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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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wahr, an der Birte auf das Eis gestürzt war. Etwas Hellblaues flatterte dort an einer Eisspitze.
    »Was ist denn das da?«, fragte sie und deutete darauf.
    David riss sich aus seinen Gedanken. »Bjartakis Umhang«, vermutete er. »Sie muss ihn beim Sturz verloren haben oder als sie über das Eis geschleift wurde.«
    Odin deutete mit dem Stock darauf. »Schauen wir doch einmal.«
    Langsam löste sich das Stoffstück vom Eis, schwebte zu ihnen und landete auf der Spitze des Stabes. Der Ase betrachtete den Stoff. »Der Schal einer Lufttochter«, stellte er fest. »Ein machtvolles Werkzeug zur Beherrschung der Winde.«
    »Kann man damit fliegen?«, fragte Rian.
    »Es sollte möglich sein. Wer ihn zu bedienen weiß, kann allgemein die Bewegungen der Luft beeinflussen und Winde erzeugen.« Er hielt Rian den Schal hin und lächelte. »Ein so zarter Stoff gebührt einer schönen Frau.«
    Überrascht griff Rian nach dem Schal und strahlte den alten Gott an. »Ihr schmeichelt mir aber sehr, Asenherr.«
    »Natürlich. Das ist es, was Männer in der Gegenwart schöner Frauen zu tun haben. Und es gab durchaus Zeiten, da ich damit sogar durchkam, auch wenn man mir das jetzt vielleicht nicht mehr so ansieht. Aber irgendwo muss meine Schar mehr oder weniger gelungener Kinder ja herkommen.«
    Trotz ihrer Müdigkeit versuchte sich Rian an einem koketten Lächeln, während sie sich den Schal um den Hals band. »Euer Charme wiegt jedenfalls manches auf, was Ihr gegen früher verloren haben mögt.«
    »Ah, du erwärmst mein Herz, Prinzessin.« Odin zwinkerte ihr zu, zog seinen Hut auf, fuhr mit der Hand die Krempe entlang und stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Ein lautes Trommeln erfüllte die Luft, gefolgt von rhythmischem Platschen. Rian sah sich um und entdeckte ein riesiges graues Pferd, das über das Wasser hinweg auf sie zu jagte. Als es die Scholle erreichte, vibrierte der Boden unter dem Rhythmus seiner Hufe, und Rian fürchtete, das Eis würde brechen.
    Acht Hufe berührten in schnellem Wechsel den Boden, acht Beine trieben das Tier voran, bis es schließlich direkt vor dem Asenherrscher anhielt. Mit einem lauten Schnauben schüttelte das Tier seinen Kopf und wieherte. Goldene Runenzeichen waren auf seinen Zähnen eingeprägt.
    »Darf ich vorstellen: mein treues Ross Sleipnir«, sagte Odin und klopfte dem Tier den Hals. »Es wird uns dorthin bringen, wo der Weg beginnt, den ihr allein bewältigen müsst. Ihr habt die Wahl, ob ihr euch an den Schweif hängt oder lieber vor mir aufsteigt.«
    Misstrauisch musterte David das Pferd, das seinen Blick mindestens ebenso misstrauisch aus seinen verschiedenfarbigen Augen – eines war dunkelbraun, eines grün – erwiderte. Rian dagegen zögerte keinen Augenblick. Sie trat neben das Pferd, strich über seinen langgezogenen Rücken, fasste in die helle Mähne und zog sich hoch. Sleipnir zuckte nicht einmal.
    Er roch wie jedes andere Pferd und fühlte sich auch so an bis auf das leichte Prickeln der Magie, das sie an ihm spürte. Entspannt lehnte Rian sich vor und strich über seinen Hals. Die Nähe und die Wärme des Tieres taten ihr gut. Sie spürte, wie ihre Kräfte langsam wieder zurückkehrten.
    »Keine Sorge«, sagte Odin währenddessen zu dem noch immer zögernden David. »Auch wenn mein lieber Freund Loki die Mutter dieses Tieres ist, ist es im Gegensatz zu ihm zuverlässig und loyal. Allerdings hat es einen Teil seiner Schläue geerbt.«
    Rian drehte den Kopf zu Odin. »Loki? Mutter?«
    Odin grinste, und sein Auge blitzte auf. »Frag nicht.«
    Er machte eine einladende Geste zum Pferd hin. Endlich überwand David sein Misstrauen, stieg hinter Rian auf und schlang die Arme um seine Schwester. Odin schwang sich am hintersten Ende des langen Rückens hoch. Ein Finger schnipp en, und er hielt zwei lange Lederzügel in den Händen. Der Gott schnalzte laut mit der Zunge. Aus dem Stand sprang das Tier in die Luft und jagte los, in Richtung des Meeres und zugleich aufwärts in den Himmel.
    David hielt Rian während ihres langen Fluges über das dunkle Meer fest in seinem Arm. Er spürte ihre Schwäche, doch Sleipnirs Körperwärme lag wie ein schützender Schleier um sie und half ihr, ihre Kräfte zurückzugewinnen. Schon allein die Nähe des Tieres schien ihr Energie zu geben, und vielleicht half auch seine, Davids, eigene Nähe.
    Der Elf wagte einen Blick nach unten. Weiße Eisschollen verliehen dem Meer ein immer dichter werdendes Muster. Also kamen sie rasch voran, und er wusste

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