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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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verbrauchte sich schnell. Doch jetzt wurde er für einen weiteren Einsatz benötigt.
    Alebin fand das künstliche Wesen in einem Schrank stehend; es war unversehrt und roch zum Glück noch nicht allzu modrig. Wenn man nicht zu nahe an es heranging, war der Unterschied nicht zu merken. Aber davor brauchte Alebin sich nicht zu fürchten; die Crain machten stets einen großen Bogen um ihn. Trotzdem durfte er kein Risiko eingehen, da er keine Genehmigung hatte, das Reich der Crain und erst recht nicht die Elfenwelt zu verlassen. Er würde sie auch nie bekommen. Doch das hatte ihn noch nie gestört.
    Alebin holte sein Geschöpf heraus, klopfte den Staub ab, schnupperte und prüfte mit spitzen Fingern die Konsistenz. Ja, es würde funktionieren, der Golem würde noch eine ganze Weile halten. Er hatte seinerzeit gute Arbeit geleistet. Fast liebevoll berührte er das kühle Gesicht, strich über die geschlossenen Augen, näherte sich den Lippen, hauchte dem Ruhenden seinen Atem ein und flüsterte dann ein Wort in das Ohr des Lehmwesens.
    Einen Herzschlag später schlug Nibela die Augen auf und richtete sie auf seinen Schöpfer. »Wie darf ich dir diesmal zu Diensten sein, Gebieter?«
    »Du wirst wieder meine Stelle einnehmen!« befahl Alebin. »Niemand darf merken, dass ich nicht hier bin. Halte dich möglichst im Haus auf und gehe selten nach draußen, nur wenn es nicht anders geht. Lass’ keinen Besucher ein. Sage einfach, dass du gerade in einer inneren Versenkung bist, um deine Kräfte zu schonen, weil du die Sterblichkeit spürst.«
    »Aber ich spüre sie wirklich, Herr.«
    »Natürlich tust du das, deine Lebenszeit ist begrenzt, danach wirst du verfallen. Aber noch nicht jetzt, mein anmutiges Geschöpf, sei unbesorgt. Wichtig ist, dass man glaubt, ich wäre hier und würde dasselbe wie immer tun.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe, Gebieter. Ich habe es das letzte Mal schon zu deiner Zufriedenheit erledigt. Wirst du lange fortbleiben?«
    »Nein, kürzer als das letzte Mal. Ich habe nur eine Sache zu erledigen, und dann ... ja, dann werden wir feiern.«
    Alebin ging zur Ankleide und zog naserümpfend die Menschensachen hervor. Sie waren aus Elfenstoff gewirkt, sodass sie sich seiner jeweiligen Gestalt nahtlos anpassen konnten. Als er sich dann im Spiegel betrachtete, war er doch einigermaßen zufrieden; der blaue, zweireihige Anzug saß gut, das fein gestreifte Hemd setzte einen passenden Akzent. Und die Italiener verstanden sich wirklich aufs Schuhmacherhandwerk, das musste er neidlos zugestehen. Seine Schuhe stammten nämlich aus einer mailändischen Manufaktur und passten zu jeder Gestalt.
    Einen kleinen Umweg nach München musste er in Kauf nehmen, doch das war kein Problem. Alebin kannte sich in der Menschenwelt hervorragend aus, und er wusste um kleine Schlupflöcher und Geheimwege wie kein anderer. Bald schon würde er vor Nadjas Tür stehen.
    Bevor er durch den Kamin aufbrach, wandte er sich Cara zu, die sogleich freudig wedelnd aufsprang. »Nein, du kannst nicht mit«, sagte er zu ihr, und auf der Stelle sank ihr Kopf herab. Er kraulte sie zwischen den Ohren. »Tut mir leid, Cara. Aber ich habe einen besonderen Auftrag für dich.« Er beugte sich zu ihr und flüsterte etwas in ihr Ohr, was die Wolfshündin mit einem leisen Wuff bestätigte.
    »Ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen«, schloss Alebin und richtete noch ein letztes Wort an Nibela: »Denk dran, das Feuer wieder zu entfachen, sobald ich fort bin.« Dann öffnete er mit der Kraft seines Willens die Rückwand des Kamins und trat hindurch.
Zwischenspiel 2
    »Ich bring’ ihn um!«, keifte Pirx, rannte die Wiese entlang und hämmerte mit den Fäustchen in die Luft, als wollte er an Türen oder Mauern klopfen. »Dieser elende, verdammte, dreckige Mistkerl!«
    »Langsam, Pirx, wir wissen nicht, ob Alebin das getan hat«, mahnte Grog.
    »Ja wer denn sonst?«, schrie der kleine Igel und versuchte es auf einem anderen Weg zurück. »Hast du etwa vergessen, wie der sich aufgeführt hat, als du ihm gesagt hast, dass er nicht mitdarf?«
    »Er muss über ziemliche Kräfte verfügen«, wandte Rian ein.
    »Na ja«, gestand Grog zögerlich, »er ist in der Tat ein mächtiger Bursche. In Bandorchus Reihen war er gefürchtet, wenn er nicht gerade sturzbetrunken in einen Brunnen fiel.«
    »Als Meidling hat er vermutlich einige, aber nicht alle Kräfte verloren«, sagte David. »Doch ich gebe Pirx recht. Garantiert hat Alebin uns diesen bösen Streich gespielt,

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