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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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rotierenden Chaos, die das Aussehen eines Riesen annahmen.
    Rian stieß einen derben Fluch aus, den sie bei den Menschen gelernt hatte.
    Es war zu spät, sie kamen nicht mehr an ihm vorbei. Die Brücke funkelte verheißungsvoll nah, war in diesem Moment allerdings weiter entfernt denn je.
    Ein Frostriese, kristallglitzernd in verirrten Sonnenstrahlen, stand plötzlich vor ihnen, eine riesige, stachlige Eiskeule in der rechten Hand.
    »Euch ist der Zutritt verwehrt«, schallte seine Stimme über das Plateau. Ein eiskalter, klirrender Atemhauch.
    »Das glaube ich nicht!«, rief David. »Du hast das nicht zu entscheiden!«
    »Ihr werdet nicht passieren«, wiederholte der Frostriese, »sondern sterben.«
    »A… Augenblick mal!«, stotterte Rian, da hob der Riese die Keule und ließ sie niedersausen.
    Die beiden Elfen konnten gerade noch in verschiedenen Richtungen zur Seite springen, als die schwere Waffe schmetternd einschlug und ein tiefes Loch in den Gletscher riss.
    Der Riese zögerte nicht lange, sondern holte zum nächsten Schlag aus. Den Zwillingen blieb nichts anderes übrig, als in Hasenmanier hin und her zu springen und zu versuchen, außer Reichweite der Keule zu kommen. Trotz seiner Größe war das Wesen beweglich und unberechenbar in seinen Schlägen, die mal senkrecht, mal waagrecht ausfielen. Immer weiter trieben sie David und Rian auseinander, und der Prinz sah ein, dass er sich auf das Geschick seiner Schwester verlassen musste. Er konnte ihr nicht zur Seite stehen.
    Während des nächsten Keulenschwungs, der über David hinwegfegte und Rian bedrohlich nahe kam, spurtete David los und rannte direkt auf den Riesen zu. Im Lauf zog er den Langdolch, stieß sich ab, flog, so hoch er konnte, und rammte ihm die Klinge bis zum Heft in den riesigen Körper.
    Der Frostriese brüllte auf; David hielt sich eisern fest und klammerte sich an das eiskalte Bein des Titanen.
    »Warum willst du uns töten?«, schrie er zu dem Wesen hinauf. »Wir sind nicht deine Feinde! Wir sind Elfen, und auch unter uns gibt es Riesen! Unser Vater ist einer!«
    »Es ist ein Handel«, antwortete das Ungetüm und konzentrierte sich auf Rian, hob die Keule zum nächsten Schlag. David wollte es sich wohl danach vom Bein pflücken. »Mir ist’s gleich, wen ich platt haue. Elf oder Gott, Hauptsache, ihr seid tot!«
    Er hat wohl auch einen Troll in seinen Ahnen
, schien es David, und er erinnerte sich an die Reise nach Nifl- heim. Trolle hauten auch gern alles platt, das hatten sie selbst gesagt.
    David hoffte, Rian würde lange genug durchhalten, um den Riesen beschäftigt zu halten. Gleichzeitig würde er versuchen, ihn von seiner Schwester abzulenken. Er flüsterte einen leisen Bannspruch und blies auf seine Fingerspitzen. Tatsächlich entflammten sie – nicht unbedingt eine angenehme Erfahrung. Es stank nach angesengter Haut, doch war das besser, als von der Keule zerquetscht zu werden. David presste die brennenden Finger an die Eishaut, die sie rasch durchdrangen und sich tiefer hineinfraßen. Der zusätzliche Schmerz würde dem Riesen nicht auffallen; er würde glauben, dass er ebenfalls von dem Dolchhieb herrührte.
    »Was für ein Handel?«, rief David hinauf. »Mit wem?« Er konnte es sich denken, wollte aber Gewissheit haben. Odin war es sicher nicht, denn Asen und Riesen waren seit jeher Todfeinde, die nach gegenseitiger Vernichtung trachteten. Sie würden niemals einen Handel eingehen.
    »Warum willst du das wissen, Wurm?«
    »Ich wüsste zu gern, wer mir nach dem Leben trachtet. Hat er keine Botschaft an uns ausrichten lassen?«
    »Jetzt, da du es sagst …« Der Riese hielt kurz inne.
    David zog die Hand aus seinem Bein und blies hastig das Feuer aus. Unglücklich betrachtete er seine geschwärzten Finger und hoffte, dass die Kälte blieb und ihm den Schmerz noch eine Weile vorenthielt. Immerhin bekam auch Rian kurz Gelegenheit zu verschnaufen. Er sah, wie sie stehen blieb, die Hände auf die Oberschenkel stützte und in dampfenden Schwaden atmete.
    »Da war tatsächlich eine Botschaft«, fuhr der Frostriese fort. »Also, hör zu:
Ich vollende jetzt, was mir zuvor nicht gelungen ist, und keine Macht der Welt, auch der Getreue nicht, kann euch diesmal retten. Niemand stellt sich zwischen mich und Nadja!
«
    Hass und Wut wallten in David auf und ließen ihn mit den Zähnen knirschen. »Alebin!«, schrie er. »Dafür wirst du bezahlen, Meidling, und kein Tabu wird dich mehr vor mir schützen!«
    »Du gehst einen Handel mit einem

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