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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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zu Fäusten geballt hatte, zu entspannen. »Das sieht nicht gut aus«, murmelte er und sah seine Schwester an.

17 Unter der Folter
    Tatsächlich kehrte Baptiste nur kurze Zeit später zurück, und diesmal waren außer der Wachablösung noch Jean und zwei weitere hochrangige Männer bei ihm. David kannte sie nicht, hatte sie jedoch in den letzten Tagen bereits einige Male in der Nähe des Herzogs gesehen.
    Wilhelm selbst ließ sich nicht blicken.
    Baptiste baute sich inmitten des Zeltes auf und wies auf David. »Ihr habt gesehen«, sagte er zu den beiden Unbekannten, »dass die Milchmagd Jeannine unter einem starken Fieber leidet, welches sie in dieser Nacht überfallen hat. Einer meiner Männer, der für die Bewachung dieser beiden Fremden hier zuständig war, hat ausgesagt, dass der Mann in der Nacht einen Zauberspruch gemurmelt hat. Es ist Eure Aufgabe, zu ermitteln, was tatsächlich geschehen ist. Der Herzog befiehlt Euch, dazu alle Mittel anzuwenden, die zu Gebote stehen, um rasch die Wahrheit herauszufinden.«
    Einer der beiden Unbekannten, ein kugelrunder, kleiner Mann mit einer Nase, die vom Trinken ganz rot und geschwollen war, musterte David. »Ein blasses Antlitz, magere Glieder und glühende Augen«, murmelte er und wirkte dabei ganz wie ein Arzt, der einen todgeweihten Patienten betrachtet. »Alles äußere Anzeichen von Zauberei, Capitaine. Die Nutzung überirdischer Kräfte zehrt den Körper aus. Darum erkennt man Zauberer oft an ihrer hageren Gestalt oder an eingefallenen Gesichtszügen. Wenn Ihr meine Meinung hören wollt: Ich würde sagen, wir haben tatsächlich einen Zauberer vor uns.« Er sah Rian an und unterzog sie der gleichen Untersuchung. Bei ihr jedoch fuhr ihm unwillkürlich die Zunge über die Lippen, und einmal streckte er die Hand aus, um ihr mit dem Zeige- und Mittelfinger wie liebkosend über die Wange zu fahren. Rian drehte den Kopf zur Seite. Ihre violetten Augen sprühten wütende Funken. »Über diese Frau fälle ich das gleiche Urteil.«
    Baptiste räusperte sich. »Der Fieberzauber, der die Milchmagd befallen hat, wurde wahrscheinlich von dem Mann ausgesprochen. Sorgt dafür, dass wir ihn seiner gerechten Strafe zuführen können.« Er gab dem zweiten seiner Begleiter einen Wink, einem hünenhaften Kerl in schwarzer Kleidung, dessen Gesichtszüge eigenartig weiblich wirkten.
    Der Mann verbeugte sich. »Natürlich, Capitaine.« Sofort traten zwei der Wachsoldaten vor und packten David rechts und links an den Armen. »Mitkommen!«, befahl der Hüne.
    Die Soldaten stießen David vorwärts, und ihm wurde kalt. Durch Vivianes Wissen erkannte er, was ihm bevorstand.
    »Was geschieht hier?« Rian stellte sich zwischen David und den Hünen. »Was habt Ihr mit meinem Bruder vor?«
    Die beiden verbliebenen Wachsoldaten griffen nach ihr und zogen sie zur Seite. Sie wehrte sich verbissen, hatte gegen die Kraft der ausgebildeten Krieger jedoch nicht die geringste Chance.
    »David!«, rief sie.
    Er wandte den Oberkörper, um ihr in die Augen zu sehen. Angst lag in ihrem Blick, und er wusste, dass sie Unheil kommen sah. Hoffentlich sah sie ihm die Panik, die ihn gepackt hatte, nicht allzu deutlich an. Er wusste genau, wozu der Hüne geschickt worden war, behielt es aber für sich. Sie würde es noch früh genug erfahren.
    Er schluckte schwer. Dann stießen die Soldaten ihn vorwärts, hinaus aus dem Zelt und fort von seiner Schwester.
    »David!«, hörte er ihre klagende Stimme, und es klang wie ein Schluchzen.
    Er antwortete nicht …
    Draußen vor dem Zelt hatte sich eine kleine Menschentraube versammelt. Als er an ihr vorbeigeführt wurde, sah David in ihrer Mitte zwei bekannte Gesichter. Das eine gehörte Louise, das andere Jean. Ein Lächeln lag auf den Zügen des Medikus.
    David bekam kaum Gelegenheit, darüber nachzudenken, denn nun wurde er durch eine der engen Lagergassen geführt und hin zu einem Zelt, das etwas abseits stand. Einige Gestelle mit Speeren und Äxten waren vor seinem Eingang aufgebaut.
    »Wir sind nicht besonders gut ausgestattet für Fälle wie diese«, hörte er Jeans Stimme dicht hinter sich, und er bemerkte, dass der Wundarzt ihm gefolgt war. »Aber unser Malik wird aus dem, was ihm zur Verfügung steht, das Beste machen. Das verspreche ich Euch.«
    Die beiden Soldaten stießen David durch den Zelteingang. Beim Anblick der beiden großen, zu einem Andreaskreuz zusammengefügten Holzbalken kam dem Elfenprinzen erst richtig zum Bewusstsein, dass das, was Vivianes

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