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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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behielt sie, den anderen streckte sie fragend Robert und Nadja entgegen. »Ihr müsst euch bewaffnen«, sagte sie.
    Nadja wusste, dass sie recht hatte, doch alles in ihr sträubte sich dagegen, eine der Waffen zu nehmen. Der Gedanke, dass sie jemanden getötet hatte, ließ sie nicht los.
    Robert schien zu verstehen, was in ihr vorging, denn er nahm Anne den Gürtel aus der Hand. »Ich nehme ihn«, sagte er, »und einen der Dolche.«
    Er nickte Nadja zu. »Falls du es dir anders überlegst.«
    Sie ließen die Hügel hinter sich. Artair ritt auf dem Cosgrach neben ihnen her. Er hatte die Vorräte und Rüstungsteile, die er den Flammenrittern abgenommen hatte, in einen Sack gesteckt und am Sattel festgebunden.
    »Ihr könnt sie in Las’wogg verkaufen«, hatte er erklärt. »Rüstungen und Waffen sind begehrt. Jeder will sie tragen, aber nur wenige können sie herstellen.«
    Anne und Robert unterhielten sich leise, Nadja ging schweigend neben ihnen her. Es war warm. Nach einer Weile zog sie ihre Jacke aus, dann sah sie zurück. Die Hügel waren bereits im Staub, der vom Wind aufgewirbelt wurde, verschwunden. Er legte sich auf alles, auf Kleidung, Haut und Haare. Nadja spürte sein Kratzen sogar unter den Lidern, wenn sie die Augen schloss. Sie riss ein Stück Innenfutter aus ihrer Jacke und band es sich vor Mund und Nase.
    Artair brachte den Cosgrach neben Nadja. Sie sah zu ihm hinauf. Er trug den Helm nicht mehr. Staub färbte seine Haut grau.
    »War es dein Erster?«, fragte Artair leise.
    Nadja wusste, was er meinte. »Ja.«
    Er nickte. »Mach dir keine Sorgen. Es wird nicht leichter.«
    Das sollte es auch nicht werden. Nadja drängte die Gefühle nach unten. Nicht darüber nachdenken, auf Distanz gehen. Das durfte nie wieder geschehen, niemals wieder so weit kommen.
Bleib auf Distanz. Bleib auf Distanz
.
    Artair wich nicht von ihrer Seite. Der Cosgrach roch ebenso süßlich wie scharf. Staub und Schweiß verklebten den sichtbaren Teil seiner Flanken.
    »War es hier schon immer so?«, fragte Nadja nach einem Moment.
    »Nein.« Artairs Geste schien die gesamte Ebene einzuschließen. »Früher war hier alles grün, grüner noch als heutzutage in den Hügeln. Es gab Elefanten, Dromedare, Tiger, Büffel und Löwen. Sie lebten zusammen wie im Paradies. Die Bäche und die Bäume, auf denen jede Frucht wuchs, die man sich vorstellen kann, versorgten sie.«
    Sein Blick verlor sich in der Ferne. »Aber sie sind längst weg. Sie brachten sich gegenseitig um, als das Wasser versiegte und die Bäume verdorrten. Nur wir sind geblieben. Manchmal frage ich mich, weshalb.«
    Mit einem Blinzeln kehrte er zurück in die Gegenwart. »Aber die Frage ist sinnlos. Die ganze Welt liegt in Trümmern, nicht nur diese Ebene. Der Schmied hat uns den Rücken zugekehrt und alles dem Teufel überlassen. Ihn müssen wir besiegen, um die Gunst des Schmieds zurückzugewinnen.«
    »Ist der Schmied euer Gott?« Nadja hatte die Frage noch nicht ganz ausgesprochen, da zügelte Artair bereits seinen Cosgrach.
    »Blasphemie«, stieß er hervor. Mit der rechten Hand tastete er nach dem Dolch in seinem Gürtel. »Wie kannst du es wagen, seinen Namen zu missbrauchen?«
    Nadja wich zurück.
    »Was ist los?«, rief Robert auf der anderen Seite des Reittiers.
    »Sie hat ...«, begann Artair, dann unterbrach er sich und ließ den Dolch los. Er sah Nadja an. »Kommt ihr wirklich aus einem Land, das so weit entfernt liegt, dass die Macht des Schmieds es nicht erreicht?« Es schien, als richte er die Worte an sich selbst. »Kann es einen solchen Ort überhaupt geben?«
    »Es tut mir leid, wenn ich dich beleidigt habe«, sagte Nadja. »Das war nicht meine Absicht.«
    Artair nickte. »Ich glaube dir, aber ein anderer hätte dafür vielleicht deinen Kopf gefordert.« Er sah Robert und Anne an, die links von ihm stehen geblieben waren. »Ihr müsst vorsichtiger sein. Ich bin ein weit gereister Mann und weiß, dass es vieles gibt, was wir nicht verstehen, aber die meisten von uns haben die Ebene nie verlassen. Sie können sich nicht vorstellen, dass es einen Ort geben könnte, an dem der Schmied unbekannt ist«
    Er stieß halb lachend, halb seufzend die Luft aus. »Selbst mir fällt der Gedanke schwer. Aber ihr wirkt auf mich nicht, als hätten Dämonen euren Geist verwirrt, und es brächte euch keinen Vorteil, mich anzulügen. Also muss es wohl stimmen.«
    »Das heißt«, hakte Robert nach, »dass wir das Wort G... das G-Wort nicht benutzen dürfen?«
    »Niemals«,

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