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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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einigen Beratern, während sich der Hofstaat der gewohnten Nichtsnutzigkeit hingab.
    Schon bald entstand Unruhe, als eine Wache meldete, dass Ainfar den König um dringende Audienz bat.
    »Er soll sogleich eintreten«, sagte der Riese. Die Anwesenden bildeten eine Gasse in der Mitte zwischen Thron und Eingangsportal.
    Schwungvoll trat der Tiermann ein, seine Miene drückte Aufregung und Besorgnis aus. Auf halbem Weg gebot ihm die Wache, stehen zu bleiben, bevor sie sich zum Portal zurückzog.
    Pirx und Grog befanden sich in Ainfars Nähe und waren sehr gespannt, was er zu sagen hatte. Auch die übrigen Anwesenden tuschelten aufgeregt und sahen den Tiermann neugierig an.
    Es war für Ainfar sicher nicht leicht gewesen, neu anzufangen, weswegen er zusammen mit Eledula zurückgezogen abseits des Baums wohnte. Einerseits galt er als Held und hatte als Regiatus’ Bruder einen gewissen Status – die verwandtschaftliche Beziehung war den meisten aus Fanmórs Gefolge unbekannt gewesen. Andererseits war er aus dem Schattenland gekommen, und niemand wusste so recht, wie damit umzugehen war. Ainfar hatte diesen Weg freiwillig gewählt, aber war er immer noch derselbe? Das Reich des Schreckens musste Einfluss auf ihn genommen haben, vielleicht sogar die Königin selbst.
    Deshalb genoss er nicht volles Vertrauen, trotz Heldenverehrung, und konnte nicht im Schloss ein und aus gehen, wie es ihm beliebte.
    Pirx hatte das leidgetan, doch Ainfar hatte bei einem Gespräch abgewinkt. »Mir ist es ganz recht, wenn ich für eine Weile meine Ruhe habe, kleiner Igel. Und ich bin ja nicht allein, ich habe Eledula, der es ähnlich geht wie mir. Auch sie genießt kein wirkliches Vertrauen, lediglich der Schutz meines Bruders verschafft uns Privilegien.«
    Der kleine Igel beobachtete den schmalen Corviden nun, der so ganz anders war als sein Bruder. Auf Kleiderordnung legte er keinen sonderlichen Wert, ebenso wenig wie auf umständliche Rituale. Er war viel ungezwungener als der recht steife Regiatus; allerdings brannte in seinen großen Rehaugen eine Unruhe, die den Pixie verunsicherte.
    Viele der aus dem Schattenland Zurückgekehrten hatten einen ähnlich unsteten Blick, in dem manchmal Wildheit aufblitzte. Niemand konnte erfassen, was die Verbannten durchgemacht hatten, und die Rückkehr in ein »normales« Leben musste ihnen schwerfallen.
    »Ich habe Euch schon erwartet«, begann Fanmór die Audienz, »und bin erstaunt, dass der Mondelf nicht an Eurer Seite ist.«
    »Es sind seltsame Wesen, Herr«, sagte Ainfar. »Er ging einfach davon. Ich konnte ihn nicht dazu bewegen, mich zu begleiten, um zu unterstreichen, was ich zu sagen habe. Aber er verriet mir, dass er die Nähe so vieler Elfen nicht ertragen könne … was ich gewissermaßen verstehe.«
    »Wie lautete sein Name?«
    »Abair, Herr.«
    Fanmór rieb sich grübelnd den Bart. »Hm. Mir unbekannt.«
    »Er erschien mir eher jung, Gebieter, nicht mehr als ein paar hundert Jahre.« Ainfar sah sich suchend um. »Ich vermisse Regiatus und Eledula.«
    »Sie haben mit einem Auftrag zu tun, den ich ihnen gab. Ihr könnt sie anschließend unterrichten. Nun teilt uns mit, was der Mondelf Euch zu sagen hatte.«
    Ainfar verneigte sich leicht. »Gewiss, hoher Herr. Meine erste Frage lautete, weshalb er mich aufsuchte und nicht Euch. Ich erhielt die Antwort, dass seine Vision von mir geleitet wurde und deshalb nur ich für die Aufklärung infrage käme.«
    »Kann denn verändert werden, was ein Mondelf sieht?«, warf ein Mitglied des Hofstaates recht vorlaut ein.
    »Abair glaubt es«, erklärte Ainfar geduldig und überging den Bruch der Etikette. »Er hofft, dass sich die Dinge bereits ändern, indem ich an seiner Stelle hier spreche. Denn Abairs Vision bestand aus einem Anschlag auf Euch, Gebieter, bei dem ich mein Leben verliere. Da er meinen Tod eindeutig sah, Euch aber nur verschwommen, führte sein Weg zu mir.«
    Seine Worte verhallten, und eine Schockstille breitete sich im Raum aus.
    Fanmór lehnte sich zurück. »Ein Anschlag überrascht mich nicht, nun, da Bandorchu frei ist. Doch eine vorherige Warnung kommt sehr zustatten. Sagt mir alles, was Ihr wisst.«
    Ainfar ging zwei, dann drei Schritte auf den Thron zu, ohne dass er gehindert wurde. »Kann ich offen sprechen, Herr?«
    »Ich verlange es.«
    »Es wird … möglicherweise jemand gewarnt, der nicht gewarnt werden sollte.«
    »So wird er sich verraten. Fahrt fort!«
    Der Tiermann nickte. »Wie Ihr wünscht. Ich habe Kenntnis erhalten,

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