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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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nicht
wirklich
. Ich meine, wir sind schließlich Menschen, modern, technikverliebt ...«
    »Das Alte hat sich nicht aufgelöst, Tom, es hat sich nur hinter den Vorhang zurückgezogen. Nur, weil du die Welt nebenan nicht sehen kannst, bedeutet das nicht, dass sie nicht da ist.«
    »Ach, die alte Diskussion: Gibt’s ein Geräusch, wenn im Wald ein Baum umfällt, und niemand ist dabei?«
    »Was für eine Vermutung haben Sie, Nicholas?«, fragte Nadja dazwischen.
    »Ich glaube, es ist eine Muse«, antwortete der Mystiker.
    Tom klappte erneut der Unterkiefer herunter. »Echt jetzt? Die gibt es, glaubst du?«
    »Mhm. Im ganzen Universum, das schließlich eine Inspiration ist.« Abe lehnte sich im Sessel zurück und ließ grübelnd den Blick über die vielen Regale schweifen. »Ich habe noch keine genaue Vorstellung, aber ich finde es heraus. Irgendwo muss ich Unterlagen über die Isle of Man haben. Wenn die Frau wirklich dort beheimatet ist, wie sie behauptet, ist sie nicht nur überzeugt davon, nicht entlarvt zu werden, sondern auch sehr alt. Sie muss schon lange unter uns leben. Trotzdem wird es Aufzeichnungen über sie geben. Der Computer wird mir hier nichts nützen, da muss ich nach guter alter Manier viel Papier durchforsten.«
    »Aber wie kommen Sie darauf, dass es eine Muse ist?«, flüsterte Nadja. »Und ist das nicht etwas Gutes?«
    »Wie ich darauf komme? Ganz einfach, Ihr Freund schreibt plötzlich wie ein Wahnsinniger, und es wird ein geniales Werk, wie Sie erzählen. Nur ein Indiz, gewiss, aber ein sehr starkes, und deshalb werde ich dort als Erstes nachforschen. Wenn sie eine von den ausgewanderten Griechinnen ist, könnte er wirklich Glück haben. Da gibt’s durchaus nette. Aber die anderen ... fordern einen hohen Preis. Sehen Sie sich Mozart oder Beethoven an. Es gibt Regeln. Die gibt es immer.«
    Abe stand auf, watschelte zu einem Regal, wühlte sich durch die Stapel, wobei er eine gewaltige Staubwolke aufwirbelte, und zog einen fleckigen Band heraus. Eine Weile blätterte er darin und legte das Buch schließlich mit unzufriedener Miene wieder zurück.
    Nadja schluckte. »Welchen Preis wird Robert zahlen müssen?«
    »Sein Leben? Seine Hände? Wer weiß. Je nachdem, welche Vereinbarung er getroffen hat.«
    »Er hat ganz bestimmt keine ...«
    »Nicht bewusst. Das ist das Fatale daran. Er hat vermutlich einen Vertrag unterschrieben, von dem er nichts weiß. Manche haben das bewusst getan, so wie Beethoven, und der hatte Glück, er verlor nur sein Gehör. Doch diese Gnade ist wenigen vergönnt.«
    »Was ist mit Goethe? Da Vinci?«, warf Tom ein. »Die wurden steinalt!«
    Abe grinste. »Waren sie etwa Menschen?«
    »Uff«, machte Tom, verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte.
    »Was kann ich tun?«, wisperte Nadja.
    »Sagen Sie es Ihrem Freund«, riet Abe. »Und zwar sofort. Nur wer frei entscheiden kann, entkommt dem Einfluss der Muse. Öffnen Sie Robert die Augen und geben Sie ihm seinen freien Willen zurück.«
    Nadja schüttelte ablehnend den Kopf. »Ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Er ist der Frau völlig verfallen, und ich werde nicht zu ihm durchdringen. Es würde uns die Freundschaft kosten, und dann verlöre ich ihn für immer. Nein, ich muss ihm Beweise liefern. Und ich fürchte, die Zeit drängt, denn ich erreiche ihn nicht mehr.«
    Vielleicht hatte die Muse Robert schon an den Getreuen verkauft. Vielleicht sprach auch etwas
für
sie, und sie wurde erpresst, aber das spielte für das Ergebnis keine Rolle.
    Abe kratzte sich am unrasierten Kinn. »Sein Leben ist nicht in Gefahr, solange sein Buch nicht vollendet ist.«
    »Er hat mir gesagt, dass er bald fertig ist.« Nadja seufzte.
    Abe hob die Brauen und überlegte. »Also gut. Ich mache mich gleich daran. Geben Sie mir zwei Tage. Und plündern Sie Ihr Sparbuch, ich bin nicht ganz billig.«
    »Nicholas!«, rief Tom empört.
    »Was denn?«, gab der Mystiker zurück. »Arbeitest du umsonst für deine Zeitung?«
    Nadja hob beschwichtigend die Hand. »Ist schon in Ordnung, Tom, ich will auch keinen Gefallen schuldig bleiben.«
Es gibt Regeln. Die gibt es immer
.
    »Na, dann sind wir uns ja einig. Ihr entschuldigt also, wenn ich euch jetzt hinauswerfe, aber Zeit ist Geld.«
    Als sie zurück zur U-Bahn gingen, sagte Tom leise: »Ich glaube, es ist Zeit, dass du mir einige Erklärungen gibst.«
    »Ich kann nicht, Tom, jetzt noch nicht. Zu viel hängt davon ab – zu viele Leben. Bitte hab Verständnis dafür.« Nadja war verlegen und

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