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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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gewaltigen Faust in die Erde geschlagen. Boote lagen am Grund zwischen scharfkantigen Felsen und skelettierten Fischen. Ihre Rümpfe waren aufgerissen, die Masten abgeknickt. Es sah nicht aus, als sei der See langsam ausgetrocknet, sondern von einem Moment zum nächsten verschwunden. Schwarze Vögel kreisten im Krater und jagten Insekten. Sie schossen an den Wracks vorbei, stiegen empor und ließen sich wieder fallen. Robert folgte ihren Bewegungen mit dem Blick und genoss es, etwas betrachten zu können, was ihn weder mit Abscheu noch mit Mitleid erfüllte.
    Hinter ihm stritten sich Fionn und Ceana, während die anderen Elfen apathisch in der Hitze saßen. Sie wollte die Armee aufteilen, er nicht. Robert ahnte, wer sich durchsetzen würde. Fionn war Ceana nicht gewachsen.
    »Hat er schon aufgegeben?«, fragte er, als Anne sein Pferd neben das seine lenkte.
    »Nein. Aber er wird.« Sie reichte ihm eine Wasserflasche. »Hier.«
    Er runzelte die Stirn. »Was soll ich damit?«
    »Schütte es dir ins Gesicht, sonst wird früher oder später jemand bemerken, dass du nicht schwitzt.«
    Wieder etwas, an das er sich gewöhnen musste. »Tut mir leid«, sagte er, während er die Flasche entkorkte. »Ich habe das Handbuch nicht gelesen.«
    »Das ist kein Witz.« Anne funkelte ihn an. »Unsere Art ist bei Menschen
und
Elfen verhasst. Du musst vorsichtiger sein.«
    Sagte die Frau, deren Bissopfer mich beinahe das Leben gekostet hätte
, dachte Robert. Er unterdrückte ein Grinsen. »Das werde ich«, sagte er so ernst wie möglich.
    »Alle mal herhören!«, rief Fionn. Robert drehte sich um. Die Elfen sahen auf. Einige erhoben sich. »Wir werden uns aufteilen, damit der Feind die Oase nicht vor uns einnehmen kann. Fünfzig Mann reiten mit Ceana und mir durch den See, der Rest umrundet ihn. Macht die Einteilung unter euch aus.« Fionn spuckte aus. Ceana stand neben ihm, die Arme vor der Brust verschränkt. Die Elfen begannen untereinander zu reden.
    »Sie wirken nicht gerade begeistert«, sagte Robert. Er sah, wie Nadja zu Ceana ging und kurz mit ihr sprach.
    Sie war abgestiegen und führte ihr Pferd am Zügel. Dann kam sie zu Robert. »Wir reiten mit Ceana«, sagte sie.
    Robert fiel ihre Erleichterung auf. Er nickte. »Gut, dann müssen wir nur noch einen Weg nach unten finden.«
    Die Elfen teilten sich rasch auf. Die größere Gruppe, bestehend aus Wagen, Verletzten und Reitern auf Cosgrachs bog gen Westen ab. Ceana hielt sie auf und sprach kurz mit der Anführerin, während die kleinere, zu der nur auf Pferden reitende Elfen gehörten, am Seeufer wartete. Kurz darauf kam sie zurück, und die Wagen rumpelten davon.
    Fionn sprang von seinem Pferd und führte es am Ufer entlang.
    »Hier!«, rief er nach einem Moment winkend. »Hier ist der Weg.«
    Robert war einer der Ersten, die ihm folgten. Nadja und Anne befanden sich direkt hinter ihm, nur Fionn und Ceana stiegen vor ihm den steilen Weg hinab. Sie führten die Tiere an den Zügeln. Der Weg war schmal und führte in Serpentinen nach unten. Robert schätzte, dass mehr als fünfzig Meter zwischen ihm und dem Grund lagen. Vorsichtig setzte sein Pferd einen Huf vor den anderen. Es schnaubte und schüttelte nervös den Kopf. Der Weg war so schmal, dass es hin und wieder mit der Flanke den Fels streifte. Spitze Steine bohrten sich in seine Hufe und in Roberts Schuhsohlen.
    Wer hat den Weg wohl angelegt?
, fragte er sich, wagte es aber nicht, das laut auszusprechen, aus Angst, eines der Pferde könne scheuen.
    Keiner der Elfen sagte etwas. Stumm konzentrierten sie sich auf den Weg. Je tiefer sie kamen, desto stickiger und heißer wurde es. An den Stellen, an denen die Sonne auf die roten Steine traf, schien die Luft zu kochen.
    Robert hörte lautes Zwitschern und sah auf. Einer der Vogelschwärme, die durch den Krater jagten, hatte sich auf ihre Seite verlagert. Vögel schossen an der Wand entlang. Sie kamen Robert so nahe, dass er sah, wie ihre Schnäbel sich um daumenlange Insekten schlossen, und er das Knacken der Chitinpanzer hörte. Das Federvieh erinnerte ihn an Schwalben, war jedoch vier- oder fünfmal größer. Er spürte den Flügelschlag auf dem Gesicht, als die Vögel an der Wand entlang aufstiegen.
    Ein Pferd wieherte.
    Es war ein schrilles, ängstliches Geräusch, das Robert zusammenzucken ließ. Er legte den Kopf in den Nacken. Einige Serpentinen über ihm flatterten die Vögel um ein Pferd. Der Elf, der es führte, hatte es kaum noch unter Kontrolle. Es wieherte und

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