Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
und warf die Waffe in den Bach. »Dann soll der Rost ihn kriegen.«
    »Wer waren die beiden?«, fragte Nadja. »Warum haben sie uns angegriffen?«
    »Sie waren Flammenritter.« Artair wandte seine Aufmerksamkeit den Satteltaschen des übrig gebliebenen Pferdes zu. Lächelnd zog er einen blauen Wappenrock heraus und breitete ihn aus. Eine gelbe Flamme war darauf eingestickt. »Wie man sieht. Und feige waren sie, sonst hätten sie sich zu erkennen gegeben.«
    Er warf den Wappenrock ins Gras und spuckte aus. Nadja sah Anne an, doch die Muse hob die Schultern.
    Artair drehte sich zu ihnen um. Mit vor der Brust verschränkten Armen musterte er sie. Seine Rüstung war verstaubt und grau.
    »Ihr habt keine Ahnung, wovon ich rede, oder?«, fragte er. Hinter ihm begann das Pferd zu grasen. Der Cosgrach beobachtete seinen Herrn wachsam. »Ihr könnt es ruhig sagen. Ich bin kein Flammenritter. Ich bringe nicht jeden um, der mich anlügt.«
    Robert setzte zu einer Antwort an, aber Nadja kam ihm zuvor. »Irgendjemand hat meinen neugeborenen Sohn entführt. Wir sind ihm aus einem ...« Sie zögerte. »... anderen Land bis hierher gefolgt. Es liegt weiter weg als alles, was du kennst.«
    Seine blauen Augen richteten sich auf sie.
    Unter ihrem kühlen, abschätzenden Blick fühlte sie sich unwohl.
    »Ein Kind zu stehlen ist eine schlimme Sache«, sagte Artair schließlich. »Wer ist dafür verantwortlich?«
    »Ich weiß es nicht«, log Nadja. Sie hatte keine Ahnung, welche Stellung Catan in dieser Welt einnahm und wie der Ritter zu ihm stand. »Aber ich weiß, wohin er ihn bringen wird.«
    Sie zeigte auf den schneebedeckten Gipfel des Olymp. »Der Palast ist sein Ziel.«
    Artair stieß die Luft aus. »Geh zurück in dein Land, Mädchen, und nimm deine Freunde mit. Du bist jung. Du kannst noch viele Kinder gebären.«
    Ihr Entsetzen musste deutlich zu erkennen sein, denn er senkte den Kopf und fuhr sich mit einem Handschuh über die Haarstoppeln. Dann sah er wieder auf. »Dort wirst du deinen Sohn nicht finden, nur Leid und Tod. Das ist die Wahrheit. Mach mit diesem Wissen, was du willst.«
    »Wissen?«, fragte Anne. Sie rieb sich den Magen, wo der Tritt sie getroffen hatte. »Das ist eine Warnung, mehr nicht.«
    »Eine sehr unpräzise Warnung«, fügte Robert hinzu.
    Der Ritter schüttelte den Kopf. Sein Cosgrach trabte heran, als spüre er, was sein Herr wollte. Artair schwang sich in den Sattel. Er war kein kleiner Mann, trotzdem überragte ihn das Tier um mehr als einen Kopf. »Nehmt den Toten wenigstens die Waffen ab. Es herrscht Krieg. Jeder kann ein Feind sein.« Er setzte seinen Helm auf und öffnete das Visier. »Möge der Schmied mit euch sein.«
    Artair wendete sein Reittier, ohne eine Erwiderung abzuwarten. Langsam trottete es auf die Ebene hinaus.
    »Was sollte das denn?«, fragte Robert, sobald er außer Hörweite war.
    Nadja war sich nicht sicher, worauf er das bezog. Die ganze Unterhaltung hatte für sie nur wenig Sinn ergeben. »Weißt du, was Artair meinte?«, fragte sie Anne.
    Die Muse schüttelte den Kopf – wieder einmal. »In meiner Erinnerung ist der Palast ein Ort des Friedens und der Wunder. So hat ihn der Mann, der sich später Johannes nannte, erdacht. Es gab dort nichts Böses und erst recht nichts Todbringendes.«
    »Gibt es vielleicht noch einen zweiten Palast?«, fragte Robert. Nadja hörte, dass es ein Witz sein sollte, aber weder sie noch Anne lachten.
    Robert räusperte sich. »Ich denke, wir igno...«
    Er unterbrach sich. »Artair kommt zurück.«
    Nadja drehte den Kopf. Der Ritter hatte tatsächlich umgedreht und näherte sich ihnen wieder. Das Visier seines Helms war immer noch geöffnet. Er zügelte den Cosgrach vor ihnen und legte die Hände auf den Sattelknauf. »Ihr werdet meinen Rat nicht beherzigen, richtig?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Anne. »Er war lächerlich.«
    Robert verzog das Gesicht, aber der Ritter wirkte nicht beleidigt. Nadja hatte ihn anfangs für einen Menschen gehalten, aber seine fast unnatürlich blauen Augen und sein zurückgenommenes Verhalten passten eher zu einem Halbelfen oder Elfen.
    »Dann kommt«, sagte Artair. »Ich bringe euch in die Stadt. Vielleicht könnt ihr euch dort einer Karawane in den Süden anschließen. Wenn ihr schon sterben müsst, soll es wenigstens mit dem Ziel vor Augen geschehen, nicht mitten in dieser Einöde.«
    »Danke.« Robert nickte, dann runzelte er die Stirn. »Glaube ich.«
    Anne bückte sich und hob die Schwertgürtel auf. Einen

Weitere Kostenlose Bücher