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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Rüstungen und dem goldenen Triskell.«
    Alles bewegte sich auf das riesige Schloss zu, das von einem silbrigen Schimmer umgeben war. Vor dem Portal hatten sich berittene Walküren und schwer bewaffnete Berserker postiert. Sämtliche Wehrgänge waren besetzt.
    Von Süden her rollten Streitwagen und weitere Berittene heran; zu wem sie gehörten, ließ sich noch nicht ausmachen.
    »Ein solches Aufgebot für ein einziges Kind, beeindruckend«, stellte Anne fest. »So etwas habe ich noch nicht gesehen.«
    »Ich schon«, sagte Julia mit einem traurigen Glanz in den Augen. »Zu oft und für weit weniger Gründe. Nicht selten fand ich dabei den Tod.«
    »Mit dem wird es heute nicht enden«, sagte Fabio grimmig. »Sondern mit dem Leben.«
    »Was sollen wir jetzt tun?« Robert wirkte ratlos.
    Anne stieß ein Schnauben aus. »Mich interessieren nur Alebin und Tanner.«
    »Und wie willst du sie hier finden?«
    »Ganz einfach: Ich warte auf sie. Ihr Weg führt zu Nadja, genauso wie unserer.«
    Die ersten Speere und Pfeile flogen über sie hinweg, doch das war nur ein kurzes Geplänkel alter Feinde und nicht der Beginn der Schlacht. Der Ziegenkarren näherte sich dem kolossalen Portal. Eine Walküre mit ihrem Ross preschte plötzlich nach vorn, kam auf sie zu und verstellte ihnen den Weg. Langsam senkte sie den Speer.
    »Halt!«, rief sie. »Ihr könnt nicht weiter!«
    »Ich bin’s, Bótófur!«, rief der Schutzgeist. »Ich habe den Auftrag, diese Leute zum Walvater zu bringen!«
    »Niemand geht hinein, niemand hinaus«, beharrte die Walküre knurrend. Sie trug einen funkelnden Schuppenpanzer und einen Flügelhelm, war größer als gewöhnliche Menschen, doch von weiblich anmutiger Gestalt. Der offene Helm umrahmte ein ebenmäßiges Gesicht mit kühlem Ausdruck.
    »Aber Odin persönlich …«, setzte Bótófur verdutzt an.
    »Die Befehle haben sich geändert!«, wurde er unterbrochen. »Siehst du nicht, was hier los ist? Wir werden keinerlei Ausnahme machen.«
    »Jetzt habe ich aber genug!« Julia sprang mit einer für ihr Alter erstaunlichen Behändigkeit aus dem Karren und baute ihren zierlichen Körper vor dem Pferd auf, das tatsächlich einen Hufschlag zurückwich. »Ich bin Julia und die Mutter jener Frau, die dort drin soeben meinen Enkel zur Welt bringt. Nichts und niemand wird mich davon abhalten, bei Nadja zu sein!«
    »Doch«, erklang in diesem Moment eine heiser kratzende Stimme, »ich.« Und Eiseskälte legte sich über alle.
    Nadja spürte, wie die Wehen abrupt schwanden. Erschöpft und verschwitzt richtete sie sich auf. »Was ist jetzt los?«, fragte sie.
    Die beiden Disen beugten sich über sie, legten die Hände an ihren Bauch und schlossen die Augen.
    »Eine Unterbrechung«, sagte Blika schließlich. »Talamh muss ruhen. Magische Kräfte zerren an ihm.«
    »Aber du brauchst keine Sorge zu haben, es ist alles in Ordnung«, versicherte Árdis. »Derlei ist nicht ungewöhnlich bei einem Ereignis wie diesem.«
    Sie halfen Nadja, sich aufzusetzen, schoben Kissen zur Stütze in ihren Rücken, rieben ihr Gesicht, die Arme und die Brust mit duftendem warmem Wasser ab und deckten sie mit seidigen Tüchern zu.
    »Ich bin auch ziemlich erschöpft«, sagte sie leise und lauschte in sich. Ganz weit entfernt glaubte sie etwas zu hören, aber sie hätte nicht sagen können, ob es die Stimme ihres Sohnes war. »Also legen wir eine kleine Pause ein«, flüsterte Nadja.
    Dankbar nahm sie einen Pokal an, in dem eine heiße, würzig duftende Flüssigkeit dampfte, und trank in kleinen Schlucken. Augenblicklich fühlte sie sich besser; sie wäre sogar aufgestanden, doch das lehnten die Disen freundlich, aber bestimmt ab.
    Immerhin schoben sie die Paravents beiseite, sodass Nadja freie Sicht auf die Halle bekam. Sie entdeckte Odin auf seinem Thron, den Blick in weite Fernen gerichtet. Die beiden Raben saßen auf seinen Schultern und krächzten ihm etwas zu.
    »Was geht draußen vor sich?«, rief Nadja dem Gott zu. Das mochte vielleicht unangemessen sein, aber in ihrem Zustand konnte sie sich das herausnehmen, fand sie. Schließlich ging es nur um sie und ihr Kind.
    »Das Idafeld füllt sich«, antwortete der Einäugige. »Es wird zur Schlacht kommen.«
    »O nein«, stieß sie hervor und hob die Hand zum Mund. »Wir müssen das verhindern, Herr!«
    »Nicht einmal ich vermag das«, sagte er. »Das Schicksal nimmt seinen Lauf, die Nornen haben die Knoten gelöst.«
    Nadja überlegte fieberhaft. »Aber … wenn Ihr mich woanders hinbringt

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