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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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es. Können Sie diese aufgescheuchten Hühner vielleicht dazu bringen, mir etwas zu essen zu bringen? Ich sterbe vor Hunger.«
    »Wir haben Doktor Schönberger Bescheid gegeben, aber er war noch nicht hier, und wir wollten nicht, dass …«
    »Eine warme Brühe kann auf keinen Fall schaden«, unterbrach Doktor Haag die Schwester. »Gehen Sie schon und rufen Sie die Küche an, bevor die junge Dame es sich wieder anders überlegt!«
    Die Schwester stürzte aus dem Zimmer. Aus der Kehle der Patientin drang ein heiseres Krächzen, das Haag mit ein wenig Mühe als Gelächter identifizierte.
    Er ging zum Bett und ließ sich auf der Kante nieder. Routinemäßig griff er nach Ninas Handgelenk und ertastete den Puls. Er war stark und regelmäßig. Auch ihre Augen schienen nicht unnatürlich geweitet, und ihre Wangen waren blass und ohne jede fiebrige Röte. Obwohl noch immer alles an Nina verhärmt aussah, strahlte sie von innen.
    »Anscheinend geht es Ihnen wieder gut«, stellte der Arzt fest. »Würde ich an Wunderheilungen glauben, dann würde ich sagen, dass dies eine war.«
    Wieder lachte Nina, und dieses Mal klang es schon weniger rau. Sie hatte ihr Glas geleert, und Doktor Haag nahm die Flasche vom Tisch und füllte es erneut.
    »Die Schwestern sagen, Sie hätten Besuch gehabt und danach sei es geschehen. Sie glauben, dass Sie von Engeln besucht wurden.«
    »Engeln?« Nina konnte kaum mehr mit dem Lachen aufhören. »Nein, Engel sind sie bestimmt nicht. Ich weiß nicht, wer oder was sie sind. Nur eines: Freunde.« Sie legte eine Hand auf die Hand des Arztes. »So wie Sie.«
    Erstaunt sah er sie an. »Warum denken Sie, ich bin Ihr Freund? Ich bin ein Arzt, der Sie behandelt hat.«
    »Darum kommen Sie jeden Tag vor Anfang und nach Ende Ihrer Schicht vorbei und manchmal auch zwischendrin? Ich finde, das geht weit über die Pflicht hinaus, und nenne es den Anfang einer Freundschaft. Sie können mich übrigens Nina nennen.«
    Sie hielt ihm die Hand hin, und er nahm sie nach einem kurzen Zögern.
    »Ich heiße Tilmann«, sagte er und lächelte. »Und ich freue mich, Sie endlich kennenzulernen.«
    Als es dunkel geworden war, kehrten die Elfen unverrichteter Dinge in das Hotel zurück. Sie hatten viel Zeit im Krankenhaus verbracht und erreichten Neuhausen daher erst am Nachmittag. Die Kirche gab ihnen keinerlei Hinweise auf irgendwelche historischen Ausgrabungen, im Pfarrhaus hatten sie niemanden angetroffen, und bis sie durch Zufall das Rathaus gefunden hatten, war dieses bereits geschlossen gewesen.
    Sie hatten mit einigen Bewohnern gesprochen. Obwohl diese bestätigten, dass sich an der Stelle des St.-Cyriakus-Stifts früher eine Königspfalz befand – wobei unklar blieb, ob es eine merowingische oder eine karolingische war –, wussten sie nichts von einer Ausgrabung, oder Fundstücken wie dem Bild im Louvre.
    Den halben restlichen Abend verbrachten sie im Internet-Café mit dem Versuch, mehr herauszufinden. Ausnahmsweise gaben die Weiten des weltumspannenden Computernetzwerkes nicht einmal Unsinn her: Sie fanden einfach keinen Hinweis auf das, wonach sie suchten. Selbst die Homepage der Wanderausstellung beinhaltete nur Texte, die auch in der Broschüre standen.
    Rian notierte sich die Telefonnummer des Neuhausener Rathauses, ehe sie das Internet-Café verließen. Der Betreiber schaute bereits seltsam, da ihm wohl aufgefallen war, dass sie nie Münzen nachwarfen.
    Im Hotel legten sich ausnahmsweise alle früh ins Bett. Niemand hatte angerufen, keine Nachricht war hinterlegt worden. Alberich bewies Geduld. Vermutlich war ihm längst klar, dass sie auf seine Bedingungen eingehen würden.
    Am nächsten Morgen rief Rian im Rathaus an. Auch diese Erkundigung brachte kein Ergebnis. Unter dem St.-Cyriakus-Stift hatte man nur Mauerreste gefunden und war nicht einmal sicher, ob sie wirklich zu einer Pfalz gehörten. Fest stand allein, dass vor dem Stift bereits eine Kirche dort gestanden hatte, die St. Dionysius geweiht war. Der Rest war bestenfalls Spekulation.
    Resigniert legte Rian den Telefonhörer auf. Die anderen hatten während ihres Telefonates den Fernseher leise laufen lassen. Alle Kanäle zeigten einen Sensationsbericht über mehrere rätselhafte Todesfälle in einer nordenglischen Stadt. Das hob ihre Stimmung nicht gerade. David schaltete das Gerät ab und sah Rian fragend an.
    »Es scheint, als wäre es doch nicht der richtige Ort«, sagte Rian und berichtete, was sie erfahren hatte. »Wir müssen also wieder von

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