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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Fühler hängen und wandte sich wieder der Kante zu.
    Im nächsten Moment hakte etwas sich in seinen Panzer, und er wurde hoch in die Luft gehoben. Ainfar jauchzte innerlich auf.
    Endlich! Endlich kehre ich zurück ... zurück zu ihr
...
    Zum ersten Mal spürte Ainfar das Ziehen der Zeit. Zum ersten Mal schien sie vor ihm zu fliehen, seinem Zugriff zu schnell zu entgleiten. Er wusste, welche Pläne Bandorchu gehabt hatte, als er sie zuletzt gesehen hatte. Wie viel davon war bereits geschehen? Worin hatte sie Erfolg gehabt, welche Rückschläge hatte sie erlitten?
    Gelbflecks Rückkehr beruhigte ihn nur wenig. Der Schillerflügler hatte ihm, sobald er sich ein wenig erholt hatte, Bilder von Regiatus und Fanmór übermittelt, die neu sein mussten. Der Anblick der weißen Strähnen im Haar des Herrschers und der ernste Ausdruck im Gesicht von Ainfars Halbbruder hatten den Tiermann zutiefst erschreckt. Er hatte vom Einzug der Zeit gehört, aber im Schattenland war es nicht ungewöhnlich, dass Elfen verschwanden. Wie viele von ihnen mochten in Wirklichkeit nicht dem Getreuen, sondern dem Alter zum Opfer gefallen sein? Ainfar erinnerte sich, dass auch die Königin nach einem Mittel gegen die Alterung suchte, um die Unsterblichkeit zurückzuerlangen. Doch sie hatte dem im Moment weniger Bedeutung beigemessen als ihrem Ausbruch und ihrer Rache. Sie nutzte die Verwirrung der Zeitlichkeit und der Suche zu ihrem eigenen Zweck.
    Sollte am Ende alles ohnehin bedeutungslos sein, weil wir einfach altern und sterben werden? Die Sterblichen haben wenigstens Kinder... Doch wir sind nicht dafür ausgelegt, so schnell Nachwuchs zu haben. Wir werden vergehen, vergessen werden, aussterben
...
    Ainfar schüttelte sich bei der Vorstellung. Es mochte Jahrhunderte oder Jahrtausende dauern, bis es so weit war, doch wenn nicht jemand herausfand, was die Alterung verursachte, und die Zeitlosigkeit der Elfen wiederherstellte, würde es das unwiderrufliche Ende sein.
    Aber das ist nichts, worum ich mich hier kümmern kann. Das Schattenland hält wohl kaum die Lösung dafür bereit. Ich kann nur vollenden, was ich begonnen habe. Es wäre sinnlos, sich mehr aufzuladen.
    Ainfar horchte in sich hinein. Er war geheilt, äußerlich wie innerlich. Langsam, zögerlich hatte sich wieder Kraft in ihm aufgebaut, und wenn er bedachte, wie lange es gedauert hatte, fragte er sich, wie er den weiten Weg über die Ebene hatte hinter sich bringen können. Es glich einem Wunder.
    Jetzt spürte er wieder etwas Kraft in sich, und es wurde Zeit, sie zu nutzen. Er wurde still, und das Bild des Käfers, das er so lange in sich getragen hatte, verschwand und wurde durch ein anderes ersetzt. Ainfar sammelte sich, konzentrierte sich auf das Bild und hieß den einsetzenden Schmerz willkommen, der die Umwandlung ankündigte.
    Als er nachließ, öffnete der Tiermann die Augen, und die riesige Höhle, in der er gelegen hatte, war zu einem Gang geworden. Er rappelte sich auf und kroch hinaus ins Licht.
    Gelbfleck wartete auf ihn, und bei seinem Anblick jubelte der Schillerflügler.
Blaufell!
    Ainfar richtete sich auf, strich den blauen Flaum an seinem Körper glatt und streckte seine Flügel. Genussvoll spürte er den leichten Wind darin, der immer um die Türme der Zitadelle wehte.
    Ja, ich bin Blaufell. Lass uns dahin fliegen, wo die Elfen ihre Pflanzen haben!
    Gelbfleck hob ab und umschwirrte ihn. Ainfar ließ sich einen Moment Zeit, ehe er dem anderen folgte. Mit sechs Flügeln zu fliegen war neu für ihn, und obwohl er mit jedem seiner Körper auch die entsprechenden Instinkte übernahm, musste er doch achtgeben und durfte am Anfang nicht zu übermütig sein.
    Andere Schillerflügler schlossen sich ihnen an. Gemeinsam umflogen sie einige der Türme, ehe sie sich in einen breiten Schacht stürzten. Er führte sie direkt in einen der Innenhöfe des Schlosses. Es war nicht der Schacht, den Ainfar gesucht hatte, doch es war ein Anfang.
    Seit Gelbflecks Rückkehr waren die Schillerflügler wieder häufiger in die Zitadelle hineingeflogen, auch weil sie Ainfar gesucht hatten. Sie waren dort nun wieder ein vertrauter Anblick, und einer mehr würde nicht auffallen.
    Ainfar wollte sie nun jeden Tag begleiten. Er würde die Gärten absuchen und auf den Moment warten, an dem er Bandorchu oder Melemida in einem von ihnen fand.
    Und er war sich sicher, auch als Schillerflügler das Entzücken der Königin zu erregen.

17 Unter dem Weltenbaum
    Die mondsilbern schimmernde Bahn schwang

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