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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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weil du Nadjas Schmerz fühlen kannst. Schalte es ab!«
    »Ich weiß nicht, wie ich das machen soll«, klagte er.
    Rian seufzte, lenkte ihr Pferd zu seinem und berührte seinen Arm. Ein Nebelgespinst ging auf ihn über, kurz darauf atmete er erleichtert auf und setzte sich aufrecht hin.
    »Danke, Schwester.«
    »Schon gut, du Held«, sagte sie in ironischem Tonfall.
    David grinste verlegen.
    Der Gletscher war nun ganz nahe. Kurz bevor sie die Schneegrenze erreichten, hielt David an. »Ab hier müssen wir zu Fuß weiter.«
    Rian nickte. »Die braven Pferde haben genug getan.«
    Sie stiegen ab, bedankten sich bei den kleinen Pferdchen und flüsterten ihnen den Rückweg ins Ohr. Gleich darauf trabten die beiden Hengste befreit davon, Richtung Heimat.
    Die Prinzessin schaute misstrauisch die Eiswand hoch, die sich bald in dicken dunklen Wolken verlor. Der Wind hatte sich zum Orkan gesteigert und riss sogar gefrorene Schneefalten ab, die er wie Geschosse auf die Zwillinge schleuderte. Doch die beiden hatten eine Schutzaura um sich gewoben, welche sie nicht nur vor der Kälte schützte.
    »Diesen Steilhang kommen wir nur mit Magie hinauf«, bemerkte David. »Und dann wird es noch schwierig genug.«
    »Gibt es keinen anderen Weg?«, fragte Rian zögernd. »Irgendwie habe ich das Gefühl, wir …«
    »Da ist keiner«, unterbrach David. »Gehen wir.«
    Er stapfte voran, wenngleich im übertragenen Sinne, da seine Füße in der Menschenwelt den Boden nicht berührten. Dennoch mussten auch auf diese Weise Hindernisse und schlechte Verhältnisse bewältigt werden. Und die starke Steigung machte ihnen genauso zu schaffen wie den Menschen. David war darin noch besser trainiert als Rian, doch sie ließ sich nichts anmerken, sondern kämpfte sich tapfer hinter ihm nach oben.
    Schließlich mussten sie sich festhalten, da es immer steiler wurde. David zauberte sich magische Krallen an die Fingerspitzen, die er in den gefrorenen Schnee schlagen konnte, um sich hochzuziehen. Dann verankerte er die Beine, nahm Rians ausgestreckte Hand und zog sie zu sich hoch.
    Auf diese Weise kamen sie nur langsam voran – eine schwere Prüfung für David, und Rian konnte es ihm nicht verdenken. Vielleicht hätten sie doch einen anderen Weg suchen sollen. Nur welchen? Wenn es ein direktes Portal gäbe, hätte Merlin sie doch hindurchgeschickt. Aber wenigstens hätte er sie vorwarnen können, was sie erwartete! Sie hatten ja nicht einmal Zeit gehabt, sich entsprechend auszurüsten.
    »Wie geht es dir jetzt?«, rief sie durch das Tosen und Brausen hindurch.
    »Du hast die Verbindung abgeschaltet«, antwortete er. »Ich spüre nichts mehr.«
    »Aber du weißt, dass wir auf dem richtigen Weg sind?«
    »Ja. Ja, da bin ich ganz sicher.«
    Der Wind wirbelte Schnee und Eiskristalle um sie herum, die an ihrer Schutzaura abprallten. Je tiefer sie in die Wolken hineingerieten, desto schlechter wurde die Sicht. Die Mittlere Welt unten war schon lange verschwunden. Sie befanden sich jetzt auf einer Zwischenebene, nicht mehr ganz hüben, aber auch noch nicht drüben. Rian merkte es daran, dass David plötzlich Fußspuren hinterließ und deutlich sichtbar im Schnee einsank.
    »Auch das noch«, murrte er. »Jetzt kommen wir bald gar nicht mehr voran.«
    »Vielleicht ist das beabsichtigt«, überlegte sie laut.
    »Natürlich ist das beabsichtigt! Du lässt auch nicht jeden in deine Wohnung, oder? Genauso wie Vater sein Reich absichert, tun es auch die Götter.«
    »Aber wenn Odin Nadja in Sicherheit gebracht hat, wieso hält er uns dann fern?«
    »Vielleicht verfolgt er eigene Zwecke wie alle.« David stöhnte in hilfloser Wut. »Wahrscheinlich will Nadja mich gar nicht mehr sehen, weil ich nicht bei ihr bin und sie beschütze!«
    »Mach nur so weiter, und dein Wunsch könnte sich erfüllen«, warf Rian ihm vor. »Was ist eigentlich los mit dir? Nadja liebt dich, und du liebst sie, und bald ist euer gemeinsames Kind auf der Welt. Denkst du, da denkt Nadja daran, mit dir zu streiten? Sie weiß, dass du bei ihr sein willst, und wird darauf vertrauen, dass du rechtzeitig eintriffst. Also enttäusche sie nicht!«
    Auf ihre heftigen Worte folgte über ihnen ein bedrohliches Knacksen und Knirschen – und dann brach ein Überhang ab! Er prallte auf das darunter liegende Schneedach, das ebenfalls abbrach und eine Lawine auslöste.
    Blitzschnell griff David nach seiner Schwester, riss sie an sich, legte fest den Arm um sie und presste sich mit ihr dicht an den Hang. Sie

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