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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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David.
    Wilhelm bleckte die Zähne zu einem finsteren, resignierend aussehenden Grinsen. »Ärger. Sagte ich es nicht?«
    David spreizte die Beine ein wenig, um sich einen sichereren Stand zu verschaffen. »Wie kommt Ihr darauf, Sire?« Bei dieser Frage ließ er den Blick so absichtsvoll zu Jean wandern, dass jedem klar sein musste, wen er als den wahren Urheber der Anschuldigungen ausgemacht hatte.
    Der Medikus reagierte sofort auf die angedeutete Unterstellung. Mit gerecktem Kinn trat er vor und streckte einen Finger in Richtung von Davids Brust. »Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht!«, sagte er. »Weil er zu gutmütig ist, um die Wahrheit zu erkennen.«
    Rian stieß ein höhnisches Lachen aus, und auch David hätte angesichts dieser Behauptung fast eine ironische Bemerkung fallen lassen. Wilhelm der Eroberer war ein Mann, der im gesamten nördlichen Frankreich seine intriganten und politischen Ränke schmiedete, in zwei Jahren mit seinem Heer über den Ärmelkanal setzen und England unterjochen würde – ihn als gutgläubig oder gar gutmütig zu bezeichnen war ein glatter Witz!
    »Was erdreistest du dich, Weib?« Jean baute sich vor Rian auf. Sein Gesicht war ganz dicht vor ihrem, und die Tatsache, dass sie fast einen Kopf größer war als er, schien ihn nicht im Mindesten zu kümmern.
    Mit einer herrischen Bewegung warf sie den Kopf in den Nacken. David wusste, dass sie die Spielchen an den Königshöfen genauso gut beherrschte wie er selbst. Sie würde den Ton treffen, der Jean auf diese Beleidigung hin zustand.
    »Ich bin Prinzessin Rhiannon von Earrach«, sagte sie gefährlich leise. »Und wenn du Wurm mich noch einmal beleidigst, sorge ich dafür, dass dein Herz draußen den Krähen zum Fraß vorgeworfen wird!«
    Für einen winzigen Moment wankte der Medikus. Die geballte Wut, die aus Rians Augen sprühte, schien ihn unsicher zu machen. Doch fing er sich schnell. »Seht Ihr?«, rief er Wilhelm aufgebracht zu. »Dunkle Magie! Ich sage es Euch doch! Dieses W… diese Frau hat den alten Mann verhext, sodass er aus seinem Schlaf nicht mehr erwachen kann. Und sie wird es auch mit Euch tun, Monseigneur, wenn Ihr ihrem Treiben nicht sofort Einhalt gebietet!«
    »Herrschaften!« Wilhelm hob beide Hände, um die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen.
    »Sie hat Euch ver…« Diesmal kam Jean nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen.
    »Ruhe!«, donnerte Wilhelm mit aller Kraft. Das Geschirr auf einem kleinen Tischchen in der Mitte des Zeltes klirrte leise. Jean erbleichte und klappte den Mund zu.
    »Darf ich reden, Monseigneur?« Mit ruhiger Stimme, die Hand noch immer am Schwertknauf, trat Baptiste einen Schritt vor.
    Wilhelm holte tief Luft. Langsam wich die Röte, die ihm sein Gebrüll ins Gesicht hatte steigen lassen. »Redet!«, befahl er knapp.
    »Wie Ihr wisst, Monseigneur, fanden wir diese beiden«, er wies auf Rian und David, »mitten auf Eurem Schlachtfeld. Niemand weiß, woher sie kamen, und niemand hat sie je zuvor gesehen.« Nun zeigte er auf Merlin. »Dazu dieser schlafende Mann. Verzeiht, wenn ich das sage, mein Herzog, aber auch für mich liegt der Schluss nahe, dass diese beiden mit irgendwelchen … Mächten in Verbindung stehen.«
    David lachte auf. Irgendwelche Mächte! Ohne es zu ahnen, hatte Baptiste den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Missbilligend runzelte der Herzog die Stirn. »Mächte!«, schnaubte er. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er keine Lust hatte, von seinem Spielzeug, dem schlafenden Merlin, abzulassen. »Was denn für Mächte?«
    Nun sah Jean seine Gelegenheit gekommen. »Dunkle natürlich! Die Mächte der Hölle.«
    Wilhelm schürzte die Lippen. »Ihr wisst, dass das schwerwiegende Anschuldigungen sind«, wandte er sich an Baptiste. Jean ignorierte er völlig, was dieser mit einem finsteren Gesichtsausdruck quittierte.
    Baptiste neigte den Kopf. »Sicher, Monseigneur.«
    »Anschuldigungen, die eines Beleges bedürfen«, fügte Wilhelm hinzu.
    »Den wir haben, Monseigneur.« Baptiste trat einen Schritt zur Seite und rief einen Befehl nach draußen. Im nächsten Moment wurde der Zelteingang zurückgeschlagen, und zwei Soldaten führten eine Frau herein, die mit gesenktem Kopf und nervös verschränkten Händen vor dem Herzog stehen blieb.
    »Verneige dich!«, zischte Jean ihr zu, und sie gehorchte zögernd. Sie trug die Kleidung einer Köchin, wenngleich sie recht jung aussah, und ihr langes, glänzendes Haar war im Nacken zu einem nachlässigen Knoten geschlungen.
    »Das ist

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