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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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normalere Art finden. Auch wenn sie noch immer nicht wusste, wie.
    Vorsichtig nach allen Seiten blickend, verließ sie den kleinen Raum und wanderte die Zimmerflucht zurück. Sie erschrak, als sie plötzlich sich nähernde Stimmen hörte, scharf und kalt, und über allem den klaren Bariton des Conte. Ein paar Sekunden stand sie wie erstarrt und lauschte, ob sie bemerkt worden war. Doch niemand kam nachsehen. Vorsichtig schlich sie näher an die Tür heran und blickte durch den Spalt zwischen den Zargen. Der Conte und einige seiner Anhänger trafen sich im Raum nebenan, um eine Besprechung abzuhalten. Sie hielten es nicht für nötig, die Türen zu schließen; offenbar fürchteten sie nicht, belauscht zu werden. Nadja konnte auch keine anderen Gäste in der Nähe mehr entdecken.
    »Das Fest läuft gut«, sagte ein Kavalier mit roter Maske. »Wir sollten uns allmählich die Opfer aussuchen. Der Vergissmein wird schon vorbereitet.«
    »Ich habe schon eins gefunden«, mischte sich ein Musketier ein. »Die kleine Schlampe wird bereuen, was sie mir entgegengeschleudert hat.«
    »Mir gefällt die Colombina …«, seufzte jemand, der erst jetzt in Nadjas Blickfeld trat, und sie erkannte Louis XVI. und neben ihm seine hochmütige Frau, ihm beipflichtend: »Ein süßes Kind, und so widerspenstig. Ich werde sie gern erziehen …«
    »Nichts dergleichen werdet ihr!«, fuhr der Conte scharf dazwischen, und seine Anhänger duckten sich unter dem Schall seiner Stimme. »Sie gehört mir!«
    »Aber sie ist doch nur ein einfaches Ding«, begehrte Marie Antoinette auf.
    »Schweig!«, befahl der Conte und hob die Hand. »Das ist sie nicht. Sie entstammt einer Familie, die älter ist als eure alle zusammen, und sie hat mehr Intelligenz als eure gesamte Hirnmasse Gewicht auf die Waage bringt.«
    Der Musketier zwirbelte die Enden seines Schnurrbarts und grinste. »Oho, mich deucht, da hat es jemanden ernsthaft erwischt.«
    Der Conte drehte den Kopf zum Fenster. »Sie ist jung und vital«, sagte er versonnen. »Sie wird mir unerschöpfliche Wonnen spenden, und wer weiß, vielleicht kann sie auch meinen Samen noch einmal zum Leben erwecken.«
    »Das Täubchen wird sich nicht leicht zähmen lassen«, wandte Louis XVI. ein.
    »Das braucht nicht eure Sorge zu sein. Kümmert euch um die anderen, die uns dienlich sein werden.«
    »Unter den Augen des Fernsehteams? Wir konnten es noch nicht wegschicken«, sagte der Kavalier besorgt. »Dieses Jahr ist es gefährlicher als sonst.«
    »Nach dem Vergissmein spielt das keine Rolle mehr. Wir werden ihn um zwei Uhr morgens verteilen. Sorgt dafür, dass alle ihn trinken. Er entfaltet seine irreversible Wirkung dann bis zum Morgen. Alle werden sich nur an ein schönes Fest erinnern und nicht mehr wissen, wer wann abgereist ist. Die Erklärungen für die Polizei sind schnell vorbereitet, sobald die Opfer feststehen.«
    Der Musketier bemerkte: »Nur eines macht mich nervös. Ein Sturm tobt draußen, vielleicht noch die ganze Nacht. Niemand kann die Insel erreichen oder verlassen. Ist das absichtlich so arrangiert?«
    »Nicht von mir«, antwortete der Conte. »Trotzdem ist es kein natürliches Unwetter. Jemand ist hier, der am Bann rüttelt. Wenn er durchlässig wird, sind wir verloren.«
    Die Anhänger flüsterten aufgeregt und ängstlich untereinander.
    »Aber wer könnte das sein?«, fragte Marie Antoinette, was alle dachten. »Der Elf liegt im Sterben.«
    Nadja zuckte zusammen, als sie das hörte, und ein jäher Schmerz durchfuhr sie. Nun hatte sie den sicheren Beweis, dass David hier war. Aber möglicherweise kam sie auch schon zu spät.
    »Einer der Gäste ist dafür verantwortlich«, sagte der Conte. »Macht euch auf die Suche. Ich kümmere mich um das Fernsehteam. Und Hände weg von der Colombina. Sie darf nichts merken. Ihr widme ich mich später.«
    »Gut, gehen wir, und auch der Conte sollte sich auf seinem Ball wieder zeigen«, schlug der Musketier vor. Die Gruppe machte sich auf den Weg.
    Nadja lehnte sich schweratmend an die Wand. War sie etwa unfreiwillig für den Sturm verantwortlich? Oder vielleicht die blaue Dame, falls sie sich noch hier aufhielt?
David
, dachte sie.
Ich muss David ganz schnell finden. Sie sind dabei, ihn umzubringen. Oh, Rian, ich hoffe, du hältst noch eine Weile durch … gib ihm Kraft, bis ich bei ihm bin …
    Zaghaft wagte sie sich ins nächste Zimmer, jeden Moment darauf gefasst, dem Conte in die Arme zu laufen. Ihr war übel vor Abscheu. Was waren das für perverse

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