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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Prinzessin. Aber solltest du deine Meinung ändern, ist auch das ein Grund, mich anzurufen. Und wäre es mitten in der Nacht.«
    Es fiel Rian schwer, sich zu konzentrieren, als sie in ihrer Suite saßen und den anderen berichteten, was sie erfahren hatten. Sie bemerkte, dass Grogs Blick immer wieder sorgenvoll zu ihr wanderte.
    Nachdem David auch von dem Handel erzählt hatte, den Alberich zuletzt vorgeschlagen hatte, herrschte eine Weile Schweigen.
    »Natürlich stelle ich mich zur Verfügung, wenn ihr euch entscheidet, dem Mann trauen zu wollen. Aber ich würde euch generell davon abraten. Er will nichts außer diesem Schatz. Dass er dafür Vater und Bruder verraten würde, wissen wir schon.«
    »Sie haben ihn zuerst verraten«, sagte Rian.
    »Das ist
seine
Version der Geschichte«, murmelte Grog. »Ich habe gehört, dass
er
derjenige war, der Fafnir zum Mord an ihrem Vater angestiftet hat, und dass es lediglich Fafnirs Anteil am Schatz war, den Siegfried für Alberich zurückholte. Direkt nach dem Mord besaß Alberich nicht den Mut oder nicht ausreichend Macht, um sich Fafnir entgegenzustellen, also teilten sie den Schatz wie besprochen.
    Doch spürte der ältere Bruder Alberichs Gier und wusste, dass er nie vor ihm sicher sein konnte. Deshalb verbarg er sich; nicht etwa, weil er Alberich bestohlen hatte. Zu Recht übrigens, auch wenn er wohl nie dachte, dass Alberich den kleinen Siegfried für seine Zwecke einsetzte. Alle Verteidigung Fafnirs war auf Alberich ausgerichtet, sie verpuffte bei einem speziell gegen ihn geschmiedeten magischen Schwert in der Hand eines Menschen, zu dem er Zuneigung empfand.«
    Rian schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht – für mich klingt seine Geschichte mindestens so glaubhaft wie das, was du jetzt erzählst. Sie waren Söldner und alle nicht gerade zimperlich. Alberich hat offen zugegeben, dass sie sich von ihrer eigenen Gier haben in den Untergang treiben lassen.«
    »Er hat aber auch gestanden, dass diese Gier ihn selbst jetzt noch treibt. Eineinhalb Jahrtausende sind für einen Elfen eine lange Zeit. Was glaubst du, wie hell diese Gier damals gelodert haben muss, um bis jetzt Bestand zu haben?«
    »Oh, Vater kann sich manches auch sehr lange bewahren, Gutes wie Schlechtes. Das macht ihn nicht zu einem schlechten Elfen.«
    Grog seufzte. »Ich sehe schon, Rian, du
willst
ihm vertrauen. Und vermutlich bleibt uns kaum eine Wahl, da hat Alberich leider recht. Dennoch solltet ihr vorsichtig sein.«
    David knetete nachdenklich seine Unterlippe. »Ich kann mir vorstellen, dass nicht alles, was er erzählt hat, auch so war. Und dass er lange unter den Menschen gelebt hat, macht es nicht einfacher, ihn einzuschätzen. Wenn man sich anschaut, wie schnell die Menschen sich gegenseitig wegen nichtiger Dinge umbringen, sind sie nicht der beste Einfluss für jemanden, dem Skrupel anscheinend schon zuvor fernlagen. Dennoch hat Alberich bisher nichts getan, was uns schadete. Die Gelegenheit dazu hatte er.«
    »Er braucht euch noch für den Schatz«, sagte Grog und sah zu Rian. »Wenn es nicht so wäre, wäre das heute Morgen vermutlich auch nicht so glimpflich abgelaufen.«
    Rian biss sich auf die Unterlippe, als David sie vorwurfsvoll ansah. »Also war da doch etwas. Warum wolltest du es mir nicht erzählen?«
    Zögernd berichtete Rian, was in Alberichs Turmzimmer geschehen war. David nickte nachdenklich.
    »Ich hielt es nicht für wichtig«, sagte Rian. »Es war verständlich, dass er im ersten Moment wütend war. Mir wäre es sicher nicht anders ergangen.«
    »Aber hättest du wegen so einer Lappalie solche Energien gesammelt?«, entgegnete Grog. »Diese Schattenform war keine Spielerei, das konnte ich selbst durch die Fenster noch sehen. Und du hast es auch gespürt, Rian. Du hattest Angst!«
    Ärgerlich ballte sie die Hände. »Was wisst ihr denn darüber, über ihn? Was wisst ihr von seinen Energien? Was wisst ihr, unter welchen Umständen er diesen Schattendrachen entwickelt? Nichts!«
    Sie sprang auf. »Er hat uns die ganze Zeit mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Du selbst, David, hast gesagt, dass er mehr Elf geblieben ist als Talamand. Er hat sich von den Menschen nicht beeinflussen lassen, nur von seinem eigenen Schicksal, und ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er aus dem Vergangenen gelernt hat.
    Und wenn nicht – was verlieren wir schon? Er führt uns zum Quell, bevor wir seinen Schatz bergen. Wollte er uns in eine Falle locken, hätte er das schon längst haben können.

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