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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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dass der Getreue den Anschlag auf Euch plant, um seiner Königin zu dienen.«
    »Er will sie besänftigen«, sagte der Riese, »nachdem er Verrat an ihr beging, indem er Nadja Oreso fortbrachte.«
    Ainfar fuhr fort: »Schon einmal wurde ein Anschlag auf Euch verübt, der fehlging. Dafür habt Ihr Bandorchu verurteilt.«
    »Und das mit Recht!«, rief jemand von links. Weitere Stimmen wurden laut. »Sie brach die Regeln!«
    »Ich erinnere mich nur zu gut«, bestätigte der Herrscher. »Dies beendete den Krieg. Demnach will der Getreue den Spieß wieder umdrehen, zugunsten seiner Königin. Gleichzeitig wird sie ihm verzeihen.«
    Ein Windstoß fegte herein, fachte den Zauberstaub im Geäst an und brachte ihn zum Erglühen. Pirx konnte spüren, dass mehrere Luftgeister eingetroffen waren, die sich zwischen den Zweigen verteilten und von dort aus lauschten. Ab und zu erkannte er ein leichtes Flackern und die Bewegung von Konturen.
    »Wird er selbst kommen?«, fragte einer der Berater.
    »Konnte Abair erkennen, in welcher Gestalt?«, wollte ein anderer wissen.
    »Nein«, antwortete Ainfar. »Er schickt Helfer aus, wie gewöhnlich. Und sie sind bereits hier.« Damit sah er sich herausfordernd im Thronsaal um.
    Die Hofschranzen reagierten völlig unterschiedlich. Die einen erstarrten in Ungläubigkeit, die anderen äußerten sich empört, wieder andere schauten ihre Nachbarn an, als wären sie bereits entlarvt. Aber keiner verlor so weit die Nerven, dass er sich durch auffälliges Verhalten verriet oder sogar versuchte, die Halle zu verlassen.
    »Aus dem Schattenland?«, wollte Fanmór mit düsterer Miene wissen.
    »Auch, diese dienen jedoch der Ablenkung«, sagte Ainfar. »Der oder die wahren Täter sind Euch vertraut, Ihr kennt sie schon lange, und sie kommen Euch nahe. Nur so kann es gelingen, in einem Moment, den Ihr niemals erwartet.«
    »Also müssen wir sofort alles abriegeln und einen nach dem anderen verhören!«, rief ein Baumling. »Holt Larvensucher, Herr! Womöglich verbergen die Bösen sich in harmloser Gestalt.«
    »Sind wir denn alle verdächtig?«, empörte sich ein besonders fein herausgeputzter Elf und wedelte mit einem parfümierten Tuch. »Was für eine Schmach wird uns da angetan!«
    »Ich protestiere auch!«, zischte ein Schlangenartiger. »Noch nie wurde an meiner Integrität gezweifelt!«
    Immer mehr Zwischenrufe wurden laut, und Fanmór musste ein Machtwort sprechen. »Ruhe!«, rief er donnernd, und für einen Moment wurde es finster in der Halle. Alle verhielten sich mucksmäuschenstill und regten sich nicht mehr.
    »Zwietracht«, fuhr der Riese laut, aber nicht mehr dröhnend fort. »Genau das ist es, was der Getreue säen will! Sein Anschlag gilt nicht mir allein, er gilt der ganzen Sippe der Crain! Deswegen verhandeln wir hier offen darüber.« Er wandte sich dem Tiermann zu. »Ainfar, welche Garantie könnt Ihr mir geben, dass es nicht der Getreue selbst war, der in der Gestalt des Mondelfen bei Euch erschien, um Euch zu benutzen?«
    »Keine«, gab Ainfar zögernd zu. »Herr, bedeutet dies, dass wir
niemandem
mehr trauen dürfen?«
    »So sieht es aus. Was sagte Abair Euch noch?«
    »Das war alles. Er erzählte mir von seiner Vision, doch Ihr dürft sie Euch nicht wie einen richtigen Handlungsverlauf vorstellen. Es sind Schreckensbilder, die durcheinanderwirbeln, manche davon klar, andere nur schemenhaft. Ein Mondelf muss daraus die richtigen Zusammenhänge finden. Er beschrieb meinen Tod recht drastisch, Herr. Anscheinend verhindere ich das Attentat auf Euch –
einmal
. Abair befürchtet allerdings, dass es damit nicht vorbei ist, sondern erst richtig beginnt. Er konnte nicht sehen, wer Euch angreift, doch er weiß, dass mehrere daran beteiligt sind – Vertraute von Euch, dem Getreuen verpflichtet.«
    Pirx wurde schwindlig. Er tastete nach Grogs Hand und zog ihn mit sich, zerrte ihn in eine Nische, ohne das weitere Geschehen abzuwarten. Als er in Grogs Augen sah, las er darin dieselbe Furcht, wie er sie fühlte.
    »
Wir
sind es«, wisperte der Pixie bebend. »Das ist der Gefallen, den der Getreue für den Handel einfordern wird!«
    »Nein … nein, du musst dich irren«, widersprach der Grogoch. Seine Kartoffelnase zitterte.
    Auf Sizilien waren die beiden Kobolde in die Gefangenschaft der Skylla geraten, und dort hatten sie den Getreuen entdeckt, an die Felsen gekettet. Wie unter Zwang hatten sie ihn befreit, und anschließend hatte er einen Handel mit ihnen erzwungen, einen Gefallen als

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