Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
tänzelte, schlug mit dem Kopf hin und her, zerrte am Zügel. Der Mann, der hinter ihm ging, versuchte die Vögel mit seinem Schwert zu vertreiben. Das Pferd schlug aus und traf ihn.
    Mit einem Schrei prallte der Elf gegen den Fels. Sein eigenes Pferd stieg nun. Vögel flogen durch seine Vorderbeine, und sein schrilles Wiehern mischte sich in die Schreie des Elfen, der an seinen Zügeln hing.
    Einige Meter vor ihm ließ ein zweiter Elf sein Pferd los. Es machte einen Satz nach vorn. Steine lösten sich und regneten auf andere Elfen herab. Mit den Vorderhufen landete das Pferd auf dem Weg, mit den Hinterbeinen rutschte es über den Abgrund.
    Einen Moment lang scharrte es mit den Hufen an der Felswand, hing halb auf dem Weg und halb im Nichts. Dann fiel es.
    Sein schwerer Körper drehte sich in der Luft. Es riss den Kopf hoch und wieherte – ein Laut wie ein Todesschrei. Mit der Flanke prallte es gegen die Felswand, Steine brachen ab. Elfen schrien und rissen die Arme hoch. Weitere Pferde gerieten in Panik.
    Robert presste sich mit dem Rücken gegen den Fels und drehte den Kopf. Anne duckte sich unter einem kleinen Vorsprung, Nadja stand neben ihr, den Rücken ebenfalls an die Wand gedrückt. Sie war blass.
    Ein Pferd stürzte an ihnen vorbei in die Tiefe. Der an den Zügeln hängende Elf wurde mitgerissen. Ein weiterer folgte, dann wieder ein Pferd. Es regnete Staub, Steine und Blut.
    Robert sah das Weiße in den Augen seines Pferdes. Es tänzelte, versuchte aber immerhin nicht auszubrechen. Die Schreie und Stürze schienen nicht enden zu wollen, dennoch wurde es irgendwann still.
    Robert wartete, bis sich sein Pferd beruhigt hatte, dann löste er sich von der Wand und sah in den Abgrund hinein. Die Felsen waren bedeckt von zerschmetterten Körpern, elfische und tierische. Nichts bewegte sich. Beinahe war er froh darüber.
    Sie erreichten den Grund gegen Mittag. Einige Elfen wollten ihre Toten verbrennen und für sie zum Schmied beten, aber Ceana und Fionn drängten sie vorwärts. Sie hatten vierzehn Pferde verloren und zwölf Elfen.
    Robert saß auf. Der Grund war felsig, aber flach. Es war beinahe unerträglich stickig und so heiß, dass das Wasser, mit dem Robert sich zur Tarnung immer wieder einrieb, fast sofort trocknete.
    Der Weg war breit, trotzdem ritt fast jeder allein. Die Elfen hingen ihren Gedanken nach, trauerten vielleicht um die Toten oder fragten sich, worauf sie sich eigentlich eingelassen hatten.
    Auch Nadja ritt allein. Robert schloss zu ihr auf, Anne folgte ihm. »Geht es dir gut?«, fragte er.
    Nadja schüttelte den Kopf. Schweiß hing in ihren Haarspitzen.
    »Mir auch nicht«, sagte er.
    Anne sah ihn an. »Warum nicht?«
    »Weil ...«
Manchmal fehlen sogar mir die Worte
, dachte er. »Weil gerade etwas wirklich Schreckliches passiert ist.«
    »Kanntest du einen der Elfen, die gestorben sind?«
    »Nein.«
    »Warum bist du dann nicht erleichtert und froh darüber, dass niemand dort liegt, der dir etwas bedeutet hat?«, fragte Anne.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Es war schon wieder trocken. »Weil wir so etwas wie Mitgefühl empfinden.«
    »Es waren Elfen.« Anne sah ihn an. »Wenn du dort liegen würdest, wäre ihnen das egal. Sie hätten kein Mitgefühl für dich, und sie erwarten auch keines von dir.«
    »Sie kriegen es, ob sie es wollen oder nicht.« Robert hörte, wie trotzig er klang, und verzog das Gesicht. »Ich bin ein Mensch, ich kann nicht anders.«
    Einen Moment lang befürchtete er, sie würde auch das infrage stellen, doch Anne ließ den Satz in der Luft hängen. Schweigend ritt sie neben ihm her.
    »Darum geht es mir nicht«, sagte Nadja plötzlich. Es überraschte Robert, dass sie die Unterhaltung trotz Annes Anwesenheit fortsetzen wollte.
    »Ich bin hier, um meinen Sohn zu retten, aber ihr seid wegen mir hier.« Sie sah ihn an und dann Anne. »Es tut mir leid.«
    »Wir sind freiw...«
    »Halt!« Einige Meter vor ihm hob Fionn die Hand und zügelte sein Pferd. Die kleine Kolonne kam zum Stillstand. Robert stellte sich im Sattel auf. Der Weg schlängelte sich vor ihm durch die Felsen. Er sah ein Schiffswrack zwischen ihnen liegen. Der Rumpf war aufgeplatzt. Zerfetzte Segel hingen von einem abgeknickten Mast. Skelette von Lebewesen lagen am Boden und auf Deck. Einige trugen Lumpen. Sie schienen vor langer Zeit gestorben zu sein.
    Fionn stieg ab. Er ging an dem Wrack vorbei, ohne ihm Beachtung zu schenken, und legte eine Hand auf die Erde. Robert bemerkte

Weitere Kostenlose Bücher