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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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sich.
    »Nadja, wir müssen reden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, müssen wir nicht.«
    Robert ergriff ihren Arm, aber sie sah ihn so wütend an, dass er wieder losließ. »Okay«, sagte er. »Dann muss ich eben reden. Wirst du mir wenigstens zuhören?«
    »Wozu?« Sie hielt seinem Blick stand. »Damit du sie in Schutz nehmen kannst? Damit du Entschuldigungen dafür finden kannst, dass sie dich in ein Ungeheuer verwandelt hat?«
    Sie wurde immer lauter, schrie beinahe. Robert hatte sie noch nie so wütend erlebt.
    »Jeder hat dich gewarnt. David, ich ... Wir alle ahnten, was früher oder später geschehen würde. Aber du wusstest es ja besser. Und jetzt sieh, was sie aus dir gemacht hat. Du bist tot, Robert! Sie hat dich umgebracht!« Tränen schimmerten in ihren Augen.
    »Es war nicht so, wie du denkst. Sie hat ...«
    »Und du nimmst sie trotzdem noch in Schutz.« Die Wut verflog aus Nadjas Stimme. Resignation trat an ihre Stelle. »Nach allem, was sie getan ...«
    Robert unterbrach sie: »Nadja, ich habe Anne darum gebeten.«
    »Was hast du?«
    Er rieb sich mit einer Hand den Nacken. »Es gab keine andere Möglichkeit. Ich wäre gestorben, wenn sie es nicht getan hätte – und sag nicht, ich sei tot. Wenn die Blutgräfin mich gebissen hätte, wäre ich
wirklich
zu einem Ungeheuer geworden.«
    »Aber was bist du jetzt?«, fragte Nadja und wischte sich mit einer ärgerlichen Bewegung die Tränen aus den Augen.
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Niemand weiß das, selbst Anne nicht.«
    Die Muse war aufgewacht und lauschte mit ausdruckslosem Gesicht der Unterhaltung. Robert war froh, dass sie sich nicht einmischte.
    »Aber ich weiß, dass ich kein Ungeheuer bin«, fuhr er fort. »Ich laufe nicht herum und beiße Leute. Ich bringe niemanden um.« Er lächelte. »Es hat sich nichts geändert, Nadja, abgesehen von all dem Superheldenzeug.«
    Sie antwortete nicht darauf, aber sie wandte sich auch nicht ab.
    Ein Anfang
, dachte er.
    »Jemand kommt«, sagte Anne und stand auf. Ihr Blick richtete sich auf die Ebene.
    Robert sah nichts außer Staub und Sand.
Bist du sicher?
, wollte er gerade fragen, da schälten sich Gestalten aus dem Dunst.
    Sie waren zu zweit und ritten auf Pferden. Robert hörte Metall klirren und kniff die Augen zusammen.
    »Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet«, murmelte er, während die Reiter näher kamen. Ihre Rüstungen blitzten in der Sonne. Sie trugen Helme, Kettenhemden, Brustund Beinpanzer. Die Visiere waren geöffnet, ihre bärtigen Gesichter staubgrau. Die Pferde, auf denen sie ritten, waren groß und ebenso gepanzert wie sie selbst.
    »Ritter?« Nadja hob die Augenbrauen.
    Robert nickte. »Sieht so aus.«
    Die beiden Männer kamen näher. Ihre Rüstungen saßen schlecht, sie klapperten, knirschten und quietschten bei jeder Bewegung. Ein paar Meter vor Robert zügelten die Fremden ihre Pferde. Die Staubwolke legte sich.
    »Wer seid ihr?«, fragte der Größere von beiden. Er hatte nur ein Auge und sprach mit einem merkwürdig kehligen Akzent.
    Anne trat vor. »Wir sind Reisende.«
    Die Männer sahen sich an. Eine lautlose Unterhaltung schien sich zwischen ihnen abzuspielen, dann zogen sie gleichzeitig ihre Schwerter.
    »Ihr lügt«, sagte der Einäugige.
    Mit einem wilden Schrei trieb er sein Pferd voran. Robert stieß Nadja zur Seite. Die Flanke des Pferdes traf seine Schulter, wirbelte ihn herum. Er stürzte. Das Wasser des Bachs schlug über ihm zusammen. Es schmeckte nach Minze.
    Prustend kam er hoch und duckte sich sofort wieder, als eine Schwertklinge auf seinen Kopf zuschoss. Pferdehufe wühlten Wasser und Schlamm auf.
    Der Einäugige fluchte. Im nächsten Moment saß Anne hinter ihm im Sattel. Mit beiden Fäusten schlug sie in seinen Nacken, traf aber nur die Rüstung. Er drehte das Schwert in seiner Hand und stach nach ihr. Sie wich der Klinge aus, klammerte sich an ihn und versuchte, ihm den Helm vom Kopf zu reißen.
    Das Pferd tänzelte nervös und wieherte. Als Robert sich aus dem Bach kämpfte, sah er das Weiße in den Augen des Tieres.
    Die Kleidung hing schwer von seinem Körper. Sein Blick fand Nadja. Der zweite Reiter trieb sie vor sich her. Sie wich ihm aus und schlug Haken, um Hufen und Schwert zu entgehen.
    Einen Moment zögerte Robert, wusste nicht, wem er helfen sollte.
Scheiße
, dachte er, riss sich die Jacke vom Leib und lief auf den Reiter zu, der Nadja angriff.
    Der Mann sah ihn, bevor er an ihn herangekommen war, und wendete sein Pferd. Er griff

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