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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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gesprungen, auf einen Felsblock geklettert und hatte sich umgesehen. »Die Stelle passt gut«, hatte er schließlich gesagt und war eilig heruntergesprungen. »Aber jetzt nichts wie weg hier, das war gerade im rechten Moment.«
    Und so kämpften sie sich seitdem durch die Gewalten der Natur und das Tosen. Tanner spähte durch eine Lücke im Eis. Überall öffneten sich flirrend Portale, Bögen aus Nebel, Sternen und Wasser, und wie eine Springflut kamen die unwahrscheinlichsten Geschöpfe heraus. Viele sahen aus wie archaische Krieger, doch es war eine große Zahl bizarrer Wesen dabei, vom Baum bis zum Felsen, manche wie eine Karikatur ihrer selbst. Zuerst dachte Tanner, es wären Hunderte. Aber Tausende strömten unaufhörlich aus ihren Reichen her.
    »Ein beeindruckendes Aufgebot«, stellte er fest.
    »Ja, und wir sollten besser nicht zwischen die Fronten geraten, denn keiner von denen ist gut auf uns zu sprechen«, bemerkte Darby, der vor dem Gletscher auf und ab ging.
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ins Schloss kommen wir nicht mehr rein – es sei denn, wir haben den richtigen Türöffner bei uns, den wir uns jetzt holen werden.«
    Saul schluckte. »Du … du willst den Fenriswolf nicht wirklich …«
    Ein grausames Lächeln verzerrte Darbys eher grobe Gesichtszüge. »Nichts anderes habe ich vor, Partner.«
    »Aber ist das klug?« Tanner holte Handschuhe und Mütze aus dem Rucksack, schulterte ihn und verschloss sorgfältig den Parka. »Am Ende geht die ganze Welt unter, und uns bleibt gar nichts.«
    »Hast du schon mal alles auf eine Karte gesetzt? Im Casino?«, wollte der rothaarige Elf wissen.
    »Nein.« Tanner grinste. »Aber bei meiner ersten Million. Ich hatte einen Insidertipp an der Wall Street erhalten, das Wasser stand mir bis zum Hals, und die Gläubiger rannten mir die Tür ein.«
    »Du hattest also nichts mehr zu verlieren.«
    »Richtig.«
    »Siehst du.« Darby drehte sich um und beschäftigte sich weiter mit der Wand.
    »Willst du mir damit schonend beibringen, dass ich keine Chance auf Heilung habe?«, fragte Tanner, der Steigeisen und Pickel sowie Seil am Gürtel befestigte. Er sah sich nach Cara um, die ruhig auf den Keulen kauerte und wartete.
    »Ich will damit sagen«, fing Darby an und streckte den Kopf in ein Eisloch, »dass wir beide nichts mehr zu verlieren haben, aber alles gewinnen können. Ich bin tabu, du bist krebskrank, das sind keine guten Zukunftsaussichten.« Er drehte sich zu Saul. »Wir stehen am Scheideweg. Klar können wir versuchen, uns irgendwie reinzuschleichen, während die anderen sich die Köpfe einschlagen. Aber die Chancen dafür stehen denkbar schlecht.«
    »Und werden sie besser, indem wir den Weltuntergang einläuten?«
    »Nicht den Weltuntergang, Kumpel. Die Prophezeiung sollte nicht überbewertet werden. Es heißt
Götterdämmerung,
verstehst du? Dieser ganze Mist hier oben vergeht, möglicherweise säuft auch der Felsbrocken unter uns im Meer ab. Es wird Unwetterkatastrophen, Erdbeben, Springfluten und dergleichen geben, und vermutlich wird Asche den Äther verdunkeln. Aber all das hat die Erde schon ein paarmal erlebt. Die Menschen werden es überstehen, genauso wie verstreute Andersweltreiche, die sich rechtzeitig abgesichert haben. Auch wir sind danach noch übrig, übrigens im Gegensatz zu allen anderen, die hier aufmarschieren. Die Mächtigen trifft es, nicht uns. Wir werden rechtzeitig durch ein Tor abhauen und in Ruhe abwarten.«
    Saul war zugegebenermaßen beeindruckt. »Das ist dein Plan?«
    »Jep.«
    »Und was ist mit Nadja und dem Kind?«
    »Die schnappen wir uns vorher. Und zwar wird Cara das übernehmen. Sie ist wirklich gut, weißt du.«
    Der Amerikaner dachte nach. Was Darby O’Gill vorhatte, war purer Wahnsinn. Nur jemand, der von tiefem Hass durchdrungen war, würde so etwas versuchen. Es war wie eine Massenhinrichtung, beispiellos. Vermutlich wollte Darby die ganze Welt brennen sehen. Saul war nicht sicher, ob in diesem Moment nicht sein Rachedurst die Machtgier überwog.
    Das ging einfach zu weit. Saul sollte ihn aufhalten. Es musste einen anderen Weg geben.
    Andererseits lief ihm die Zeit davon. Und was dann?
    Scheiß auf die Menschlichkeit, die Unschuldigen und alle anderen,
dachte Saul.
Diese verkommene Welt verdient es nicht anders! Und vielleicht hat es ja wirklich eine reinigende Wirkung, auf die wir aufbauen und etwas Neues schaffen können. Die Chance, an Nadja und das Kind heranzukommen, mag gering sein, aber sie ist nach der

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