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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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die Achseln. »Du hast es bisher entgegen allen Erwartungen auch ganz gut überstanden, wie ich sehe. Deine Augen sehen erstaunlich gesund aus.«
    »Deine werden es bald nicht mehr sein.« Der Getreue lachte rau.
    Vor dem Portal formierten sich die Wachen neu. Ihre Waffen waren nun auf den schwarz gewandeten Hünen gerichtet. Ein kurzer Blick zum Wagen ließ Fabio erkennen, dass Anne und Robert verschwunden waren. Nicht einmal Bótófur schien es bisher bemerkt zu haben, der wie erstarrt auf dem Kutschbock saß und den Getreuen ängstlich anstarrte.
    Fabio schluckte. Die Drohung nahm er absolut ernst, und er ahnte, dass er dem Getreuen nicht noch einmal entgehen würde. So war das eben – alles hatte seinen Preis. »Also gut«, sagte er. »Ich bleibe hier, verfüge über mich. Dafür lässt du meine Frau gehen.«
    »Nein!«, rief Julia und schob sich vor ihn, bevor der Getreue etwas sagen konnte. »Wir haben einen Handel geschlossen, Mann ohne Schatten, und du wirst dich daran halten!«
    Fabio verstand kein Wort. »Was …«, setzte er verblüfft an.
    »Ich halte mich daran«, sagte der Getreue und gab einen Wink nach hinten. »Ich nehme euch gefangen, und euch wird kein Leid geschehen.«
    »Verlogener Bastard!«, schrie Julia außer sich und spuckte den Hünen an, während vier über zwei Meter große Kriegerelfen herbeikamen und ihnen die Hände auf den Rücken fesselten.
    Bei dem Aufgebot war Fabio, als habe er den Mann ohne Schatten tatsächlich irgendwie beeindruckt, und er empfand eitlen Stolz darüber. Viel mehr blieb ihm vermutlich nicht.
    »Das kann ich ni…«, setzte der Fylgja an, und mit einer einzigen Handbewegung fegte der Getreue ihn vom Karren. Bótófur schrie auf, landete mit dem Gesicht voran im Staub und blieb wimmernd liegen.
    »Deine Zeit ist lange vorüber«, zischte der Verhüllte. »Und du, Walküre, pack dich! Bewache das Portal, bis ich es durchschreite.«
    »Für wen hältst du dich, du Mummenschanz?«, fuhr sie ihn an.
    Da trat er nahe an ihr Pferd, sah zu ihr auf und hob die Hände zur Kapuze. Er schlug sie nicht ganz zurück, sondern öffnete sie nur leicht, doch es genügte, dass die Walküre auf der Stelle ihr Reittier wenden ließ und zum Portal stürmte.
    Der Getreue lachte krächzend und wandte sich erneut Fabio und Julia zu. »Führt sie ab!«, befahl er den Kriegern. »Ihr bürgt mit eurem Leben für ihr Wohlergehen.«
    »Zu Befehl, Gebieter«, sagte einer von ihnen. Dann nahmen sie das Paar in die Mitte und führten es zum Befehlsstand der Dunklen Königin.
    »Flieht, schnell!«, stieß Nadja hervor, während sich ihre Finger in das Betttuch krallten.
    »Wir müssen niemanden fürchten«, sagte Árdis ruhig.
    »Ihn schon …« Dann unterbrach sie sich, denn sie erkannte, dass sie sich irrte. Es war nicht der Getreue, der langsam vor ihr Form annahm.
    Die Konturen einer großen Frau mit langen blonden Haaren und smaragdgrünen Augen bildeten sich in dem glitzernden Nebel, nahmen jedoch keine Festigkeit an. Bandorchu schickte ihr eigenes Abbild, weil sie wie alle anderen die Halle offensichtlich nicht persönlich betreten konnte. Dass sie überhaupt dazu in der Lage war, bewies einmal mehr ihre gewaltige Macht.
    »Ich grüße den Allvater«, begann sie in ihrer unvergleichlichen Altstimme zu sprechen. »Ich bitte um höfliche Unterredung.«
    Umständliche Floskeln und rituelle Einleitungen waren nicht ihre Sache. Odin schien es nicht weiter zu stören. »Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben«, gab er keineswegs höflich zurück. »Doch ich muss anerkennen, dass es dir gelungen ist, deinen Astralkörper zu schicken.«
    »Diese Erscheinung ist viel weniger als das«, sagte die Dunkle Königin lächelnd. »Ich würde es als Schattenbild bezeichnen. Es kann ungehindert alle Barrieren durchschreiten, wie du bemerkt hast, Walvater, und dennoch wirkt es so, als stünde ich leibhaftig vor dir. Ich brauche keine Einladung, um meine Forderung vorzutragen.«
    Nadja verkroch sich zwischen den Kissen, als der Blick der mächtigen Elfenfrau sich auf sie richtete. Ein Déjà-vu schoss ihr durch den Kopf, und blitzartig erinnerte sie sich. So hatte sie Bandorchu schon einmal gesehen, vor langer Zeit, in einem Maskenladen in Venedig. Endlich verstand sie die Vision von damals. Es war ein Blick in die Zukunft gewesen!
    »Diese gebärende Sterbliche gehört mir. Lass sie zu mir heraus, damit ich mich angemessen um sie kümmern kann. Ein Mann, auch wenn er ein Gott ist, hat

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