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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Erdverwerfungen in der Nähe. Der Boden zwischen den Felsen war sandig.
    »Was macht er da?«, fragte Robert leise. Anne hob nur die Schultern.
    An drei weiteren Stellen wiederholte Fionn sein kleines Ritual, danach sah er auf. »Einer, aber nicht in der Nähe.«
    Ceana nickte. »Dann reiten wir weiter. Haltet die Augen offen.«
    »Nach was?«, fragte Robert.
    Sie drehte sich im Sattel um. »Den Mordags.«
    Erst als er sie verwirrt ansah, schien ihr einzufallen, dass er ein Fremder in ihrem Reich war. »Sie waren einst Seeschlangen, aber jetzt leben sie in der Erde.«
    Fionn stieg auf sein Pferd und befahl der Kolonne mit einer Geste weiterzuziehen. Sie setzte sich wieder in Bewegung, aber die Elfen wirkten noch angespannter als zuvor. Ihre Blicke glitten unablässig von einer Seite zur anderen. Ihre Gesichter waren gerötet, die Wappenröcke durchgeschwitzt. Trotzdem hatte keiner von ihnen die Rüstung abgelegt. Sie hatten Angst, das sah Robert ihnen an. Er drehte den Kopf und betrachtete die Erdverwerfungen, die sie mit jedem Hufschlag weiter hinter sich ließen. Sie waren gut zwei Meter breit und vielleicht einen Meter hoch. Was auch immer sich dort durch die Erde schlängelte, war groß.
    Doch der Angriff, den er befürchtet hatte, blieb aus. Ein- oder zweimal sah Robert weit entfernt Staub aufsteigen und hörte ein dumpfes Grollen, als donnere es tief unter der Erde, aber nie geschah etwas. Nach einer Weile entspannten sich auch die Elfen ein wenig.
    Mit der weichenden Anspannung wurde ihre Erschöpfung deutlich. Sie waren Elfen, doch die Hitze, die Schlacht und der lange Marsch gingen selbst an ihnen nicht spurlos vorbei. Viele saßen apathisch auf ihren Pferden, niemand unterhielt sich.
    Robert sah zu Nadja. Sie hatte die Augen halb geschlossen, aber es schien ihr nicht schlechter zu gehen als den anderen. Es erstaunte ihn, wie schnell sie sich von der Geburt erholt hatte und wie gut sie in dieser fremden Welt zurechtkam.
    Sie ist stärker, als sie selbst ahnt
, dachte er.
    Die Sonne stand im Zenit und brannte auf die Kolonne herab, während sie den Grund des Sees verließen. Auf dieser Seite stieg das Gelände seicht an. Bootsstege ragten weit in den Sand hinein, und verfallene Häuser säumten das Ufer. Ihre Dächer waren eingestürzt, manche Gebäude bestanden nur noch aus schwarz verkohlten Balken. Es gab Terrassen aus Holz und gepflasterte Wege, die am Ufer entlangführten. Überall standen ausgebleichte Stühle, Tische lagen im Sand.
    »Das war einmal ein beliebter Treffpunkt«, sagte Ceana, als habe sie Roberts Frage geahnt. »Artair und ich kamen oft hierher, um frischen Fisch zu essen, Wein zu trinken und zu streiten. Es war eine schöne Zeit.«
    Sie lächelte, doch ihr Gesicht wurde rasch wieder hart. »Aber sie wird nie wiederkommen.«
    Ihre Stimme verlieh diesen Worten eine solche Trauer, dass Robert sich schwer davon lösen konnte.
    »Niemand weiß, was kommen wird«, sagte er.
    Sie nickte, mehr höflich als zustimmend, vermutete er.
    Die Reiter verließen den See. Einige drehten das Gesicht in den Wind, ließen ihn den Schweiß auf ihrer Haut trocknen. Es war immer noch heiß, wenngleich längst nicht mehr so stickig wie am Grund des Sees. Robert sah zurück, als die anderen an ihm vorbeiritten. Der See wirkte trügerisch klein und sicher, der Weg schien sich gerade von einer Seite zur anderen zu erstrecken. Nur die Wand, die an seinem Ende aufstieg, ließ die Gefahr ahnen, die dort wartete. Robert wollte sich abwenden, als er die Staubfahnen sah. Vier oder fünf stiegen aus dem Grund auf. Sie kamen aus unterschiedlichen Richtungen, bewegten sich jedoch in die gleiche – der seichten Uferseite entgegen.
    Als ob sie uns folgen
, dachte Robert.
    »Siehst du das?«, fragte er einen der Elfen, die an ihm vorbeiritten.
    Der Mann warf nur einen kurzen Blick nach hinten. »Das ist normal«, sagte er. Robert war sich nicht sicher, ob ihm überhaupt aufgefallen war, dass sich die Staubfahnen in die gleiche Richtung bewegten.
    »Was ist los?« Anne zügelte ihr Pferd neben seinem.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Robert ließ die Staubfahnen nicht aus den Augen. Sie schienen kleiner zu werden; eine hatte sich schon ganz aufgelöst.
    »Nichts«, sagte er entschieden. »Lass uns weiterreiten.«
    Sie ließen den See und die verfallenen Tavernen hinter sich. Die Ebene, die sich vor Robert ausbreitete, sah aus wie eine Marslandschaft, rot und bedeckt von Felsen und Steinen. In der Mittagssonne fielen die

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