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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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erschüttert, doch er sah ein, dass er nichts mehr tun konnte, Elovan hatte seine Entscheidung gefällt und die Augen bereits wieder geschlossen.
    Davids Lippen pressten sich fest aufeinander. Jetzt erst recht. Der Untergang musste aufgehalten werden!
    »Leb wohl, Elovan«, sagte er heiser und setzte den Weg fort. Als die anderen wissen wollten, was ihn aufgehalten hatte, gab er keine Antwort. Heimlich rieb er sich die schmerzende Brust.
    Der Thronsaal war verwaist bis auf den König. Fanmór saß auf dem weißen Thron, versunken in Gedanken. Die mit einem Reif geschmückte Herrscherstirn wurde von der Hand gestützt, die langen Haare fielen wie ein Vorhang vor sein Gesicht. David betrat den Saal als Erster und sah sich kurz um. Es gab hier kaum eine Veränderung, der Blätterfall hatte sich nicht beschleunigt. Noch nicht. Allerdings duftete es nicht mehr nach frischen Blüten wie sonst. Sondern mehr nach ... ja, nassem Laub. Diesen Geruch kannte der Prinz aus der Menschenwelt, als sie im dortigen Herbst nach Worms und übers Land auf der Suche nach dem Siegfriedbrunnen gefahren waren.
    Die anderen waren inzwischen ebenfalls angekommen und drängten sich hinter dem Prinzen zusammen, als suchten sie Deckung.
    David gab sich einen Ruck und trat vor den Thron. »Gebieter ...«
    Fanmór hob den Kopf, ein unheilvolles Licht glühte in seinen wie Kohle glimmenden Augen auf. »Habe ich dich etwa rufen lassen?«, fragte er scharf.
    »Wir wollen zu unserem Vater sprechen«, gab David tapfer zurück.
    Der Riese wies auf die beiden Kobolde. »Und was ist mit denen? Mir ist nicht bekannt, dass ich sie gezeugt hätte.«
    Rian trat an die Seite ihres Bruders und verneigte sich. »Sie sind unser Schutz und unsere Unterstützung, wie Ihr es ihnen aufgetragen habt.«
    Fanmór starrte die Prinzessin lange an. »Auch du, Rhiannon, meine Tochter?«, fragte er leise. »Du, die bisher die meiste Vernunft gezeigt und mich nie enttäuscht hat? Du hast dich nicht einmal standesgemäß gekleidet!«
    Auch der König war nicht gerade angemessen gewandet. Er trug lediglich dunkle Beinkleider, kurze Stiefel, einen breiten Gürtel und ein Hemd mit weiten Ärmeln.
    »Ich bin den Stamm hochgeklettert, Vater, dafür benötigte ich zweckmäßige Kleidung.«
    »
Was?
«, fuhr Fanmór auf.
    Wie eine zornige Furie schoss die Stimme des Herrschers durch den Saal. Pirx rollte sich augenblicklich ein, und der Grogoch hielt sich die Ohren zu.
    Ungerührt blieb David stehen, sein Gesicht zeigte Trotz. »Das habe ich früher oft getan.«
    »Und Elovan hat es gewusst und mir nichts gesagt?«
    »Er war mein Freund, Vater.«
    »Ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen!«
    David stieß einen bitteren Laut aus. »Zu spät, edler Herr! Er befindet sich bereits in Auflösung, fern Eures Zorns.«
    »Er ...« Fanmór berührte die weiße Strähne in seinem Haar und wirkte für einen Moment betroffen, doch dann wurde seine Miene noch finsterer. »Er entfernte sich unerlaubt und ohne mein Wissen, und niemand hütet seither den Stamm!«
    »Aber darum geht es doch!« David platzte fast der Kragen. »Aus diesem Grund sind wir hier: Lasst uns in die Menschenwelt zurückkehren, um die Suche fortzusetzen! Die Zeit läuft uns davon, unsere Verluste werden wachsen, und von hier aus können wir nichts dagegen tun!«
    »Gerade deswegen bleibt ihr hier!«, donnerte der König. Er stand auf und stampfte mit wuchtigen Schritten durch den Saal. »Die Menschenwelt raubt euch eure Kraft – und du musst dich besinnen und heilen!«
    »Ich bin nicht krank, Vater, ich habe nur ...«
    »Kein Wort zu viel!« Fanmórs Zorn schien zu wachsen. Hauchfeine Blitzstrahlen lösten sich von ihm und schwebten knisternd auf David zu. »Hast du immer noch nicht begriffen, was du getan hast? Wenn du nicht mein Sohn wärst, hätte ich dich längst schwer bestraft!«
    »Ich habe nichts Unrechtes getan«, beharrte David stolz. Natürlich hatte Fanmór schon Bescheid gewusst, noch bevor sein Sohn das Schloss betreten hatte. Von Weitem hatte er den zarten Funken Seele leuchten sehen und sofort aus David herausgepresst, wie es dazu gekommen war. Der Elfenprinz hatte alles gestanden, auch Fabios Namen preisgegeben, trotz seines Versprechens zu schweigen. Aber er hatte keine Wahl gehabt, die Macht des Riesen holte stets die Wahrheit aus ihm heraus.
    Fast der gesamte Hofstaat hatte in dem anschließenden Zornesausbruch fluchtartig den Baum verlassen; Nacht war über das Reich der Crain gefallen, während der

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