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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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darf?«
    Rians Blick lag fragend auf ihm, aber er beachtete seine Schwester nicht. Er folgte jetzt ausnahmslos dem Wissen, das Viviane ihm über diese Zeit eingegeben hatte, und daher wusste er: Eine Köchin reichte als Zeugin bei Weitem nicht aus, um eine Adlige zu verurteilen.
    Wilhelm starrte ihn finster an. »Natürlich nicht!«, erwiderte er barsch. »Die Normandie ist schließlich ein zivilisiertes Land!«
    »Dennoch solltet Ihr die Warnungen ernst nehmen, Monseigneur«, riet Baptiste ihm. »Was ist, wenn die Zauber, welche die beiden wirken, schlimmer werden? Gefährlicher!«
    »Noch hat mich niemand davon überzeugt, dass diese Menschen hier Zauberer sind«, sagte Wilhelm.
    Nein
, dachte David mit einem Anflug von Galgenhumor.
Wir sind keine Zauberer. Aber Menschen sind wir auch nicht!
Wenn er bloß seine magischen Fähigkeiten zurückhätte!
    Wilhelm umkreiste Rian einmal und betrachtete sie dabei eingehend. »Ich möchte nicht glauben, dass Ihr hier seid, um meinem Feldzug zu schaden«, murmelte er mehr zu sich selbst als zu ihr. »Aber ich muss dafür sorgen, dass meine Mission nicht in Gefahr gerät. Also werde ich Folgendes entscheiden.« Er hob die Stimme an, sodass jeder im Zelt sie hören konnte. »Baptiste, Ihr stellt vier Eurer Männer ab, die unsere hohen Gäste Tag und Nacht bewachen. Ich will wissen, wann sie schlafen, wann sie essen, und sogar, wann sie sich erleichtern.« Er blickte kurz zu Rian, die bei diesen Worten errötete. »Jedes Wort, das sie sprechen, wird mir mitgeteilt. Jede Tätigkeit, die sie verrichten, ebenfalls. Habt Ihr mich verstanden?«
    Baptiste nickte. »Selbstverständlich, Monseigneur.«
    »Gut.« Wilhelm ließ sich in einen seiner Lehnsessel fallen. »Dann geht jetzt. Alle! Ich bin müde und muss mich ausruhen.«
    »So ein Mist!« Rian trat mit voller Wucht gegen den Mittelpfosten des Zeltes, das von nun an ihr Gefängnis war. Die hölzerne Stange vibrierte heftig, hielt aber, und nach einer Weile kam die Plane wieder zur Ruhe. Die vier Soldaten, die für ihre Wache eingeteilt worden waren, standen auf alle vier Himmelsrichtungen verteilt im Inneren des Zeltes, sodass sich die Zwillinge wie im Fadenkreuz ihrer Blicke befanden.
    »Wenn er befürchtet, dass wir Zauberer sind, kann er uns doch einfach gehen lassen!« Mit einem resignierten Achselzucken ließ Rian sich an dem Pfosten zu Boden sinken, zog die Beine vor die Brust und umklammerte sie mit den Armen.
    »Wir würden ohne Merlin nicht aufbrechen«, erinnerte David sie sanft. Er spürte, dass sie unter all der Wut, die sie an den Tag legte, Angst hatte, und am liebsten hätte er ihr ein wenig davon abgenommen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich neben sie zu setzen und sie an sich zu ziehen.
    Ihr Körper war steif vor Empörung. »Ich, eine Hexe! Pah!« Sie schnaubte böse. Dann warf sie einen wütenden Blick in Richtung des Soldaten, der direkt vor ihr stand. David wusste, dass sie noch etwas hinzufügen und sich darüber beklagen wollte, ausgerechnet in einem Moment, in dem sie tatsächlich über keinerlei Magie verfügte, als Zauberin angeklagt zu werden. Aber natürlich war sie klug genug, den Mund zu halten.
    Irgendwann ging der Abend in die Nacht über. Draußen wurde es dunkel und die Finsternis im Zelt so undurchdringlich, dass die Soldaten nur noch als Schemen gegen die Plane zu erkennen waren.
    »Seid ihr Fledermäuse oder was?«, fragte Rian murmelnd. Sie saß nach wie vor an David gelehnt da, war inzwischen aber halb eingeschlafen. »Warum holt ihr keine Fackeln, damit wir euch nicht im Dunkeln davonfliegen?«
    »Scht!« David legte ihr einen Finger auf den Mund, um sie am Weitersprechen zu hindern. Dann gab er ihr einen sanften Kuss auf den Kopf und zog sie fester an sich. »Versuche zu schlafen!«
    Kurze Zeit später konnte er tatsächlich ihren gleichmäßigen Atem hören. Er lehnte den Kopf gegen den Zeltpfosten und versuchte nachzudenken. Was sollten sie nur tun?
    Um sich einen Weg durch das Lager hindurch frei zu kämpfen, reichte seine Schwertkunst bei Weitem nicht aus, obwohl er zu Hause im Baumschloss ein recht passabler Fechter gewesen war. Außerdem hatten die Soldaten ihm sein Schwert abgenommen, als sie ihn von Wilhelms Zelt hierher gebracht hatten.
    Angesichts ihrer fehlenden magischen Fähigkeiten war es ebenso unmöglich, einen Zauber zu wirken. David seufzte. »Gib mir einen Rat, Viviane!«, flüsterte er in Elfensprache in die Dunkelheit hinein, obwohl er wusste, dass die

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