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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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zurückrief. Mit ein wenig Glück hatte er auch einen Rat, wie sie weiter vorgehen sollten.
    Wieder schwieg der Alte und sah Rian aus seltsam wissenden Augen an. Allmählich wurde er ihr unheimlich. Sie dachte an Davids Befürchtungen, wonach der Getreue irgendetwas damit bezweckt hatte, sie ausgerechnet an diesen verlassenen Ort zu schicken.
    Sind wir hier gelandet, weil es möglichst weit weg von Nadja, Talamh und den anderen entfernt ist, die die Schlacht auf Island überlebt haben? Wenn dort überhaupt jemand überlebt hat. Aber das wird uns nicht lange hier halten. Mit ein bisschen Elfenzauber bringe ich diese Leute schon dazu, uns zu helfen – ich muss mich nur erst ein bisschen erholen
.
    Sie sah sich um und lächelte die Umstehenden so freundlich wie möglich an. In dieses Lächeln legte sie allen elfischen Charme, den sie aufbringen konnte. Diesen Maori dürfte nicht bekannt sein, was Elfen waren. Sie glaubten sicher an andere Dinge, sodass sie etwaige Seltsamkeiten nicht allzu abergläubisch bewerteten.
    »Erzählt uns genau, was passiert ist«, sagte Tamati mit würdevollem Ton und machte eine Geste, die deutlich machte, dass er eine etwas ausführlichere Geschichte von Rian erwartete, als sie bisher geliefert hatte. »Wir können euch am besten helfen, wenn wir genau wissen, was passiert ist. Von Straßenräubern dieser Art haben wir hier an der Küste um New Plymouth noch nie gehört. Bevor wir Officer Spencer in Waitara Bescheid geben, müssen wir genau wissen, ob uns und unseren Schafherden draußen Gefahr droht. Denn so, wie ihr es vorhin kurz berichtet habt, scheint es sich um herumstreunende Jugendliche zu handeln, die alles zerstören, was nicht niet- und nagelfest ist.« Tamati Waka Nene runzelte die Stirn und sah seinen Bruder Teramati an.
    Dieser nickte ihm mit ernster Miene zu. »Tamati hat recht. Das scheint eine ernste Bedrohung zu sein, von der ihr berichtet. Erzählt genau.«
    So hatte sie sich das nicht gedacht! Rian starrte die beiden Alten für einen Moment entgeistert an und wechselte dann einen unbehaglichen Blick mit ihrem Bruder, der kaum merklich die Achseln zuckte.
    Diese Menschen schienen freundlich zu sein und es gut zu meinen. Es war eine Sache, sie nicht mit einem Kampf mit einem Fenriswolf, der Widersacherin Bandorchu und der Suche der Elfen nach der Unsterblichkeit zu behelligen und deshalb auf eine vage Notschwindelei auszuweichen, aber diese Situation wuchs sich zu einer immer mehr Konsequenzen tragenden Lüge aus – die den Maori darüber hinaus Angst zu machen schien. Mochte Tamati noch so ruhig und gemessen dreinschauen, verbergen konnte er es nicht.
    Davids Blick zeigte ihr, dass er ähnlich dachte.
Da müssen wir durch
, schien er zu sagen.
Das war von dem Moment an abzusehen, in dem wir auf dieser Schafweide gelandet sind. Nichts anderes war vom Getreuen zu erwarten. Immerhin sind wir nicht schuld
.
    Na ja, es mag zwar pathetisch klingen, aber wir können froh sein, das die Welt nicht untergegangen ist
, dachte Rian ein wenig niedergeschlagen.
Also überstehen wir das auch
.
    Sie atmete wieder durch und begann, eine Geschichte voller gemeiner Schlägertypen, nächtlicher Fährnisse und eigener Unschuld und Arglosigkeit zu erfinden.

9 Artair
    Sein Name war Artair. Sein Reittier bezeichnete er als Cosgrach, aber Nadja war sich nicht sicher, ob es der Name des Tieres oder der Spezies war. Sie wagte nicht, ihn danach zu fragen, denn mit jedem Satz, den einer von ihnen sagte, wurde ihre Unkenntnis dieser Welt deutlicher. Immerhin gab es keine sprachlichen Hindernisse, das hatte Anne schon erklärt – im Reich des Priesterkönigs verstand jeder jeden durch einen immerwährenden Sprachzauber.
    Während Artair die Leichen durchsuchte, erklärte Robert, sie seien Reisende aus dem Norden und nicht mit den Bräuchen dieser Gegend vertraut. Der Ritter nickte nur, als er das hörte. Ihn schienen die Waffen und Rüstungsstücke der Toten mehr zu interessieren. Dem einen nahm er die Armschienen ab, dem anderen die Handschuhe. Nadja sah nicht hin, als Artair den Morgenstern aus dem Helm zog. Sie hatte jemanden getötet. Es war alles so schnell gegangen, keine Zeit zum Nachdenken, nur Handeln. Leben und Tod, und sie hatte darüber entschieden. Es war ein furchtbares Gefühl.
    Artair wog den blutigen Morgenstern in der Hand, dann hielt er ihn Nadja entgegen. »Du bist gut damit umgegangen. Willst du ihn behalten?«
    Stumm schüttelte sie den Kopf.
    Der Ritter hob die Augenbrauen

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