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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Ebene.
    »Aber es dauert nie lange«, sagte Anne und schüttelte Wasser aus ihrer Jacke.
    »Du weißt all das.« Nadja kam näher heran. Regentropfen glitzerten in ihren Haaren. »Aber du weißt nicht, wer dieses Reich erschaffen hat?«
    »Das ist richtig.«
    Robert sah Nadjas Misstrauen. »Es wird sich bestimmt alles klären, wenn wir den Berg erreicht haben«, sagte er, ohne es selbst zu glauben. Der Olymp ragte majestätisch jenseits der Ebene auf. Die Entfernung ließ sich nicht schätzen. Vielleicht waren sie ein paar Tage von ihm entfernt, vielleicht ein paar Monate.
    Falls Zeit hier überhaupt eine Rolle spielt
, dachte Robert und setzte sich wieder ins Gras. Der Boden war nicht mehr feucht; das Erdreich schien den Regen vollständig aufgenommen zu haben.
    »Wieso will Catan zum Olymp?«, fragte Nadja unvermittelt.
    Anne zog ihre Jacke an. »Der Palast des Königs liegt am Fuß des Berges.«
    »Und wie will er Talamh bis dahin ernähren?«
    »Nadja.« Anne klang ungeduldig, machte jedoch eine Pause und fuhr ruhiger fort: »Er wird nicht zulassen, dass deinem Sohn etwas geschieht. Der König wird das Kopfgeld nur zahlen, wenn Talamh lebt. Was sollte er mit einem toten Säugling anfangen?«
    Robert verzog das Gesicht. Ihre Wortwahl war nicht gerade taktvoll.
    »Und was will er mit einem lebenden?« Nadjas Stimme zitterte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Anne. Ihre Worte hingen in der Luft. Die Unterhaltung brach ab.
    Rasch wurde es dunkel. Nadja begab sich unter den Felsvorsprung und drehte sich auf die Seite, die Arme um den Körper geschlungen. Robert wusste, dass sie Angst um ihren Sohn hatte, doch helfen konnte er ihr nicht. Sie sprach ja nicht einmal mit ihm.
    Anne legte sich neben ihm ins Gras. Sie hatte recht behalten. Die Nacht war kaum kühler als der Tag. Robert sah in den schwarzen, lichtlosen Himmel.
    »Es gibt keine Sterne«, sagte er leise.
    Anne schüttelte den Kopf. Die Geste war kaum zu sehen. »Der König wollte nicht, dass sich seine Untertanen nach den Sternen sehnen, also erschuf er ein Reich ohne.«
    »Er klingt nicht ganz gesund. Geistig, meine ich.« Robert stützte sich auf die Ellenbogen. Er spürte die Wärme, die von der Muse ausging, und hörte ihren Atem. »Weißt du wirklich nichts über ihn?«
    »Nein. Wenn ich versuche, an ihn zu denken, stoße ich gegen eine Wand.« Der Gedanke schien sie zu verstören.
    Robert nahm ihre Hand, und Anne drehte sich zu ihm. Trotz der Dunkelheit konnte er ihr Gesicht erkennen. »Cool«, sagte er.
    Sie runzelte die Stirn. »Was?«
    »Ich kann im Dunkeln besser sehen.«
    »Nicht besser als ich.«
    »Ich würde es nicht wagen, etwas besser zu können als du.« Er lächelte, Anne nicht. Ihre Mimik war ausdruckslos, nur ihre Augen musterten ihn. Ihre Blicke glitten über sein Gesicht, dann über seinen Körper. Sie drückte seine Hand so fest, dass es wehtat.
    Oh Gott, wie sehr möchte ich mit ihr schlafen
, dachte Robert und drehte den Kopf. Nadja lag keine drei Meter entfernt. Er hörte ihren Atem. Sie war wach.
    »Ich bin müde«, sagte er rasch. Es war weniger eine Aussage als ein Befehl, den er an seinen Körper richtete.
    Anne ließ seine Hand los und räusperte sich. »Ich auch.« Ihre Stimme klang rau. »Gute Nacht.«
    Sie schloss die Augen.
    Robert ließ sich ins Gras fallen und seufzte leise. Der Himmel über ihm war so schwarz und leer, dass er glaubte hineinzustürzen. Er drehte sich auf die Seite, schloss die Augen, öffnete sie aber wieder, als ihm plötzlich ein Gedanke kam.
    »Sollten wir nicht Wache halten?«, fragte er.
    Er wartete einen Moment, aber weder Anne noch Nadja antworteten. Robert hob die Schultern und versuchte zu schlafen.
    Als er die Augen das nächste Mal öffnete, dämmerte es bereits. Er setzte sich auf. Anne schlief neben ihm; der Platz unter dem Felsen, an dem Nadja gelegen hatte, war leer. Einen Augenblick lang befürchtete er, sie habe sich auf eigene Faust auf die Suche nach Talamh gemacht, dann sah er sie an dem kleinen Bach hocken. Sie hatte die Jacke ausgezogen und wusch sich das Gesicht.
    Leise stand Robert auf, um Anne nicht zu wecken. In manchen Situationen war es besser, ohne sie zu handeln. Zum Beispiel in dieser.
    »Ich hoffe, es schmeckt nicht immer noch nach Chili con Carne«, sagte er, als er neben Nadja trat. Sie zuckte zusammen, hatte ihn wohl nicht gehört. Dann sah sie auf. Wasser lief über ihr Gesicht.
    »Es schmeckt nach Minze.« Sie trocknete sich mit ihrer Jacke ab und erhob

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