe Schatten unter ihren Augen wirkten im fahlen Morgenlicht wie Prellungen. Auch blinzelten die Männer zu oft, aber sie standen nach wie vor hoch aufgerichtet da, die Hände an den Waffen und die Blicke unverwandt auf die beiden Elfen gerichtet.
    »Guten Morgen!«, konnte David sich nicht verkneifen zu sagen. Die Männer reagierten nicht.
    David konzentrierte sich auf den Tumult, der draußen vor dem Zelt aufgekommen war. Aufgeregte Wortfetzen flogen hin und her, doch es waren zu viele, um etwas von dem Gesagten verstehen zu können. Immer wieder waren hastige Schritte zu hören, die sich näherten oder entfernten.
    Endlich klang eine vertraute Stimme auf. Baptiste. »Was ist hier los?«
    David schob Rian ein Stück von sich fort. Sie erwachte, gähnte ebenfalls und blickte ihn verschlafen an. »Was ist los?«, wiederholte sie Baptistes Frage fast wörtlich.
    »Ich weiß nicht.« David stand auf. »Irgendwas passiert.«
    »Redet doch nicht alle durcheinander!«, donnerte Baptiste.
    Allmählich konnte David hören, was draußen gesprochen wurde. Eine einzelne männliche Stimme sagte: »Im Lager des Küchenpersonals ist ein Fieber ausgebrochen, Capitaine. Eine der Milchmägde liegt darnieder, und es geht ihr sehr schlecht. Louise behauptet, sie muss sterben.«
    »Wie ist ihr Name?«, fragte Baptiste.
    »Jeannine, Capitaine.«
    Neben David stieß Rian einen erschrockenen Laut aus und schlug sich gleich darauf die Hand auf den Mund.
    »So.« Baptiste schwieg eine geraume Weile.
    David verzog grimmig das Gesicht, als er sich vorstellte, wie der Mann jetzt überlegte. Dann wurde der Zelteingang zur Seite geschlagen, der Mann kam herein und baute sich vor den Zwillingen auf.
    Rasch erhob sich auch Rian. Sie strich sich ein paarmal durch die vom Schlaf zerzausten Haare und blickte Baptiste entgegen.
    Der Angehörige von Wilhelms Armee musterte sie von Kopf bis Fuß eindringlich und mit so unverschämter Miene, dass David sich beherrschen musste, ihn nicht zurechtzuweisen.
Reiß dich zusammen!
, ermahnte er sich selbst.
Den arroganten Prinzen zu spielen nützt dir jetzt gar nichts!
    »Pierre«, wandte Baptiste sich an einen der vier Wachsoldaten. »Dein Bericht über die Vorkommnisse dieser Nacht!«
    Pierre trat einen Schritt vor, ohne den Blick von David und Rian zu lassen. Inzwischen fühlte sich David wie unter einem Mikroskop. Er unterdrückte das unbehagliche Gefühl, das von ihm Besitz ergreifen wollte.
    »Es ist nichts Besonderes geschehen, Capitaine«, sagte Pierre. »Sie haben sich darüber unterhalten, warum der Herzog sie nicht einfach ziehen lässt, wenn er Angst vor ihnen hat. Und diese da«, er zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Rian, »hat etwas davon gemurmelt, dass sie in der Nacht davonfliegen würden. Haben sie aber nicht getan, wir haben gut aufgepasst. Die Frau ist eingeschlafen, der Mann war die ganze Zeit wach. Aber sie haben sich nicht einen Augenblick vom Fleck gerührt.«
    »Gut. Zurücktreten!« Baptiste drehte sich David zu, hielt aber plötzlich inne. »Ach, noch eines, Pierre. Hat einer von ihnen zu irgendeiner Zeit Worte gemurmelt oder vor sich hin gesprochen?«
    Pierre legte den Kopf schief beim Überlegen. »Der Mann einmal, ganz kurz, ja.«
    David biss die Zähne zusammen. Was war er doch für ein Narr! Konnte es sein, dass sie ihm den einen gemurmelten Stoßseufzer – die Bitte an Viviane, ihm beizustehen – als Zauberspruch ankreiden würden?
    Baptiste trat nun so dicht vor ihn, dass der Elf seinen Atem riechen konnte. Gekochte Zwiebeln und Eier – offenbar hatte er bereits gefrühstückt.
    Einige Minuten lang starrte er David einfach nur ins Gesicht. Er hatte das Kinn vorgereckt, doch die Augen in den Höhlen zuckten nervös hin und her, als fürchte er, im nächsten Moment ebenfalls verhext zu werden.
    »Ich bin gleich wieder da!«, sagte Baptiste schließlich, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zum Zeltausgang. »Haltet eure Posten!«, wies er die Soldaten an. »Ich schicke euch gleich die Ablösung.«
    Dann war er verschwunden, und David zwang sich, die Hände, die er

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